SOCIUS onlinekurs : Soziokratie zieht Kreise

SOCIUS onlinekurs : Soziokratie zieht Kreise

Einführung in die Prinzipien der Soziokratie. 

Wenn Ihr darüber nachdenkt, oder schon erste Ansätze in Richtung soziokratischer Transformation in Eurer Organisation umsetzt, unterstützt dieser Kurs Euch dabei weitere Strukturen, Haltungen und Strategien in Eure Gemeinschaft zu bringen. 

Wir bieten sechs zweistündige wöchentliche Treffen an, in denen wir die Grundprinzipien der Soziokratie vorstellen und diskutieren. 

Soziokratie ist mehr als KonsenT Entscheidung

Das berühmteste Prinzip der Soziokratie ist wohl der KonsenT: Die von allen Beteiligten getragene Entscheidung ohne schwerwiegenden Einwand.
Der soziokratische KonsenT entsteht im Kreis derjenigen die von den Folgen der Entscheidung betroffen sind (bzw. ihrer Delegierten), nach einem nicht nur sehr gut beschriebenen, sondern auch sehr gut funktionierenden Verfahren.

Die Ideen und Prinzipien der Soziokratie bergen noch einiges mehr und dem wollen wir uns in diesem SOCIUS onlinekurs gemeinsam widmen:

  • Was hat es auf sich mit „semi-autonomen Kreisen„? Wie können diese in kleinen Strukturen funktionieren? Können auch Arbeitsgruppen semi-autonome Kreise sein? Und wieso überhaupt nur „semi“?
  • Was bedeutet dann „doppelte Verknüpfung“? Wieso ist die wichtig? Sind dann am Ende nicht doch wieder alle bei allem dabei?
  • Kann man als Team oder (kleine) Organisation auch soziokratisch organisiert sein, wenn es keine doppelte Verknüpfung gibt?
  • Was steckt drin in den Prinzipien der Soziokratie, die über den KonsenT hinausgehen?
  • Was bedeutet eine offene Wahl? Wie funktioniert dieses Verfahren? Und was hat es mit Rollenbeschreibungen zu tun?

Nach dem Kurs hast du:

  • einen Überblick über die vier Prinzipien der Soziokratie
  • echte Erfahrungsbeispiele aus (Freien und Demokratischen) Schulen, sowie kleinen Organisationen
  • ein Set an Arbeitsmaterialien mit dem Du weiterarbeiten kannst
  • und ein Netzwerk anderer Aktiver, die soziokratisch arbeiten (wollen).

Wer bietet den Kurs an?

Nicola Kriesel und Vivian Breucker arbeiten seit vielen Jahren im Feld der Freien und Demokratischen Schulen zusammen, und haben mit ihrer geteilten Leidenschaft für Soziokratie jetzt dieses Format entwickelt. 

Vivian ist Direktorin des oskinnovationlabs in Köln, Bildungsaktivistin und in zahlreichen weiteren Bewegungen aktiv.
Die Offene Schule Köln befindet sich im soziokratischen Transformationsprozess und Vivian stellt ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in dieser Fortbildung zur Verfügung.

Nicola ist bei SOCIUS diejenige, die die soziokratische Transformation geduldig und beharrlich vorangetrieben hat, bis sich SOCIUS selbst auch als  soziokratische Organisation verstand und wir teilen gerne unsere Geschichte, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse zum Thema Selbstorganisation. Sie begleitet Freie und Demokratische Schulen seit 20 Jahren in ihren Entwicklungsprozessen. ​

Da wir beide viel Erfahrung mit Soziokratie in der Schule haben, bzw. in kleinen Organisationen, werden unsere Fallbeispiele aus dem Alltag besonders aus diesem Kontext kommen.

Termine

Ab 8. Oktober 2024 für sechs Wochen jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr auf zoom. 

Check-in nach drei Monaten am 11. Februar 2025

Kosten

Nach Selbsteinschätzung zwischen 95€ und 280€ 

Maximal 25 Teilnehmende

Anmeldung

Wir bitten zur Anmeldung unser Formular auszufüllen.

Wenn du noch Fragen hast, schreib uns gerne eine Mail.

Sinnvoll zusammen wirken

Soziokratie zieht Kreise

Soziokratie zieht Kreise

Wir haben nichts anderes beseitigt als das blinde, irrational autoritäre Gehabe, das sich produktivitätsmindernd auswirkt.

Mit diesem Zitat beschreibt Ricardo Semler, was sein Maschinenbau-Unternehmen SEMCO vor über 50 Jahren dazu bewegte, neue Wege zu gehen. Seitdem wurde in zahlreichen Eigenversuchen die „Technologie der Soziokratie“ weiterentwickelt – und so auch in diesem SOCIUS labor. 

Vivian Breucker (Offene Schule Köln) und Nicola Kriesel (SOCIUS Organisationsberatung) haben zu einem 4-stündigen Labor eingeladen, in dem wir gemeinsam mit 20 anderen Menschen in soziokratische Prinzipien eintauchten und Erfahrungen aus der Praxis teilten. 

Nach einem kurzen Input zum zweiten und dritten soziokratischen Prinzip (semi-autonome Kreise und doppelte Verknüpfung) ging es weiter mit einem Praxisgespräch, in dem Vivian Breucker ihre Erfahrungen soziokratischer Praktiken an der Offenen Schule Köln teilte. Die Offene Schule Köln ist eine anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft und gibt Schüler:innen vom ersten bis zum dreizehnten Schuljahr die Möglichkeiten im Rahmen des Bildungsplans sich weitgehend selbstständig auf diverse Schulabschlüsse vorzubereiten. Dabei spielen Inklusion und Diversitätssensibilität ebenso eine Rolle wie Eigeninitiative und Bildungsgerechtigkeit in Bezug auf die Bedarfe einzelner. 

Semi-autonome Kreise

  • Jeder Kreis ist eine semi-autonome Einheit, dem ein Teil der Verantwortung und Arbeit delegiert wird, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
  • Kreise haben neben den gemeinsamen Organisationszielen, noch eigene Ziele/Purpose und eine Festlegung, an welcher Stelle die Autonomie endet. (Schnittstellen/Synergien).
  • Kreismitglieder sind gemeinsam für die Erreichung des Zieles und die Umsetzung der Aufgaben verantwortlich.
  • Auch in den Kreisen wird im KonsenT entschieden.
  • Kreismitglieder sind nicht nur in ihrer Fachkompetenz gefragt, sondern lernen organisationale Verantwortung zu übernehmen. 
  • um “Organisation zu produzieren” ist es sinnvoll, z.B. zu lernen, wie schwerwiegende Einwände argumentativ begründet werden (am Ziel ausgerichtet).  Vertrautheit mit dem Verfahren der KonsenT-Entscheidung ist wichtig.
  • wiederholtes Überprüfen von Entscheidungen: Leiten, Tun, Messen und ggf. verändern. Das wird im Logbuch der Entscheidungen festgehalten.

Doppelte Verknüpfung

  • Grundsätzliche Idee: Um die Verbindung zum nächsthöheren Kreis zu halten, nehmen jeweils zwei Menschen aus dem Kreis an den Beschlussfassungen des nächsthöheren Kreises teil. 
  • eine Organisation braucht in der Regel mehrere Kreise, um ihre Komplexität abbilden zu können, sowie Verantwortung und Arbeit zu teilen
  • Gleichzeitig braucht es Wege, um die Dynamik der einzelnen Kreise auf die anderen “übertragen” zu können. 
  • Es wird von “nächst höheren Kreisen” gesprochen, mit denen diese Verbindung (doppelte Verknüpfung) bestehen soll. 
  • Diese Person sind 
    • die leitungsgebende Person
    • eine delegierte (gewählte) Person
  • Hierdurch soll sichergestellt werden, dass der dynamische Prozess nicht unterbrochen wird, sondern Informationen, Spannung und Macht fließen können. 

Zu den inspirierenden Erkenntnissen aus der Praxis, zählen Einsichten wie:

  • Die Qualität des „soziokratischen Zuhören“ führt zu nachhaltigeren Entscheidungen, weil nicht nur die formalen Ergebnisse, sondern auch Sorgen und Perspektiven, die in einem Kreis geäußert werden, durch die Delegierten in den nächsthöheren Kreis mitgenommen werden. 
  • Bei der Einführung soziokratischer Praktiken muss die traditionelle Führung der Organisation mit an Bord sein – sonst hat die Soziokratie keine Chance. Dies gilt interessanterweise insbesondere auch für nicht-hierarchische Organisationen, in denen es auch immer Menschen gibt, die mehr Macht und Einfluss als andere haben. 
  • Sich nicht willenlos an soziokratische Vorgaben binden, sondern den Wechsel von soziokratischem Kreisgespräch und anderen Gesprächformaten zulassen. Formale soziokratische Kreisentscheidung und Konsent, z. B. nur wenn es um zukunftsweisende, essenzielle Entscheidungen geht, die eine hohe Verankerung brauchen.
  • Bei Entscheidungsprozessen immer wieder die Frage ins Bewusstsein holen: „Ist es gut genug für jetzt? Und sicher genug, um es auszuprobieren?“. Sich vor Augen führen, dass Antworten gefunden werden sollen, den nächsten Schritt zu gehen. Nicht Antworten, die 10 Jahre gelten müssen. 
  • Das Format der Entscheidungsrunden will geübt sein, hier ist die knackige und feste Formatierung hilfreich:
  1. Inforunde (1-2 mal)
  2. Meinungsrunde (2-3 mal)
  3. Vorschlag
  4. Einwandrunde
  5. Modifizierung
  6. Konsentrunde
  • Klarheit: Klar festlegen, welche Treffen verpflichtend für wen sind und welche Treffen freiwillig. Z. B. unterscheiden zwischen selbst-organisiertem Arbeitskreis (gibt sich eigene Regeln der Verbindlichkeit) und Leitungskreis (an dem Personen mit Leitungsaufgaben verpflichtend teilnehmen). Eine gute Visualisierungen der Entscheidungsstrukturen sind sehr hilfreich, wie z. B. die folgende Übersicht Offenen Schule Köln:

Neben praktischen Tipps bot das Labor auch Raum für Selbsterfahrung. Es kam unter anderem die Frage auch: “Wie vielen Personen kann ich in einer Kreismoderation zuhören? Was ist meine Obergrenze, bevor ich gedanklich abdrifte?” Die Antwort auf die Frage kann auch davon abhängen, was ich mir und meinen Kolleg:innen im Kreis zutraue. Und das wiederum brachte die Einsicht, dass die Kreisgespräche einen gemeinsamen Lernraum bieten, in dem wir die Praxis einüben, Runden mit 30 Personen ebenso energetisierend zu gestalten, wie mit sieben Personen.

Rückmeldungen aus der Abschlussrunde des Labors waren: 

  • ich habe viel gelernt, vor allem zu erleben, wie toll es ist im Kreis nacheinander zu sprechen, hat deutlich gemacht, dass alle den Raum halten
  • was ich hier lasse: meine Idee, dass Selbstorganisation Leitung überflüssig macht
  • Dass Bedenkenträger:innen in den Kreisen explizit willkommen sind, weil sie auf etwas hinweisen, was noch übersehen wurde, ist ein Mindshift
  • immer wieder: die Kraft des Kreises am eigenen Leib zu erfahren, ist so bereichernd, und auch entspannend. Dadurch kann Neues entstehen.

Insgesamt war die Stimmung nach vier Stunden SOCIUS labor inspiriert und hoffnungsvoll und nicht nur die Teilnehmenden hatten Lust auf mehr Soziokratie bekommen, sondern auch die Einladenden. 

Stay tuned!

Ressourcen

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Socius change essentials

Entdecke praxisnahe Tipps für selbstorganisiertes Arbeiten in unserem gratis Onlinekurs, den SOCIUS change essentials. Mit über 30 Videos bietet der Kurs hilfreiche Selbstorganisations-Tools wie Konsentmoderation und Rollenboard-Tutorial.

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ausgebucht! SOCIUS labor online: Soziokratie zieht Kreise

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Soziokratie ist mehr als KonsenT Entscheidung

Das berühmteste Prinzip der Soziokratie ist wohl der KonsenT: Die von allen Beteiligten getragene Entscheidung ohne schwerwiegenden Einwand.
Der soziokratische KonsenT möchte am liebsten im Kreis entstehen, nach einem nicht nur sehr gut beschriebenen, sondern auch sehr gut funktionierenden Verfahren.

Die Ideen und Prinzipien der Soziokratie bergen noch einiges mehr und dem wollen wir uns in diesem SOCIUS labor gemeinsam widmen:

  • Was hat es auf sich mit „semi-autonomen Kreisen“? Wie können diese in kleinen Strukturen funktionieren? Können auch Arbeitsgruppen semi-autonome Kreise sein? Und wieso überhaupt nur „semi“?
  • Was bedeutet dann „doppelte Verknüpfung“? Wieso ist die wichtig? Sind dann am Ende nicht doch wieder alle bei allem dabei?
  • Kann man als Team oder (kleine) Organisation auch soziokratisch organisiert sein, wenn es keine doppelte Verknüpfung gibt?
  • Was steckt drin in den Prinzipien der Soziokratie die über den KonsenT hinausgehen?

Nicola Kriesel hat Vivian Breucker ins SOCIUS labor eingeladen.

Vivian ist Schulleiterin einer staatlichen anerkannten Ersatzschule, Bildungsaktivistin und in zahlreichen weiteren Bewegungen aktiv.
Die Offene Schule Köln befindet sich im soziokratischen Transformationsprozess und Vivian stellt nicht nur ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zur Verfügung, sondern bringt auch ihre Fragen mit, so dass wir gemeinsam im SOCIUS labor forschen und experimentieren können, wie die soziokratische Organisation gelingen kann.


Auch SOCIUS versteht sich seit einigen Jahren als soziokratische Organisation und wir teilen gerne unsere Geschichte, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse zum Thema Selbstorganisation. 

Gerne würden wir den Austausch aufzeichnen, so dass er später geschnitten werden kann und ggf. veröffentlicht. Wenn du nicht mit veröffentlicht werden willst, dann gib uns Bescheid und es wird nicht passieren.

 

 

Vivian Breucker ist seit 2018 Teil des Schulleitungsteams der Offenen Schule Köln, einer staatlich genehmigten Ersatzschule und inklusiven Gesamtschule plus soziokratischer Grundschule.
Als Bildungsaktivistin engagiert sie sich seit 2009 insbesondere für die Themen Transkulturalität, Diversität, Unterrichtsöffnung, Agile Leitung, Soziokratie und Selbstorganisation in Schule

 

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Die Kosten

Wir bitten um einen selbstgewählten Beitrag zwischen 10 und 50€ – die Summe kommt unseren Laborleiter:innen zu. Um sich im SOCIUS labor online einen von 20 Plätzen zu sichern, bitten wir darum den selbstgewählten Beitrag vor dem SOCIUS labor entweder per PayPal an payments-ggmbh@socius.de (Datum und Name nicht vergessen) zu senden, oder unsere Kontodaten per Mail bei der Anmeldung zu erfragen. 

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Anmeldung

Wir freuen uns über Deine Anmeldung (unter Angabe der Rechnungsadresse) über fortbildung@socius.de.

Das SOCIUS labor online hat 20 Plätze.

Für die Teilnahme ist es sinnvoll mit Kamera bei Zoom teilzunehmen.

Wenn alle Plätze belegt sind, führen wir eine Warteliste und geben ggf kurzfristig Bescheid.

Unsere AGB findest Du hier.

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