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SOCIUS Werkstatt: Somatische Praxis und gesellschaftliche Veränderungen
31. August 2024, 18:00 - 2. September 2024, 15:00
550€„Die Art von Veränderung, die wir anstreben, ist sowohl zellulär als auch institutionell, ist persönlich und intim, ist kollektiv und kulturell. Wir machen Liebe zum Synonym für Gerechtigkeit.
Prentis Hemphill
Worum geht es? und warum?
In der Werkstatt erforschen wir das Potenzial von Embodiment und Somatik für gesellschaftliche Veränderungen:
- Wie können wir in einer polarisierten und fragmentierten Welt Räume für Veränderung schaffen und aufrechterhalten?
- Wie können wir in dieser Zeit des Umbruchs durch unsere Vielfalt schneller und tiefer lernen?
- Wie können wir uns selbst, unsere Organisationen, Kulturen und Gesellschaften dekolonisieren?
Embodiment geht davon aus, dass menschliche Erfahrungen im Körper gespeichert sind und dort erfahrbar und sichtbar werden. Es bedarf einer körperbezogenen Arbeit, der Somatik, um menschliche Erfahrungen zu verarbeiten und zu verändern. Wir verstehen Somatik somit als ein Element des systemischen Wandels.
Es ist nicht irgendeine ‚körperbasierte‘ Übung, und es geht nicht nur darum, die Aufmerksamkeit auf die eigenen Körperempfindungen zu lenken. Somatik mit einer sozialen Analyse kann als eine grundlegende kollektive Praxis fungieren, um Kraft aufzubauen, Präsenz und Kapazität zu vertiefen und die verkörperten Fähigkeiten zu entwickeln, die wir brauchen, um Veränderungen in großem Maßstab zu bewirken.“ (Generative Somatics, 2024)
Die Werkstatt legt einen Fokus auf das Thema Belonging, das wir als Zusammen- bzw. Zugehörigkeit verstehen. In Zeiten der vielfachen Krisen brauchen wir uns – mit all unseren Unterschiedlichkeiten, um Wege für eine lebenswerte und lebensfähige Zukunft zu gestalten. Zugleich rücken wir gesellschaftlich jedoch scheinbar weiter auseinander. Und gerade Menschen, die sich engagieren, brennen vermehrt aus oder verlieren ihre Mitte und ihre Kraft.
In der Werkstatt fragen wir uns, wie Somatik
- Menschen dabei unterstützen kann, innere Fähigkeiten zu entwickeln und wiederzufinden, sich auszurichten und zu zentrieren, um zu gesellschaftlichen Veränderungen beizutragen,
- Bewusstsein und Achtsamkeit für die Verletzlichkeit in den Prozessen des Übergangs in eine andere Zukunft schaffen kann,
- fest verwurzelte Denk- und Handlungsmuster sichtbar machen und ihre Bearbeitung ermöglichen kann,
- dazu beitragen kann, Teams, Aktionen und Institutionen aufzubauen, die strukturelle Marginalisierung und Ungleichheit überwinden.
Für wen?
Wir laden 15 Facilitator:innen, Projektmacher:innen, Space Holder:innen, Community Builder:innen und alle weiteren Akteur:innen aus herausfordernden, transformativen Projekten und Rollen im gesellschaftlichen Kontext ein.
Wenn du Vielfalt erlebst, wenn du Räume der Zugehörigkeit schaffst, wenn du Räume zur Selbst- und Co-Regulierung suchst, wenn du das breitere Potential deiner somatischen Praktiken erforschen willst oder wenn du die Methoden, die du anwendest, erweitern willst, dann ist dies genau das Richtige für dich und du kannst die Chance nutzen, andere Gleichgesinnte zu treffen.
Was erwartet dich?
Das 3-tägige Treffen findet in Stolzenhagen im Naturpark “Unteres Odertal” statt. Wir arbeiten körperorientiert und in Bewegung, lassen theoretische Hintergründe einfließen, schaffen Raum für individuelles und gemeinsames Lernen und arbeiten mit Bezug auf die Anwendung in der eigenen Praxis. Die Werkstatt ist eine erfahrungsbasierte Forschung (Action Inquiry) und beginnt mit den verschiedenen Erfahrungen, die wir als Einzelne und als Gruppe bereits in uns tragen.
Wir schaffen ein einladendes, wertschätzendes und integratives Umfeld, in dem du als teilnehmende Person deine eigenen Kontexte und Fragen einbringen kannst. Praktische Übungen, kollegialer Austausch, Gruppendialoge und Berichte, die jeweils auf der eigenen Erfahrung der Teilnehmenden basieren, bilden den Ausgangspunkt. Es gibt jedoch (noch) kein festgeschriebenes Ziel, sondern eine Offenheit, mit dem zu arbeiten, was der Gruppenprozess hervorbringt.
Was nimmst du mit?
- Eine Vertiefung deiner somatischen Praxis, die deine Fähigkeiten erweitert, Veränderungen zu begleiten,
- Verbindung zu Menschen, die dich in deinem Streben nach gesellschaftlicher Veränderung unterstützen können, und in ein Netzwerk wachsen könnten,
- Neue Wahrnehmungen und Formen der Interaktion auf den Ebenen des Persönlichen, der Community und des Systems,
- Gebündeltes Fachwissen aus dem Peer-to-Peer Austausch.
Die Werkstatt ist als Ausgangspunkt für weitere Forschungen gedacht: Ausgehend von den Impulsen und Eindrücken der Werkstatt wollen wie die Frage danach, wie Somatik gesellschaftliche Transformation katalysieren kann mit weiteren Formaten und Aktivitäten fortführen, gerne gemeinsam mit dir und deinen Ideen.
Über uns
Wir sind Christa, Julia und Kathrin und alle drei als Begleiterinnen von transformativen Veränderungsprozessen beruflich und privat unterwegs. Uns verbindet die somatische Praxis im “Radical Presence”-Ansatz, die Christa seit 2017 prägt und vorantreibt, ebenso wie die Arbeit mit Menschen in zivilgesellschaftlichen Kontexten, durch die sich Julia und Kathrin kennen.
Wir sind cis-Frauen, BIPOC und weiß positioniert. Unsere Sozialisation ist ostdeutsch, westdeutsch und US-amerikanisch geprägt. Wir sind Töchter, Schwestern, Mutter, Tanten, Partnerinnen und Kolleginnen.
Wir laden einen Raum ein, in dem wir mit Offenheit und Bewusstheit unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen miteinander verweben.
Christa (sie/ihr)
“Transformation Doula”, systemische Körpertherapeutin & Prozessbegleiterin, www.christacocciole.com
Julia (sie/ihr)
Prozessbegleiterin, Scribe und Coach, v.a. zu Resilienz und transformativem Wandel bei www.socius.de und www.mosaics-circles.de
Über Stolzenhagen
Die Werkstatt findet in der Alten Schmiede auf dem Gut in Lunow-Stolzenhagen/Brandenburg im Nationalpark Unteres Odertal statt.
→ Warum genau hier? Stolzenhagen ist eine Insel der Besonnenheit/ Stabilität/ Ausgeglichenheit (“Island of Sanity”). Ein Ort, der unterstützt, in Kreativität und Ressourcevollheit zu kommen
→ Kochen: Wir kochen vegan und vegetarisch mit möglichst vielen regionalen Zutaten. Eine Mahlzeit pro Tag wird für uns gekocht. Die anderen beiden bereiten wir selbst gemeinsam zu.
→ Zugänglichkeit: Wir haben ein barrierefreies Bad und Doppelzimmer. Das Gelände ist jedoch leider nicht überall rollstuhlgerecht.
→ Sicherheit: Menschen, die marginalisiert sind, können wir in Bezug auf Transport und Unterkunft unterstützen, um ihre Teilnahme so sicher wie möglich zu gestalten.
→ Rückzugsorte: Wenn du Momente oder Zeit für dich brauchst, können wir dies organisieren.
→ Kinderbetreuung: Wir bemühen uns, so inklusiv wie möglich zu sein. Diese Veranstaltung ist der Start einer Reihe und fungiert als Prototyp. Leider können wir diesmal keine Kinderbetreuung anbieten, möchten uns aber in zukünftigen Veranstaltungen dahin weiterentwickeln.
Ablauf (im Groben)
Samstag, 31.8.2024
Bis 18 Uhr Ankommen
18-19 Abendessen
19-20.30 Gemeinsamer Einstieg
Sonntag, 1.9.2024
Morgenpraxis (optional)
Bis 9.00 Frühstück
9.30-12.30 Vormittagssession (inkl. Pause)
12.30-14 Mittagspause
14-18 Nachmittags (inkl. Pause)
18-19 Abendessen
Lagerfeuer
Montag, 2.9.2024
Morgenpraxis (optional)
Bis 9.00 Frühstück
9.30-12.30 Vormittagssession (inkl. Pause)
12.30 Mittagessen
bis 15.00 – gemeinsamer Abschluss.
Abreise – oder wer will, kann bis Dienstag bleiben.
Teilnahmebeitrag (inkl. Unterkunft und Verpflegung)
zwischen 150,00 und 300,00€ – je nach deinen finanziellen Möglichkeiten
Insgesamt freuen wir uns auf selbstorganisierte Tage als gemeinsame Gruppe.
Alle angegebenen Mahlzeiten, Übernachtungen und ein Beitrag für das Moderatorinnen-Team sind im Teilnahmebeitrag inbegriffen. Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern mit einem geteilten Bad. Oder, sofern gewünscht, auch im Zelt oder Camper. Einzelzimmer können wir aufgrund der Kapazitäten nur begrenzt organisieren. Dies ist unter Umständen mit einem möglichen Extra-Kostenbeitrag verbunden, der auch von der Gesamtsumme der Beiträge abhängt. Wir tun unser Möglichstes, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Bei der Anmeldung bitten wir dich um deine Rückmeldung zu deinen Bedürfnissen bei der Unterbringung.
Der Standardbeitrag ermöglicht es uns, die Verpflegung, Unterkunft, Materialien, Mietkosten für den Veranstaltungsort, Verwaltung, sowie eine Grundkompensation des Moderatorinnen-Teams abzudecken. Unterstützende Beiträge ermöglichen es uns, Teilnehmende, für die der Standardbeitrag gerade nicht möglich ist, teilnehmen zu lassen und dem Moderatorinnen-Team eine nachhaltigere Vergütung für ihre Arbeit zu zahlen. Wenn du von einer Organisation mit einem Trainingsbudget kommst oder die Möglichkeit hast, mehr zu investieren, überlege bitte, den unterstützenden Beitrag zu wählen, damit wir Menschen aus unterschiedlichen wirtschaftlichen Hintergründen die Teilnahme ermöglichen können. Wir vertrauen darauf, dass du deine Entscheidung auf der Grundlage dessen triffst, was für Dich möglich und realistisch ist. Wenn du teilnehmen möchtest, und dir den unterstützten Beitrag momentan nicht leisten kannst, kontaktiere uns unter soma@socius.de.
Deine Bedürfnisse
Du hast Lust, dabei zu sein und findest deine persönlichen Bedürfnisse hier noch nicht berücksichtigt? Schreib’ uns, und wir schauen zusammen weiter.
Anmeldung und Kontakt
Anmeldung: Wir freuen uns auf deine Anmeldung bis zum 30.7.2024