Liebe Leser:innen,

wenn wir früher Anfragen für die Begleitung eines Teams in einem Entwicklungsprozess erhielten, ging es dabei um Themen von Rollenklärung, gemeinsamer Ausrichtung oder auch dem Entwicklungsstand der Organisation im Sinne eines nachvollziehbaren Entwicklungspfades („Seid ihr schon in den Niederungen der Differenzierungsphase angekommen… ?“).

Die Welt wird weiter immer komplexer. Die vielfältigen Krisen sind nicht mehr nur ein Hintergrundrauschen in unserem Arbeitsalltag, sondern sitzen praktisch mit am Tisch – sowohl am Meeting- als auch am Familientisch.

In den Anfragen, die uns dieser Tage erreichen, spielen fast ausnahmslos individuelle und kollektive Navigationsfähigkeiten eine Rolle, um mit komplexen gesellschaftlichen, aber auch organisationsinternen Entwicklungen umgehen zu können. Immer wieder geht es um Fragen wie zum Beispiel:

  • Wie können wir Kritik und Schwieriges ansprechen und insgesamt besser werden darin, konstruktiv mit Konflikten umzugehen?
  • Wie können wir neue Umgangsformen und eine Sprache finden für informelle Machtdynamiken?
  • Wie können wir sensibler werden im Umgang mit Privilegien und unsere Strukturen und Prozesse so entwickeln, dass sie vorhandene strukturelle Benachteiligungen mehr ausgleichen?

Die großen Themen, die uns als Gesellschaft und auf der politischen Weltbühne beschäftigen, bestimmen im Sinne der Feldwirkung immer offensichtlicher das Miteinander in Organisationen. Ängste, nicht dazu zugehören, unverbunden zu sein, Kolleg:innen gegen sich aufzubringen, wiegen stärker in Zeiten grundlegender Verunsicherung. Und hoffnungsvoll umgedreht lautet eine mögliche Frage dann:

  • Wie schaffen wir uns Lernfelder in unseren Organisationen für die Kompetenzen, welche so dringend gebraucht werden, um gesellschaftliche Fragmentierung, Polarisierung und auf Eskalation ausgerichtete Manipulation zu überwinden?

Der vorliegende SOCIUS brief zeugt davon, wie sehr auch uns all diese Themen beschäftigen: Im letzten SOCIUS labor ging es in einer neuen Folge der „7 Muskel der Selbstorganisation“ um die Fähigkeit der Selbstnavigation im Umgang mit den in „rauen Gewässern“ erlebter Spannungen. 

Das nächste SOCIUS labor am 15. Februar will erkunden, wo uns in Organisationen Phänomene des Otherings auf der Basis biographischer Prägungen in Ost- und Westdeutschland begegnen. 

Und in eigener Sache sprechen wir eine offene Einladung aus für eine gemeinsame Erkundung: Unter der Überschrift  Facilitate Belonging – wie halten wir Räume der Zugehörigkeit?“ greifen wir den Impuls unserer geschätzten Kollegin Britta Loschke auf, gemeinsam mit anderen beratenden, begleitenden und vor allem kritisch fragenden Personen zu erkunden, welche Rolle unsere Zunft in diesen aufrüttelnden Zeiten spielen kann, Brücken zu schlagen und Trennung zu überwinden bei gleichzeitig klarer Haltung. 

Wir hoffen, ihr findet in unseren Angeboten wertvolle Anregungen und Räume, euch zu verbinden!

Herzliche Grüße aus der SOCIUS Werkstatt,

Joana Ebbinghaus,
Lysan Escher, Nicola Kriesel, Kerstin Engelhardt, Julia Hoffmann, Hannah Kalhorn, Denise Nörenberg, Christian Baier, Andi Knoth

Autorin Joana Ebbinghaus

sinnvoll zusammen wirken

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