Liebe Leser:innen,

schon zu Beginn des Sommers hatte ich mir für diesen einen Freitag im August einen Urlaubstag in den Kalender eingetragen: früh morgens an die Nordsee fahren und dort Zeit ohne Ziel und Zweck verbringen – das war die Idee. Drei Tage vorher begannen die Fragen und Zweifel. Kann ich mir das erlauben, bei all der unfertigen Arbeit auf dem Schreibtisch? Sollte ich an einem Tag ohne Termine nicht lieber versuchen, besonders viel wegzuschaffen? Und ist das nicht auch ein bisschen übertrieben, einfach so für nur einen Tag ans Meer zu fahren?

Im Gespräch mit einer Kollegin kommt eine neue Perspektive dazu: arbeite ich lieber am Schreibtisch in Hamburg, müde von der Woche und daher vermutlich nicht mehr als vier Stunden mit Konzentration oder vier Stunden im Zug und am Strand mit Freude, guter Aussicht und Meeresrauschen?

Ich habe mich für Tor 2 entschieden. Bin mittelmäßig gut vorbereitet morgens in den Zug gesprungen, habe mich mit sanftem Rattern und Ruckeln durch die norddeutsche Tiefebene fahren lassen, Mails geschrieben, einen leeren Strandkorb für drei Stunden mein eigen genannt, noch mehr Mails geschrieben, aufs Meer gestarrt, gelesen, tief geatmet – und mich aus allertiefstem Herzen darüber gefreut, dass ich das einfach so mache. Angefüllt von den herrlich sonnigen, windigen und von Wellen umspülten Momenten trägt der Zug mich nun wieder nach Hause und ein Editorial entsteht.

Ja, das ist auch eine kleine Liebeserklärung an das Meer und Zugreisen. Aber nicht nur – das ist hier ja kein Reisemagazin (oder nur im übertragenen Sinne).

Es ist vor allem eine herzliche Einladung mit den Eindrücken des Sommers mal wieder zu schauen: wie ermöglichen wir uns im Team und der Organisation (kleine) Pausen im Arbeitsalltag? Was brauchen wir im Innen und Außen, um uns die Erlaubnis für Pausen zu geben? Welche Freiräume können wir uns für Regeneration und Resilienz schaffen? Und welche Routinen können uns helfen, diese Räume zu verankern?

Vielleicht sind das ja auch Fragen, mit denen Ihr Euch im Rahmen einer Pro Bono Beratung näher befassen möchtet? Dann bewerbt Euch noch bis zum 8. September – gerne auch mit anderen Themen als Regeneration und Resilienz. Auch in unserem Experimentierraum „Leadership in Selbstorganisation“ sind noch Plätze frei.

Wir freuen uns darauf, Euch bei diesen oder anderen SOCIUS Veranstaltungen wiederzusehen und wünschen allen noch schöne Sommertage, Mut zu Regeneration und viel Freude bei der Lektüre des SOCIUS briefs.

Hannah Kalhorn, Andreas Knoth, Christian Baier, Denise Nörenberg,  Joana Ebbinghaus, Julia Hoffmann, Kerstin Engelhardt, Lysan Escher, Nicola Kriesel und Ralph Piotrowski

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