Die Kraft der Dankbarkeit

Die Kraft der Dankbarkeit

Warum sie in der Gemeinschaft und für das Selbstmitgefühl so entscheidend ist

In den letzten Jahren hat die Forschung verstärkt das Thema Dankbarkeit unter die Lupe genommen und dabei einige faszinierende Erkenntnisse gewonnen, die auch für uns relevnt sind. Egal ob auf der Arbeit, zuhause oder bei Freund:innen. Wir sind als soziale Wesen in diese wandelbaren und wechselhaften Zeiten gemeinsam “unterwegs”. 

Wie die Forschung herausgefunden hat, beeinflusst Dankbarkeit nicht nur unser individuelles Wohlbefinden, sondern auch maßgeblich das Funktionieren von Gemeinschaften und unser Selbstmitgefühl. Hier stellen wir fünf zentrale und aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Dankbarkeit vor:  

Verbesserte psychische Gesundheit & Selbstmitgefühl:

  • Dankbarkeit hat nachweislich einen positiven Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Menschen, die dankbar sind, leiden seltener unter Depressionen und Angststörungen. Dies ist eng mit dem Konzept des Selbstmitgefühls verbunden, wie es von Dr. Kristin Neff und Dr. Christopher Germer erforscht wurde. Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst freundlich und verständnisvoll zu behandeln, insbesondere in schwierigen Zeiten. Dankbarkeit kann dabei helfen, das Selbstmitgefühl zu stärken, indem sie uns daran erinnert, uns selbst für unsere Stärken und unsere Fähigkeit zur Bewältigung von Herausforderungen zu schätzen.

Stärkere soziale Bindungen:

  • Dankbarkeit fördert die Bildung und Festigung von sozialen Bindungen. Wenn wir einander schätzen und für unsere Beziehungen dankbar sind, entsteht ein tieferes Verständnis und eine stärkere Verbundenheit innerhalb einer Gemeinschaft. Dies stärkt das Vertrauen und trägt zur Harmonie im Miteinander bei. Selbstmitgefühl spielt hierbei eine ergänzende Rolle, da es uns hilft, in zwischenmenschlichen Beziehungen achtsamer und verständnisvoller zu sein.

Erhöhte Empathie und Großzügigkeit:

  • Die Forschung legt nahe, dass Dankbarkeit die Empathie und Großzügigkeit steigert. Dankbare Menschen sind eher bereit, anderen zu helfen und sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen. Selbstmitgefühl kann diese Großzügigkeit verstärken, da es uns dazu ermutigt, auch uns selbst gegenüber großzügiger und fürsorglicher zu sein.

Stressreduktion:

  • Dankbare Menschen sind oft besser in der Lage, mit Stress umzugehen. Dies kann dazu beitragen, Spannungen und Konflikte in einer Gemeinschaft zu minimieren. Selbstmitgefühl ergänzt diese Fähigkeit, da es uns lehrt, Stress und schwierige Situationen mit Mitgefühl für uns selbst zu bewältigen. Dies kann eine gesündere Reaktion auf Stress fördern und dazu beitragen, dass wir uns weniger gestresst fühlen.

Steigerung der Lebenszufriedenheit:

  • Schließlich trägt Dankbarkeit zur Steigerung der Lebenszufriedenheit bei. Menschen, die sich auf die positiven Aspekte ihres Lebens konzentrieren und dafür dankbar sind, erleben ein erfüllteres Leben. Selbstmitgefühl kann diesen Prozess unterstützen, indem es uns ermutigt, auch in Zeiten der Unzufriedenheit und des Scheiterns für uns selbst da zu sein und uns selbst Wertschätzung entgegenzubringen, und auch unseren Ärger, Frust und Wut annehmen zu lernen.

 

Warum ist Dankbarkeit in der Gemeinschaft und für das Selbstmitgefühl so wichtig?

Dankbarkeit spielt eine entscheidende Rolle in der Gestaltung von Gemeinschaften und in der Förderung des Selbstmitgefühls. Wenn wir in einer Gruppe von Menschen leben, arbeiten und interagieren, können die oben genannten Vorteile der Dankbarkeit dazu beitragen, ein wertschätzendes Umfeld zu schaffen. Gleichzeitig kann Selbstmitgefühl dazu beitragen, dass wir mit unseren eigenen Fehlern und Schwächen mitfühlend umgehen, was zu einem positiven Selbstbild und einer gestärkten psychischen Gesundheit führt. Um Dankbarkeit in einer Gemeinschaft zu fördern und das Selbstmitgefühl zu stärken, können gemeinsame Dankbarkeitsrituale und Achtsamkeitsübungen hilfreich sein. 

Insgesamt zeigt die Forschung, dass Dankbarkeit und Selbstmitgefühl nicht nur für unser eigenes Wohlbefinden von großer Bedeutung sind, sondern auch dazu beitragen können, starke und unterstützende Gemeinschaften aufzubauen und ein liebevolleres Verhältnis zu uns selbst zu entwickeln. Indem wir Dankbarkeit und Selbstmitgefühl in unser tägliches Leben integrieren, schaffen wir eine positive und erfüllende Umgebung für alle.

Journaling zum Thema “Dankbarkeit zum Jahresende”  

 

Selbstreflexion ist eine kraftvolle Methode, um Dankbarkeit und Selbstmitgefühl zu fördern und das Jahr abzuschließen. Diese fünf Journaling-Fragen können dir dabei helfen, dein Jahr achtsam abzuschließen, deine Dankbarkeit und dein Selbstmitgefühl zu stärken. 

Wir wünschen Dir eine inspirierende Reflektion und ein erfolgreiches neues Jahr!

  • Momente & Ereignisse: Welche Momente oder Ereignisse haben dir dieses Jahr am meisten Freude und Dankbarkeit bereitet?
  • Beziehungen: Wie hast du in diesem Jahr deine Beziehungen gepflegt und gestärkt? Welche Schritte hast du unternommen, um deine Beziehungen zu vertiefen? Welche Beziehungen hast du besonders geschätzt?
  • Wachstum und Selbstmitgefühl: In welchen Bereichen deines Lebens hast du persönliches Wachstum und Selbstmitgefühl erlebt? Welche Herausforderungen hast du gemeistert, und wie hast du dich selbst dabei unterstützt? Wo hast du dich selbst mit Mitgefühl behandelt?
  • Herausforderungen: Wie bist du mit Stress und Herausforderungen umgegangen, und was hast du daraus gelernt? Welche Strategien hast du angewendet, um stressige Zeiten zu bewältigen? Welche Erkenntnisse hast du aus diesen Erfahrungen gewonnen?
  • Ziele & Wünsche: Was sind deine Ziele und Wünsche für das kommende Jahr, und wie können Dankbarkeit und Selbstmitgefühl dich dabei unterstützen? Welche konkreten Schritte wirst du unternehmen, um diese Prinzipien in dein Leben zu integrieren?

Mehr zum Thema 

Dr. Kristin Neff  https://self-compassion.org/

Auf der Website von Dr. Kristin Neff findest du zahlreiche Artikel, Videos und Übungen zum Thema Selbstmitgefühl. Sie ist eine führende Forscherin auf diesem Gebiet und bietet wertvolle Einblicke und praktische Anleitungen.

 

Dr. Christopher Germer https://chrisgermer.com/ 

Dr. Christopher Germer ist Experte im Bereich Selbstmitgefühl. Auf seiner Website findest du Ressourcen, Workshops und Informationen zur Anwendung von Selbstmitgefühl in verschiedenen Lebensbereichen.

 

Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlskurse https://www.msc-selbstmitgefuehl.org/kurse 

Hier findest du  Online- und Offline-Kurse, die sich auf Achtsamkeit und Selbstmitgefühl konzentrieren und praktische Übungen und Techniken vermitteln.

Disclaimer: Dieser Artikel wurde zusammen mit ChatGPT verfasst

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„Ich entschied: Ich engagiere mich im Prozess.“

„Ich entschied: Ich engagiere mich im Prozess.“

Dokumentation des OE-Prozesses bei pro familia Landesverband Berlin e.V.

 

„Nicht alle haben sich an den Gruppenprozessen, die dann zu den Entscheidungen führten, beteiligt, aber ein relevanter Teil. Von dem anderen Teil gab es die Erlaubnis, die Entscheidungen zu treffen.“ (2018)

„Die Probleme sind teilweise gelöst.“ (2019)

„Wir sind gerade dran … Bereich Digitalisierung. Mit allem anderen bin ich rund zufrieden.“ (2021) –

So lauten einige Stellungnahmen von Prozessbeteiligten für diese Dokumentation. Eine Dokumentation, die zugleich eine Evaluation darstellt und aufzeigt, was die Beteiligten als gelungen und als schwierig beurteilen.

Der Anlass

Große Unzufriedenheit, vielfältige Konflikte bis hin zu Mobbingvorwürfen und Arbeitsgerichtsprozessen und schließlich ein hoher Krankenstand unter den Mitarbeitenden – das war die Ausgangslage, als Rudi Piwko und ich für den OE-Prozess engagiert wurden. Der Prozess, teilweise gefördert von unternehmens-wert:Mensch, begann 2017 und endete mit einer Überprüfung 2019. 2021 erfolgte ein kurzer Rückblick seitens der Geschäftsführung.

Es war ein schwieriger, alle Beteiligte herausfordernder Prozess, der von Beginn an stark auf Partizipation und Gestaltung durch die Mitarbeitenden setzte. Sämtliche Beschäftigte inklusive der Leitungskräfte sowie der komplette ehrenamtliche Vorstand waren eingebunden. Nicht alle konnten dem Prozess und dem Ergebnis etwas abgewinnen; aber die große Mehrheit nutzte die Möglichkeiten und engagierte sich bei der Entwicklung einer neuen Leitungs- und Kommunikationsstruktur. Am Ende entschieden sich die Beteiligten deutlich für das Modell von Shared Leadership und verlagerten die zentralen Entscheidungskompetenzen in eine Steuerungsgruppe. Die Geschäftsführung ist fester Bestandteil der Steuerungsgruppe, die übrigen Mitglieder können wechseln und repräsentieren verschiedene Bereiche der Organisation, die ebenfalls wechseln können. Das Modell lebt vom Engagement der Beschäftigten, ihrer Kompetenz im Aushandeln auch schwieriger Fragen und Situationen sowie ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Die Leitungsebene

Besonders viel abverlangt wurde den vormaligen Leitungskräften: Die mittlere Leitungsebene wurde komplett abgeschafft und zahlreiche alleinige Entscheidungsbefugnisse der Geschäftsführung eingeschränkt. Das bedeutete Macht- und Einflussverlust, zum Teil auch Statusverlust gegenüber Außenstehenden. Aber auch andere Machtpositionen, die sich einzelne im informellen Rahmen erobert hatten, wurden durch das neue Modell in Frage gestellt bzw. minimiert. Und schließlich können und mögen sich nicht alle Mitarbeitenden bei der internen Organisation engagieren oder Verantwortung dafür übernehmen. Während des gesamten Prozesses gab es daher immer wieder Widerstand und Rückzug, offen oder verdeckt. Dieser Widerstand, auch Rückzüge, konnten manchmal aufgelöst, manchmal aber auch schlicht nur akzeptiert werden.

Erfolgsfaktoren

Insgesamt war der Prozess erfolgreich. Folgende Faktoren haben wesentlich dazu beigetragen:

* Geschäftsführung und ehrenamtlicher Vorstand unterstützten den Prozess über den gesamten Zeitraum, die Vorständ*innen nahmen an allen wesentlichen Klausuren und Gruppentreffen teil, sofern es ihnen beruflich möglich war. Auch gegenwärtig ist jemand vom Vorstand an der Steuerungsgruppe beteiligt, wenn es beruflich machbar ist.

* Wir Berater*innen arbeiteten zu zweit und gemischtgeschlechtlich, verfügten dadurch über viel Kraft und boten den Beteiligten durch unsere verschiedenen Persönlichkeiten und manchmal auch differierenden Herangehensweisen unterschiedliche Andockflächen.

* Der Leidensdruck der Beschäftigten einerseits und die Bereitschaft zur Mitgestaltung andererseits war so hoch, dass von Beginn an wesentliche Teile der Beschäftigten ein großes Engagement zeigten.

* Die Beteiligten erarbeiteten sich das neue Leitungs- und Kommunikationsmodell selbst und entschieden sich dafür im Konsentverfahren – dadurch besteht eine hohe Identifikation mit dem Modell.

* Die meisten Beteiligten verfügen über das Bewusstsein, dass das gewählte Modell immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen ist.

* Und schließlich nimmt die Geschäftsführung Supervision in Anspruch, wenn sie eine distanzierende Reflexion benötigt.

Die gesamte Dokumentation

Wer mehr über den Prozess mit seinen Höhen und Tiefen erfahren und mehr über die verschiedenen Einschätzungen der Befragten wissen möchte, kann hier die gesamte autorisierte Dokumentation lesen.

Für mich und meinen Kollegen Rudi Piwko war es jedenfalls ein spannender und sehr lehrreicher Prozess, der uns so manches Mal Kopfschmerzen bereitete, aber auch immer wieder große Freude.

Kerstin Engelhardt

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