SOCIUS.Blog

Claudia Fix ist Beraterin auf Zeit (BaZ) für Fundraising und Kommunikation in der Entwicklungszusammenarbeit, gelegentlich ist sie auch freiberuflich tätig. 2021 hat sie bei unserer Fortbildung „gOe! – gemeinnützige Organisationen entwickeln“ teilgenommen. Drei Jahre später haben wir sie interviewt: 

Was war für Dich ausschlaggebend, dass Du Dich für gOe! entschieden hast?

Ich hatte schon länger eine Weiterbildung in Organisationsentwicklung gesucht, weil ich einerseits ohne viele theoretische Grundlagen bereits in diesem Bereich gearbeitet habe und andererseits an neuen Perspektiven auf meine Arbeit interessiert war. Es gab dazu aber deutlich weniger interessante Fortbildungsangebote als im Bereich Coaching. Empfohlen hat mir Socius dann eine Freundin, deren Kollege an gOe teilgenommen hatte und sehr zufrieden war. Ich fand die Inhalte des Kurses interessant, das Format mit den vier Wochenenden innerhalb eines halben Jahres gut machbar und den Preis sehr fair (mit Frühbucherrabatt und Bildungsgutschein auch noch potentiell reduzierbar). Die beiden Referent*innen, Joana Ebbinghaus und Christian Baier, wirkten sowohl kompetent als auch sympathisch. Joana hat sich vorab noch fast zwei Stunden Zeit für ein persönliches Gespräch genommen, manches genauer erklärt und meine letzten Bedenken ausgeräumt, bei denen es um die Bezüge zur Gestalttherapie ging. Dass wir beide lange in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten, hat natürlich auch gleich eine Verbindung geschaffen.

Was war für Dich „das Highlight“ in der Fortbildung?

Das ist eine schwierige Frage, weil es eigentlich an jedem Wochenende mehrere Highlights gab. Ein echter Aha-Moment war die Einheit zu „Organisationskultur“: Wie sie definiert ist, wie man sie beschreiben kann und eine praktische Übung dazu. Ich hatte schon häufiger die Organisationskultur unterschiedlicher NRO analysiert, ohne jedoch eine klare Vorstellung des theoretischen Rahmens zu haben. Das hat mir sehr geholfen, meine eigenen Erfahrungen nachträglich einzuordnen und die Analysen, die ich nach gOe gemacht habe, zu schärfen.

Ein anderes Highlight war definitiv eine biografische Arbeit unter der Fragestellung „Was hat Dich dazu gebracht, heute genau hier in dieser Fortbildung zu sein?“ Wir haben das mit unterschiedlichen Materialien, mit Figuren, Knete, Stoffen, Fäden und noch einigem mehr, auf einem Brett visualisiert. Faszinierend fand ich nicht nur, dass mein eigener Berufsweg bis zu dem Punkt über diese Methode sehr viel klarer wurde, sondern auch, dass die Bretter sooooo unterschiedlich aussahen. Bis heute, also fast drei Jahre später, kann ich mich an die einzelnen Gestaltungen und viele Einzelheiten erinnern, die andere Teilnehmende zu ihren Lebenswegen erzählt haben.

Wirklich aufregend war natürlich auch das Praxisprojekt, das ich bei einer Berliner NRO gemacht habe, die ich vorher nur dem Namen nach kannte. Das Team gab uns ein sehr positives Feedback und hat mich zwei Jahren später angefragt, um eine Vorstandsklausur zu gestalten und zu moderieren.

Wie profitierst Du – hoffentlich – anschließend davon?

Ich profitiere ganz deutlich bei meiner Arbeit davon, auch wenn diese nur teilweise mit Organisationsentwicklung zu tun hat. Insgesamt ist mir sehr viel klarer, was für Organisationen wichtig ist, wie sie strukturiert sind, welches die häufigsten Fragestellungen und möglichen Konflikte sind.

Rund fünf Monate nach gOe hat ein Netzwerk, das ich schon kannte, mich gebeten, die dreitägige Klausurtagung zur Jahresplanung zu moderieren. Das war ziemlich anspruchsvoll, mit verschiedenen Konflikten auf unterschiedlichen Ebenen, aber am Ende waren wir alle mit dem Ergebnis zufrieden. Diese Gruppe war sehr dankbar für die verschiedenen Methoden, die sie vorher nicht genutzt hatte und die einige festgefahrene Diskussionen auf neue Gleise brachte. Die große Vielfalt an Methoden, die wir bei gOe zusätzlich zu den Inhalten gelernt haben, ist auf jeden Fall eine große Bereicherung für meine Arbeit. Leider habe ich im Moment zu wenig Zeit, um meine neuen Kenntnisse häufiger freiberuflich zu nutzen, aber ich hätte große Lust dazu.

Wem würdest Du gOe! empfehlen und warum?

Ich würde gOe zuallererst allen empfehlen, die in der Organisationsentwicklung arbeiten und auf der Suche nach neuen Erkenntnissen, Methoden und Inspirationen sind. Oder denen, die gerne in diesem Bereich arbeiten möchten, und ein solides Grundwissen brauchen. Ich halte gOe auch für Menschen in Leitungsfunktionen von gemeinnützigen Organisationen für sinnvoll, wenn sie neue Perspektiven auf die betriebliche Situation gewinnen möchten. Nicht zuletzt kann ich mir vorstellen, dass gOe auch für Ehrenamtliche in Vereinen eine gute Sache ist, gerade wenn es um Team-Entwicklung geht.

In unserer Achtergruppe kamen die Teilnehmer*innen aus ganz unterschiedlichen Arbeitssituationen – Freiberuflerinnen mit viel Erfahrung oder bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit, Angestellte mit und ohne Leitungsfunktion, ehemalige Geschäftsführende in einer beruflichen Umorientierung – und soweit ich weiß, waren wir alle sehr zufrieden mit den Inhalten von gOe.

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