In unserer neuen Kategorie „SOCIA Ausblicke“ wollen wir versuchen regelmäßig unser Augenmerk auf die Situationen von Frauen* im Arbeitsleben in NGOs, im Beratungsgeschäft und in Führungsverantwortung zu richten.

Teil davon wird eine Interviewreihe sein, in der hier Kerstin Engelhardt den Auftakt macht.

 

Kerstin Engelhardt, 59 Jahre; Beraterin, Coach und Supervisorin

  • Was ist deiner Meinung nach der beste Weg eine Gesellschaft zu verändern? Bündnispartner*innen finden; Gespräche und Aktionen
  • Wie bist du zu deinem jetzigen Job gekommen?  Ich bin von socius nach der Teilnahme an einer Fortbildung gefragt, ob ich als Selbstständige einsteigen möchte (war damals auf der Suche nach einer beruflichen Alternative zu meinem Job). Jetzt bin ich außerdem als Beraterin im Ev. Kirchenkreis Spandau: öffentliche Stellenausschreibung, ich kam von Außen.
  • Was möchtest du mit deinem Job erreichen? Weiterhin die Welt ein kleines bisschen besser machen.
  • Welche Beruf wolltest du lernen als du ein Mädchen* warst?  Erst Lehrerin; dann Kriminalkommissarin, die sich mit Verbrechern wilde Verfolgungsjagden liefert.
  • Wen oder was bewunderst du?  Meine Vorbilder, jeweils in spezifischen Punkten: Simone de Beauvoir und Hannah Arendt; Nelson Mandela, Miriam Makeba und Desmond Tutu; Rosa Luxemburg und Clara Zetkin; Frida Kahlo, Hannah Höch und Louise Bourgoise; Angela Merkel in ihrem unaufgeregten Politikstil und ihrer Nicht-Korrumpierbarkeit.
  • Wie sieht dein Traum von einer besseren Welt aus?  Abwesenheit von Gewalt und Armut; Gleichwertigkeit aller Menschen und gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Menschen im Rahmen eines demokratischen Systems; ein gesundes, intaktes Ökosystem
  • Was bedeutet Erfolg für dich?  Im Sinne meiner Zielsetzungen und meines Wertesystems wirksam/ hilfreich zu sein für andere und für die Umwelt; gut für mich zu sorgen, beruflich wie privat.
  • Aus welchem Fehler hast du am meisten gelernt? Nicht dem eigenen Gefühl/ dem eigenen Einschätzungsvermögen zu vertrauen.
  • Siehst du dich als Vorbild?  Manchmal ja, manchmal nein.
  • Hast du einen Grundsatz nach dem du lebst? 1) „Was du nicht willst, dass mensch dir tu‘, das füg auch du niemandem zu“. 2) Reden und Handeln sollten möglichst übereinstimmen.
  • Was bedeutet Feminismus für dich?  Eine – auch mal streitbare – Lebenshaltung und -praxis.
  • Lebst Du Feminismus in Deinem Team/ Arbeitsbereich? Wenn ja, wie? Indem ich für mich und ggf. auch für andere Frauen und für Benachteiligte / Diskriminierte einstehe; indem ich gerecht spreche und handle und ggf. Gerechtigkeit einfordere.
  • Wie versuchst du die Sichtbarkeit von Minderheiten in deinem Team/Deinem Arbeitsbereich zu verbessern? Indem alle gleichermaßen Gehör finden und Raum zum Sprechen bekommen; indem ggf. auch mal ein geschützter Raum zur Verfügung gestellt wird; indem auf Macht- und Einflussebenen sowie auf Sensibilitäten genau geachtet wird.
  • Welche familienfreundliche Maßnahmen konntest du/würdest du gern in deinem Team /Deinem Arbeitsbereich umsetzen? Kinderbetreuung vor Ort; Unterstützung im Fall pflegebedürftiger Angehöriger; Bedingungen und Anreize schaffen, die auch Männer dazu bringen, sich den Frauen vergleichbar / im selben Umfang bei Familienarbeit, Haushalt und Kinderbetreuung zu engagieren bzw. engagieren zu können.
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  • Was möchtest Du jüngeren Frauen und Berufsanfängerinnen mit auf den Weg geben? Sich selbst zu vertrauen; den Mut haben, auch mal unbequem zu sein; sich ggf. Unterstützung suchen – Mentor*innen, ein gleichgesinntes Netzwerk, professionelle Beratung.

 

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