Wenn Kunsttherapie und Organisationsentwicklung einander begegnen

Wenn Kunsttherapie und Organisationsentwicklung einander begegnen

Was passiert, wenn wir die gewohnte Kontrolle verlieren und stattdessen Raum geben – für Fehler, für Nicht-Wissen, für das Ungeplante? Beim SOCIUS labor in Hamburg sind wir genau dieser Frage nachgegangen – mit Impulsen aus der Kunsttherapie und der Organisationsentwicklung.

Organisationsentwicklung meets Kunsttherapie – unter diesem Dach fand das SOCIUS labor in Hamburg mit Annika Trosien und Hannah aus dem SOCIUS Team statt. Im Zentrum stand die Frage: Wie gehen wir mit (vermeintlichen) Fehlern um – in Organisationen und als Prozessbegleiter:innen –, wenn der „richtige Schritt“ oder die „richtige Lösung“ immer schwerer vorhersehbar ist?

Aus der Perspektive der Organisationsentwicklung haben wir uns dabei von Otto Scharmers U-Prozess und dem Konzept der Psychologischen Sicherheit von Amy Edmondson leiten lassen. Präsenz, Offenheit und eine gelebte Lernkultur bilden hier die Grundlage. Was Veränderungen verhindert, sind vorschnelle Urteile, zynischer Rückzug und die Angst vor Bewertung – alles auch Ausdruck einer unsicheren Teamkultur. Wo Teams hingegen überzeugt sind, dass es sicher ist, sich zwischenmenschlich mutig zu zeigen, sinken diese Barrieren. Verletzlichkeit zeigen zu dürfen, offen sprechen und zuhören zu können – das ermöglicht nicht nur Lernen, sondern auch das schöpferische Potenzial von Fehlern zu nutzen.

Annika Trosien hat mit ihren künstlerischen Übungen Räume geöffnet, in denen sich genau das erleben ließ: Was passiert, wenn etwas nicht gelingt – oder ganz anders wird als geplant? Wie gehe ich damit um, wenn ich mit je einem Wachsmalblock in jeder Hand gleichzeitig eine liegende Acht zeichnen soll – und es bei der Nachbarin scheinbar besser klappt? Langsamer werden, den Blick von außen nach innen richten, den Vergleich loslassen – das waren einige der Erkenntnisse, die ganz konkret spürbar wurden.

Besonders eindrücklich war die Übung mit dem „perfekten Kreis: Zuerst einige Minuten lang mit größter Sorgfalt am eigenen Kreis arbeiten – und ihn dann weitergeben. Eine andere Person sollte nun absichtlich einen massiven „Fehler“ hinzufügen. Eine echte Zumutung – und genau deshalb so aufschlussreich. Denn danach kam das Bild zurück, und es entstand die Möglichkeit, um etwas Neues zu gestalten, das die Veränderung nicht nur akzeptiert, sondern integriert.

Im Raum waren nun ganz unterschiedliche Gefühle: Traurigkeit über das Verlorene, Frust über zerstörte Perfektion – aber auch Leichtigkeit, Spielfreude, Neugier. Die Kunst hat dabei geholfen, das Gefühl von Scheitern, Scham und Angst zu transformieren. Respekt und Demut vor dem Prozess – aber auch vor der Idee des Neuen – haben diesen Wandel spürbar gemacht. Erwartungen loslassen, den eigenen Anspruch hinterfragen, sich auf das Unbekannte einlassen: All das hat den Blick auf Transformation verändert.

Neben den individuellen Reflexionen hat sich mit Blick auf Organisationen eines deutlich gezeigt: Veränderung braucht Zeit. Zeit zum Loslassen, zum Wertschätzen, zum Anerkennen. Schuld und Scham blockieren Veränderung. Aber wenn Freiräume entstehen, in denen Teilhabe und Spiel möglich sind, dann entsteht auch das, was Zukunft braucht: Vertrauen, Verbindung – und neue Ideen.

Vielleicht ist genau das der Anfang von Veränderung: wenn wir bereit sind, nicht nur mit dem Kopf, sondern mit allen Sinnen zu lernen – und uns auch dort zu zeigen, wo noch nichts „perfekt“ ist.

Autorin Hannah Kalhorn

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Das Kollaborations-Kontinuum

Das Kollaborations-Kontinuum

„Kollaboration“ ist eines unserer sechs Module, die wir im Onlinekurs SOCIUS change essentials entwickelt haben und legt einen Blick auf  Zusammenarbeit im kreativen Kontext. Formen der Kollaboration können zwischen Organisationen stattfinden, aber auch zwischen Teams oder Einzelpersonen in einer Organisation. Unterschiedliche Grade von Kollaboration haben wir aufgeschlüsselt und auch Risiken aufgezeichnet, in denen Kollaboration vielleicht nicht angemessen ist, weil die damit verbundenen Kommunikationswege überfordern oder der Rahmen so detailliert vorgeprägt ist, dass das kreative Potential kollaborativer Prozesse am Ziel vorbeiführt.  

Wir waren zu viert im SOCIUS labor im Oktober – viel Raum und Zeit für Tiefe und Möglichkeit, die Interessen Einzelne:r stärker zu berücksichtigen. Neben einer Einführung in das „Kollaborations-Kontinuum“, das im Modul zentral erläutert wird, haben wir uns den Fragen und Erfahrungen gewidmet, die im virtuellen Raum zur Sprache gekommen sind. Hier eine Auswahl: 

  • Wie können wir das breite Erwartungsspektrum an Prozessgestaltung und inhaltlicher Erwartungshaltung managen, moderieren und gleichzeitig so rahmen, dass es auch tatsächlich umgesetzt werden kann? 
  • Was können wir aus Moderationsperspektive tun, um die Phase(n) der Emergenz und weitgehenden Offenheit („Groan-Zone“) aufrecht zu erhalten; nicht zu früh abzuschließen und für die gleichzeitig häufig wachsende Unsicherheit Container und Umgangsmöglichkeit anzubieten? 
  • Wie können wir Differenz (also unterschiedliche Interessen und Vorstellungen) und Kohärenz (übereinstimmende Perspektiven und Frage- bzw. Zielstellungen) gut thematisieren und wertschätzend nebeneinander halten oder sogar in Beziehung bringen? 
  • Wie gestalten wir das Ende von Kollaborationen so, dass die Interessen der Beteiligten und ein möglicher kreativer Kontakt auch über den Zeitraum der konkreten Zusammenarbeit hinaus erhalten bleibt? 

 

Mein Lernen

  • Labor ist immer spannend und toll – auch in kleineren Gruppen!
  • Wie so oft gibt es keine „richtigen“ Antworten, sondern ist die Schärfung der Intuition durch Erfahrung und Reflexion die Wahl der Mittel. 
  • Das Modell des „Kollaboration Kontinuums“ ist gut angekommen – bei einigen Rückmeldungen, es weiter auszugestalten, bietet es eine Grundlage, bereits früh in Gespräche einzutreten über die Art, wie die Kollaboration gestaltet werden kann. Das freut uns natürlich sehr!

Die ganze Einführung in das Modell des Kollaboration Kontinuums findet Ihr im 7 Modul der SOCIUS change essentials

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Positive Führung für lebendige Organisation – Mit PERMA Lead 360°Feedback Prozesse gestalten

Positive Führung für lebendige Organisation – Mit PERMA Lead 360°Feedback Prozesse gestalten

Kurz vor Beginn der langen Sommerpause hatten wir ein spannendes Labor zum Thema „Positive Führung“. Carolin Gebel führte ein in ein Grundverständnis von Positiver Führung und den spezifischen Ansatz PERMALead, der von Markus Ebner entwickelt wurde, aufbauend auf den Erkenntnissen und Haltungen der Positiven Psychologie. 

Während klassische Ansätze von Therapie, Beratung und Coaching in der Regel eher darauf ausgerichtet sind, Probleme zu beseitigen und Leid zu mindern, fragt die von Martin Seligman begründete Positive Psychologie: Was braucht es an Bedingungen und Zutaten, dass Menschen aufblühen und ihr Potenzial entfalten können? Dem Menschenbild einer Pflanze, die wachstumsfördernde Bedingungen braucht, um sich optimal zu entwickeln und ganz zur Blüte zu kommen, stellte Carolin die Metapher von Organisationen als Ökosystem gegenüber, die eine inhärente Lebendigkeit besitzen, sich von innen heraus weiterzuentwickeln und ihr Potenzial zu entfalten. Stichworte, die auftauchten, ein solch lebendiges Organisationssystem zu beschreiben, waren Kooperation, Durchlässigkeit, Vielfalt der Beziehungen, Wechselwirkung, Feedback, Begrenzung und Selbstorganisation.

PERMALead ist ein spezifischer Ansatz der Führungskräfteentwicklung, der 360 Grad Feedback Prozesse nutzt, um Führungskräfte dafür zu sensibilisieren, mit welcher Haltung und Verhalten sie dazu beitragen, wachstums- und potenzialfördernde Bedingungen zu schaffen. Die sogenannten PERMA Prinzipien, entlang derer das Feedback aufgebaut ist, lauten: 

P = Positive Emotionen

E = Engagement

R = Relationships (im Deutschen: Tragfähige Beziehungen)

M = Meaning (im Deutschen: Sinn der Arbeit)

A = Accomplishments (im Deutschen: Kleine Erfolge)

Die Fragen dahinter lauten, inwieweit ermögliche ich als Führungskraft positive Emotionen bei meinen Mitarbeitenden? Wie fördere ich mit Blick auf die spezifischen Stärken individuelles Engagement? Wie schaffe ich tragfähige Beziehungen mit meinen Kolleginnen und Kollegen? Wie vermittle ich einen Sinn in der Arbeit und wie mache ich Erreichtes sichtbar beziehungsweise würdige ich auch kleine Erfolge? 

In einer ersten Austauschrunde wurde deutlich, dass eine positive Feedback Kultur als Lieferantin für Energie und wichtige Entwicklungsschritte erlebt wird, dass die Umsetzung aber mit mindestens genau so großen Herausforderungen und Hürden verbunden ist. So wurden einige Erfahrungen geteilt, wie sehr sich Mitarbeitende in der Regel ein ehrliches Feedback von Vorgesetzten wünschen, um Orientierung zu erhalten, ob sie an sie gesetzte Erwartungen erfüllen, aber auch, um dazulernen zu können. Gleichzeitig steht dieses in einem sensiblen Verhältnis zu den hierarchischen Ausprägungen in der Organisation. Schon Führungskräften fällt es oft schwer, hilfreiches und zugleich auch ehrliches Feedback zu geben. Die Forschung sagt inzwischen, dass es grundsätzliche ein Verhältnis 5:1 von positivem zu kritischem Feedback braucht, damit wir kritische Rückmeldungen gut annehmen können. Gleichzeitig kommen wir dem mechanistischen „Sandwich- Prinzip“ – saftige Rückmeldungen in eine weiche Ober- und Unterklappe zu verpacken, damit sie verdaulich werden – als sensible Beziehungswesen in der Regel schnell auf die Spur! Dies bedeutet, dass positive Rückkopplungen grundsätzlich nur wirksam sind, wenn sie echt und authentisch sind und eben einer grundsätzlich eher positiven und wertschätzenden Grundstimmung in der Organisation entsprechen. Um so herausfordernder wird dann ein verordnetes Upward Feedback: Anfänglich ist mit Zurückhaltung zu rechnen bis wir erleben, dass diese Einladung ernst gemeint ist. Gibt es dann einige Mitarbeitende, die sich trauen, auch kritisches Feedback zu geben, wird sehr genau wahrgenommen, ob die Führungskraft in der Lage ist, dieses gut anzunehmen (ganz zu schweigen von gefürchteten Bestrafungen an anderer Stelle). Gibt es leise Anzeichen, dass dies nicht der Fall sein könnte, ist die Folge in der Regel, dass Feedback weichgewaschen wird und man sich aus Selbstschutz in einer Harmoniesauce verliert. Das Fazit an dieser Stelle war: Feedback funktioniert nur, wenn es in eine Feedback Kultur eingebettet ist, eine Kultur des Gedeihens, die das Augenmerk darauflegt, was die Pflanzen im Ökosystem Organisation wirklich benötigen, um zu wachsen und zu erblühen: Nährstoffe, gute Nachbarschaft, Luft und Licht!

Der nächste Austausch zwischen den Teilnehmenden befasste sich vor allem mit der Frage: Wie mache ich das ganz konkret? Wie bekomme ich es zum Beispiel hin, mir wirklich eine positive Grundhaltung anzueignen und es nicht als eine auferlegte Floskel zu begreifen? Zu den Einsichten, die dabei auftauchten, gehörte, dass der Rückzug auf unverrückbare Persönlichkeitsmerkmale an dieser Stelle nicht hilfreich und stimmig ist. Denn die Dimensionen von Führungsarbeit und Selbstführung sind nicht automatisch gleichzusetzen. Selbst wenn ich selbst keine heillose Optimistin bin und mir selbst vielleicht nicht immer mit einer positiven Grundhaltung begegne, bin ich möglicherweise trotzdem gut darin, eine solche Atmosphäre im Team zu fördern. Um uns bewusster zu erlauben, dass Spaß dazu gehört und ein wichtiger Bestandteil von Arbeit ist, könnten wir in einem ersten Schritt versuchen, die Worte „aber“ und „müssen“ aus unserem Wortschatz zu streichen!

Kompetenter zu werden, tragfähige Beziehungen aufzubauen, wenn mir das nicht natürlicherweise in die Wiege gelegt wurde, gehört hier mit Sicherheit zu den größten Herausforderungen. Die Relevanz überzeugte die meisten Anwesenden: Als Führungskraft kann ich nicht von allen Mitarbeitenden geliebt werden. Aber letztendlich geht es darum, berechenbar zu sein. Für diese Einschätzung braucht es wiederum sichtbare und nachvollziehbare Emotionen. Verstecken diese sich dauerhaft hinter einer Maske der Professionalität, entstehen sehr schnell Phantasien über eine mögliche hidden agenda.

Die zentrale Überlegung, die dem PERMALead Ansatz zugrunde liegt, lautet: Inwieweit ist mein Selbstbild kohärent mit dem, wie ich von außen wahrgenommen werde? Und dabei steht nicht eine vermeintlich objektive Bewertung im Vordergrund, sondern die hilfreiche Frage: Finde ich, dass Dein Verhalten / das Verhalten meiner Führungskraft stimmig ist in ihrer und meiner Welt? Somit geht es um Rückmeldungen zu wahrgenommenem Verhalten und ein Kohärenzerleben, aber nicht um Rückmeldungen zur Persönlichkeit. Dafür braucht es gleichzeitig von Seiten der Führungskraft auch die Selbstmitteilung: Wie sehe ich mich eigentlich selbst in Bezug auf diese Prinzipien, die für mich einen Werte- und Zielrahmen darstellt? Und inwiefern bin ich mir meiner Kompetenzen bewusst und kann mich anderen gegenüber auch erklären – um hier nicht als möglicherweise arrogant rüberzukommen? 

360 Grad Feedback in Zusammenhang mit einem klar definierten Werterahmen ist jedoch allein noch kein Tool der Führungskräfteentwicklung. Letztendlich braucht es eine Begleitung über Coaching, um aus dem Abgleich von Wahrnehmungen zu einem individuellen Entwicklungsprozess zu kommen.

Und last but not least, erfuhren wir auch noch einiges über die Ergebnisse der Forschung. Denn der PERMALead Ansatz ist inzwischen sehr gut wissenschaftlich untersucht und liefert uns somit einiges an Erkenntnisse über die Auswirkungen positiver Führung. So lässt sich feststellen, dass sie

  • positiv chronischer Stressbelastung entgegen wirkt,
  • Resilienz im Team stärkt,
  • Motivation und Engagement von Mitarbeitenden beflügelt
  • Flexibilität und Veränderungsbereitschaft fördert
  • und Kreativität und somit den Erfolg von Organisationen voranbringt. 

Socius change essentials

Entdeckt praxisnahe Tipps für selbstorganisiertes Arbeiten in unserem gratis Onlinekurs, den SOCIUS change essentials. Mit über 30 Videos bietet der Kurs hilfreiche Selbstorganisations-Tools wie Konsentmoderation und Rollenboard-Tutorial.

Meldet euch an und erhaltet zusätzlich den SOCIUS brief, unseren Newsletter mit spannenden Themen und Veranstaltungen.

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SOCIUS labor: Erkundungsreise – Was haben wir Neues über uns entdeckt?

SOCIUS labor: Erkundungsreise – Was haben wir Neues über uns entdeckt?

In diesem SOCIUS labor möchten wir den Raum für eine gemeinsame potential-und ressourcenorientierte Erforschung öffnen, in dem wir uns mit Hilfe unterschiedlicher Methoden aus der Körperarbeit, Stressbewältigung, Persönlichkeitsentwicklung, Resilienzforschung mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Welche gesundheitlichen, mentalen, emotionalen Ressourcen haben wir durch die Erfahrungen der Pandemie für uns neu entdeckt oder gestärkt?
  • Was hat sich verändert? Sowohl beruflich wie privat?
  • Welche (neuen) Erkenntnisse haben wir über uns selbst gewonnen?

Das Raum öffnen meinen wir sowohl metaphorisch als auch buchstäblich. Dieses SOCIUS labor wird in unseren Räumen am Tempelhofer Ufer 21 in Berlin Kreuzberg stattfinden.

Jana Hornberger und Kerstin Engelhardt setzen sich beide sowohl beruflich wie privat mit diesen Fragen auseinander und möchten ihre Erfahrungen, Perspektiven sowie Methoden und Ansätze in dieser Erkundungsreise teilen und gemeinsam mit Interessierten ausprobieren.

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Die Kosten

Wir haben unsere Beitragsidee für die SOCIUS labore etwas angepasst. Wir bitten um einen selbstgewählten Beitrag zwischen 10 und 50€ – die Summe kommt unseren Laborleiter*innen zu.
Um sich im SOCIUS labor  einen von 8 Plätzen zu sichern, bitten wir darum den selbstgewählten Beitrag vor dem SOCIUS labor entweder per PayPal an payments-ggmbh@socius.de (Datum und Name nicht vergessen) zu senden, oder unsere Kontodaten per Mail bei der Anmeldung zu erfragen. 

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Anmeldung

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung (unter Angabe der Rechnungsadresse) über fortbildung@socius.de.

Wenn alle Plätze belegt sind, führen wir eine Warteliste und geben ggf kurzfristig Bescheid.

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SOCIUS labor online

Dieses SOCIUS labor wird – nach derzeitiger Planung und Hoffnung – live in unserem Seminarraum am Tempelhofer Ufer 21, 10963 Berlin stattfinden. 

Und hat deswegen auch nur 8 Plätze.

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SOCIUS labor Bericht: Emotionen im Projektmanagement

SOCIUS labor Bericht: Emotionen im Projektmanagement

Die Herausforderung wurde gleich zu Beginn sichtbar: Projektmanagement verbinden die Teilnehmer*innen mit Planung, Struktur und Ratio. Emotionen haben bei den meisten entwickelten Instrumenten – sehen wir von Grenzbereichen wie der Führungskräfte- und Teamentwicklung ab – nichts verloren. Dem aber widerspricht die Erfahrung: Wie an anderen Stellen zeigen sich auch in Abläufen des Projektmanagements Emotionen als zentraler Einflussfaktor für Prozesse und Entscheidungen und letztlich auch über ihren Erfolg oder Scheitern. Wie also können diese beiden Elemente expliziter verbunden werden als mit den gängigen Mitteln möglich?

Die fünf Wirkkräfte (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser), entnommen als Beobachtungen und Metaphern aus stattfindenden Naturprozessen, hat Pao Siermann (https://www.wu-de.com) auf Kontexte des Coachings und der Organisationsentwicklung übertragen.

Einblicke aus der Natur

Der Wu-De-Prozess („Wu-De“ kommt aus dem Chinesischen und steht für: Fünf Wirkkräfte) greift zurück auf vor über 2.500 Jahren formulierte evolutionäre Prozesse und Qualitäten der Natur. Es wurden diese fünf Wirkkräfte identifiziert, die den Gesamtprozess von Entstehen und Vergehen beschreiben: „Holz“ (grün) steht für Wachstum, (Neu-)beginn, dynamische Entwicklung; „Feuer“ (rot) für Begeisterung, Kommunikation, Wärme; „Erde“ (gelb) für Reifung und Kontinuität, Miteinander; „Metall“ (weiß) für Fertigstellung, Ernte und Reflexion, Verabschiedung; „Wasser“ (blau) für Ruhe und Ausruhen sowie Speicherung und Erholung. Wie in vielen Modellen werden allen Wirkkräften hilfreiche Qualitäten und hinderliche Pathologien zugeschrieben.

Im Kreis ist ein evolutionäres Wachstums- und Regressionsmodell erkennbar: Aus der Knospe entwickelt sich die Blüte, die Frucht, die als neuer Samen zur Erde fällt (Trennung im Herbst, Metall) und in diesem Schutz (Rückzug) Kraft für den nächsten Frühling sammelt; der Prozess wiederholt sich. Nachvollzogen wurde das Modell auch in gesellschaftshistorischen Prozessen (Ablösungsprozesse fernöstlicher Herrschaftsdynastien, historisch verfolgt vor über 2.000 Jahren). Im Verlauf wurden diesen Wirkkräften weitere unterschiedliche Qualitäten zugeordnet. Beispielsweise wird assoziiert: mit Holz Wachstum, Neuentwicklung aber auch Wut und Mut; mit Feuer Erregung und Energie, Bewusstheit für das Ganze, mit Erde die Reflexion und Kontinuität, Wahrnehmung von Verantwortlichkeit; mit Metall der Abschied und die Kritik, sowie das Lernen und mit Wasser die Pause, das Expertentum, aber auch ein Kontrollbedürfnis und Ängstlichkeit.

Diesem evolutionären Modell steht ein disruptives Modell gegenüber, dass sich aus den Pfeilverbindungen innerhalb des Kreises nachvollziehen lässt: Wasser Löscht Feuer; Feuer biegt Metall; Holz wird zu Erde usw. Das konnte vor allem metaphorisch in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen nachvollzogen werden. Interessant ist hier: Aufgrund der ungeraden Zahl an Wirkkräften, bleibt es – unabhängig von einem idealtypischen Verlauf – ein dynamischer Prozess und nicht nur, wie bei vier Qualitäten, ein sich wiederholender Kreislauf.

Praxisbeispiel: Soziogramm nach Wu-De

Wo finden sich nun Anwendungsmöglichkeiten des Modells in der Praxis? Verschiedene Assoziationen zu anderen Modellen liegen auf der Hand und können hier eine hilfreiche Ergänzung erfahren. Anklänge finden sich beispielsweise bei der Teamuhr von Tuckman, aber auch der Gestaltzyklus kann nach meinem Eindruck wieder gespiegelt werden sowie die OE-Phasen von Glas finden eine Entsprechung. Hier könnte man diese oder andere gängige Vorgehensweisen analogisch betrachten und kombinieren.

Wir haben beispielhaft eine konflikthafte Projektsituation durchgesprochen und eine Auslegungsordnung gelegt und die vorherrschenden Wirkkräfte integriert.

Neben den Farben, die dem beschriebenen Modell folgen, haben auch die Formen hier eine Bedeutung: Die Kreise symbolisieren wesentliche beteiligte Personen / Funktionen; die Rechtecke Zuständigkeiten / Prozesse und die Sechsecke Störungen. 

Das Vorgehen selbst hatte eine Vergleichbarkeit mit anderen Konstellationen. Auch hier stand im Vordergrund der Eindruck der Fallgeberin, ihre Bewertung und ihre „Einordnung“ in die jeweiligen Wirkkräfte. Der Fokus auf diese Perspektiven ermöglicht eine interessante Blickweiterung: durch die Wirkkräfte können mit den Prozessen verbundene Emotionen beschrieben und zugeordnet werden. Da in diesem Zugang nicht – wie im westlich geprägten Denken – zwischen emotionalen und gedanklichen Prozessen unterschieden wird („denken“, oder das, was diesem Begriff sprachlich am nächsten kommt, wird mit der erdigen Wirkkraft des Stoffwechsels, der Umwandlungsprozesse im Ackerboden assoziiert), ist eine Reflexion möglich, die Intuition, Kognition und Emotion miteinander verbindet. Diese Möglichkeit eines ganzheitlichen reflektierten Zugangs lässt sich auf andere Kontexte übertragen: Dynamiken und Phasen in Teamprozessen; Anteile und Qualitäten auf persönlicher Ebene; Moderation von Entscheidungsprozessen usw.

Mein Lernen im Labor

  • Mehr und mehr wird deutlich, dass der im westlichen Denken geprägte Spalt zwischen Kognition und anderen Erfahrungswelten hinderlich ist, zunehmende Komplexität zu überwinden. „Ratio“ wird in der chinesischen Denkweise beschrieben als „der Natur folgend“ und bietet damit auch konzeptionell eine Möglichkeit der Integration vermeintlich widersprechender Elemente.
  • Das Modell der fünf Wirkkräfte und ihre Verbindung zu emotionalen, kognitiven und intuitiven Perspektiven bietet als Anreicherung für gängige Modelle ein Potential auf dessen weitere Erschließung ich sehr neugierig geworden bin.
  • Die fünf Wirkkräfte als praktische Anreicherung in Auslegungen bietet der methodischen Darstellung eine neue Qualität und vertiefte Wahrnehmung. Vergleichbare tiefere Zugänge könnte der konsequente Blick auf die inneren Emotionen; körperliche Wahrnehmungen oder anderer Ausdrucksformen sein. Auch hier erschließt sich ein breites Tableau weiterer Möglichkeiten.

Literatur: François Jullien: Über die Wirksamkeit. Übersetzt von Gabriele Ricke und Ronald Voullié. Merve Verlag, Berlin 1999. ISBN: 978-3-88396-156-9.

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SOCIUS labor Bericht: Improvisation in der Organisationsentwicklung

SOCIUS labor Bericht: Improvisation in der Organisationsentwicklung

Ein erwachsenes Kinderspiel

Das SOCIUS labor mit Hannah Hummel war mit sechs Teilnehmenden ein intensives Labor, was die Improvisationen zu einem sehr persönlichen Erlebnis machte. Hannah Hummel ist Sozialpädagogin und spielt seit über 20 Jahren Improvisationstheater. Ihre Arbeit und ihre Leidenschaft lassen sich gut verknüpfen, denn auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist Improvisation eine hilfreiche Kompetenz.

Im Labor hat uns Hannah Hummel mitgenommen in die Welt des Improvisationstheaters. Nicht umsonst wird Improvisationstheater hin und wieder Theatersport genannt. Neben dem körperliche Einsatz war auch geistiges Training Teil unserer Arbeit als wir den fünf Grundregeln des Impro-Theaters folgten:

  • positiv annehmen was angeboten wird
  • die Kolleg*innen retten, wenn sie nicht weiter wissen und vertrauen, dass genau das passiert
  • heiter scheitern – Fehlerfreundlichkeit und Annahme
  • auf Beziehung bedacht sein und mit klarer Rolle agieren
  • präsent sein in der Situation und gemeinsam agieren

Schon hier wird deutlich wieviel Impro-Theater, das Arbeiten in Teams und New Work gemeinsam haben. In der agilen Gestaltung unserer Arbeitswelt können wir uns von der Praxis und den Erkenntnissen des Impro-Theaters mehr als nur inspirieren lassen. Wir können Improvisation nutzen, um beispielsweise von der peniblen Planung der prä-VUCA-Welt zu einer zeitgemäßen Form des Planens zu kommen, in der sense-and-respond, also bewussteres Wahrnehmen und spontaneres Reagieren erfolgsversprechende Herangehensweisen sind.

In unseren Arbeitskontexten nennen wir das, was im Impro-Theater Spiel heißt, oft „Übung“, aus der Überzeugung, dass Arbeit ja schließlich kein Spiel sei, dass wir aber unerlässlich Übung bräuchten, um noch besser (zusammen) arbeiten zu können. So wurde einmal mehr deutlich wie sehr die Anerkennung dessen was wir tun, vom Kontext abhängig ist, in dem wir es tun.

Es läuft nichts nach Plan, aber ohne Plan läuft nichts

Hannah Hummel verdeutlichte uns mit ihrer Arbeit, das Zusammenspiel von geplantem und intuitivem Handeln. Einerseits war sie sehr gut vorbereitet und folgte einem (inneren) Plan. Sie brachte Experimente mit, mit denen wir uns in diesem Labor beschäftigen würden. Und sie improvisierte gleichzeitig mit denen die da waren quasi vor der weißen Leinwand und vertraute ihrer aus Erfahrung gespeisten Intuition, indem sie als Labor-Leitung den oben genannten Prinzipien folgte.

In der systemischen Gedankenwelt würde sich hier auf Luhmanns Begriff der Kontingenz berufen werden: dass etwas sowohl nicht notwendig als auch nicht unmöglich ist. Kurz: Es könnte auch alles anders sein.

Neben all der Übung im Präsent-sein, Ja-Sagen und den eigenen Körper als Instrument zu nutzen, erfuhren die Labor-Teilnehmenden auch etwas über einflussreiche Impro-Theater-Macher*innen. Allen voran Augusto Boal, der mit seinem Theater der Unterdrückten eine von der UNESCO anerkannte „Method of social change“ entwickelte. Darüber hinaus erzählte Hannah uns noch etwas über Viola Spolin und Keith Johnstone als jene die sie selbst besonders beeindruckten. Allerdings war wir Teilnehmenden so sehr in Spiellaune, dass wir lieber noch mehr spielen wollten.

Die vier Stunden „Impro-Training“ vergingen wie im Fluge und wir hatten einen vergnügten erkenntnisreichen Nachmittag mit herzlichen Lachern und großem Staunen über die verborgenen Talente, die in uns stecken.

Das exzellente Süppchen in der anschließenden Lounge stärkte uns, am Kaminfeuer weilten wir noch eine ganze Zeit und genossen den Austausch und die Reflexion des Erlebten.

Für mich persönlich bleibt die Erinnerung an eine Erkenntnis, die ich mit dem Kollegen Ralph Piotrowski schon immer mal in einen Blog gießen wollte: Allet eens!

Sprich: all die verschiedenen Ansätze, Philosophien, Methoden und Werkzeuge, die wir so gerne klar voneinander trennen würden, dienen mit einer ähnlichen Haltung demselben Ziel: sinnvollem zusammenwirken!

SOCIUS labor Bericht: Digital Storytelling – Persona-Entwicklung

SOCIUS labor Bericht: Digital Storytelling – Persona-Entwicklung

Storytelling ist in aller Munde. Im vergangenen Jahr haben wir unseren Jubiläums oe-tag dem Thema gewidmet und dort u.a. auch Olaf Bryan Wielk erleben dürfen, der die Software hinter der Plattform BeemGee entwickelt hat, mit der Menschen, die Interesse daran haben Geschichten zu schreiben sowohl Persona als auch Storyboard entwickeln können.

Nach dem oe-tag 2018 waren wir neugierig auf ein Experiment: Würde sich Beemgee auch dafür eignen Organisationsgeschichten zu erzählen? Und könnte die Plattform hilfreich sein bei der Entwicklung von Persona für die Arbeit in Organisationen? Kann Entwicklung anhand des Narrativ gesehen werden? Oder vielleicht sogar die Richtung in der die Organisation sich entwickeln will?

Olaf war genauso neugierig wie wir und so luden wir ihn in unsere Expermentierstübchen „SOCIUS labor“ ein.

Am 15. August 2019 waren wir neun Teilnehmende im SOCIUS labor und Olaf führte uns mit faszinierendem Detailwissen über den Aufbau von Geschichten in die Grundideen der Persona-Entwicklung und des Storytellings ein.

Immer wieder zeigte er uns anhand von Beispielen aus allseits bekannten Filmen und Büchern wie Harry Potter, Indiana Jones und ähnlichen die Konstruktion hinter der Geschichte. Immer geht es um Konflikte – um Protagonist*innen und Antagonist*innen. Und wir wollten uns um die  so genannte Outline der Story kümmern. Ein Satz der sich mir eingeprägt hat, war: „Stories are structures in words“, um augenöffnend zu erkennen, dass die Geschichte immer fragt. „Was erzählst du?“ (Struktur) und „Wie erzählst du?“ (Text).

Für die Entwicklung von Personae (oder Figuren) ist es wesentlich, ihre Motivation zu kennen, d.h. was unterscheidet sie voneinander und was treibt sie an, wie können wir sie verstehen. Dafür ist es sinnvoll den Kontext zu kennen in der die Figur sich bewegt.

Eine Story sieht in ihrer Struktur so aus:

Für die Entwicklung von Persona in einer Organisationsgeschichte legten wir den Fokus auf die Figuren und ihre Beziehungen.

In einer Kleingruppenübung beschäftigen wir uns zunächst mit Motivationskarten, die es in 4 Felder zu sortieren galt:

  • das Notwendige für die Person, was ihre innere Transformation sichtbar macht
  • das Notwendige für die Handlung – den Plot
  • so genannte Optionale Plottreiber und
  • so genannter Ballast, der für die Story interessant sein kann, aber dramaturgisch nicht relevant ist.

Schließlich stellte uns Olaf die Möglichkeiten von BeemGee vor und wir untersuchten anhand eines Falles aus unserer Mitte die Möglichkeiten der Software für die gemeinsame Entwicklung eines Organisationsnarrativs.

Hier wurde recht deutlich, dass diese gemeinsame Arbeit an einer Geschichte, die nur eine Person erzählt auch mit Hilfe der Software nicht zu einem spannenden Gruppenprozess wird. BeemGee stellt hier viele Möglichkeiten zur Verfügung und stellt viele Fragen zur Entwicklung der Figuren und ihrem Zusammenspiel. Ich kann mir den Einsatz gut für bestehende Teams vorstellen, die ihre Firmengeschichte aufschreiben wollen, mit einem Fokus auf die Menschen, die daran beteiligt waren und ihr jeweiliges Zusammenspiel.

In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass die Teilnehmenden noch mehr Möglichkeiten sehen, sich mit Hilfe der Software an diese Form des digitalen Storytellings heran zu wagen: In New Work Settings zum Beispiel könnten als Figuren keine Menschen sondern Rollen und Funktionen genutzt werden, um diese genau zu beschreiben. Außerdem könnte die Software genutzt werden um nach Befragung der Beteiligten in der Organisation eine Geschichte für die Zukunft zu schreiben.

Nachdenklich stimmte uns die Frage, wessen Geschichte eigentlich erzählt würde, wenn man die Software gemeinsam als Team nutzt und ob es wirklich immer einen Konflikt oder einen critical incident braucht, um eine spannende Geschichte zu erzählen.

Im Raum waren drei Teilnehmende, die aktuell an Büchern schreiben und alle zurückmeldeten, dass sie im SOCIUS labor wertvolle Anregung für ihre weitere Arbeit erhalten haben.

Als Fazit kann man wohl sagen: BeemGee eignet sich gut zum StoryWriting und hilft Autor*innen mit konstruktiven weiterführenden Fragen. Fürs Storytelling in der Gruppe allerdings eignet sich das Tool nicht so sehr. Darin waren sich alle einig.

Das traditionelle Süppchen von Denise Nörenberg gezaubert, genossen im Anschluss in der SOCIUS lounge dann alle zusammen.

SOCIUS labor Bericht: Design Thinking – Mit den Händen denken

SOCIUS labor Bericht: Design Thinking – Mit den Händen denken

Design Thinking als Herangehensweise, kreative und innovative Produkte und Prozesse zu entwickeln, war Mittelpunkt des Labors mit Yi-Cong Lu von be able. Cong hat diesen Arbeitsansatz mit Kolleg*innen u.a. in Arbeitsfeldern mit Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen oder Personen im Strafvollzug angewendet. Ungefähr 12 Teilnehmer*innen waren bei dem sehr anregenden Labor dabei. (mehr …)

Bewegte Biografie – die Kunst des Lebens

Bewegte Biografie – die Kunst des Lebens

Text von Kerstin Engelhardt.

Bitte beachten Sie die folgende Veranstaltung am 24. Mai 2018: SOCIUS labor: Bewegte Biografie

Die Beschäftigung mit der eigenen Biografie, die Einordnung des eigenen Lebensweges verstehe ich als einen wesentlichen Aspekt der Kunst des Lebens. Herkunft, Erlebnisse, private, berufliche und gesellschaftliche Kontexte bilden den Rahmen, in welchem Biografie sich vollzieht, gedeutet und beurteilt wird; verbunden mit Träumen, Sehnsüchten und Wünschen formiert sich daraus das Gesamtwerk, das den eigenen Lebensentwurf speist. Der Blick auf die eigene Biografie zeigt Linien, Brüche und Kontinuitäten; potenzielle Zukunft scheint auf und Ressourcen für praktisches Handeln werden freigelegt. Biografiearbeit ist daher immer auch Selbstsorge mit Wirkungen in das Umfeld.  (mehr …)

SOCIUS labor „Arbeit trotz Krankheit“

SOCIUS labor „Arbeit trotz Krankheit“

Neue Arbeitsansätze als Möglichkeit für „arbeitsunfähige“ Personen mitzugestalten

Sind Menschen nicht in der Lage, mehr als 15 Stunden in klassischen Arbeitssystemen zu arbeiten, gelten sie als arbeitsunfähig und gehören … ins Bett?

Kranke Menschen und Organisationen benötigen einander: Organisationen brauchen Fachkräfte und die Expertise von Menschen wird von Krankheit in der Regel nicht beeinträchtigt. Kranke Menschen müssen wirksam sein dürfen, als elementarer Bestandteil von Gesundung bzw. einem lebenswerten Leben mit Krankheit. Doch wie kann Arbeit so gestaltet werden, dass kranke Menschen ihr gesamtes Potenzial einbringen können, ohne Last für andere Teammitglieder?

Monia Ben Larbi hat 10 Jahre am eigenen Arbeitsprozess nach Lösungen geforscht und in neuen Arbeitsformen einen Ansatz gefunden, von dem alle profitieren. Im Labor wird ein Ansatz ausprobiert, in dem Krankheit und Grenzempfinden ein Motor von Organisationsentwicklung sind.

Monia Ben Larbi

Serielle Projektentwicklerin zu gesellschaftlichem Wandel (Bei- spiele: Mediationsstelle Frankfurt/ Oder; Humboldt-Viadrina School of Governance; Schule im Aufbruch; Dörfer im Aufbruch…). Nach einer schweren Erkrankung im Jahre 2006 lehnte sie die Rente ab und experimentierte mit Arbeitsweisen, die es ihr als kranke Person ermöglichen, weiterhin Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

maximale Teilnehmerzahl: 14

anmelden: fortbildung@socius.de oder Tel. 030-40301020
Ort: 10963 Berlin,Tempelhofer Ufer 21 (direkt U Bhf Möckernbrücke)

Do. 12.10.2017, 14-18 Uhr

 

Eingeladen sind BeraterInnen und Mitarbeitende sowie Führungskräfte aus gemeinnützigen Organisationen.

Die Kosten: Die Höhe seines/ihres Teilnahmebeitrages bestimmt jede/r Teilnehmende am Ende der Veranstaltung selbst.

SOCIUS lounge: anschließend an das Labor, ab circa 18 Uhr mit excellentem Süppchen, Getränken und Gesprächen am Kaminfeuer.

SOCIUS – sinnvoll zusammenwirken

 

SOCIUS labor & lounge 2017

SOCIUS labor & lounge 2017

socius_laborMutige Schritte für hochbelastete Organisationen.

Ein Modell zur traumasensiblen Arbeit mit Organisationen.

Traumasensible Beratung ist in der OE hilfreich, wenn Prozesse so „nervenaufreibend“ werden, dass von einer Organisation unter Dauerstress gesprochen werden kann.

(mehr …)

SOCIUS labor & lounge – Vom Muster zum Detail

SOCIUS labor & lounge – Vom Muster zum Detail

Wir geben Impulse für Entwicklungen in gemeinnützigen Organisationen

Das SOCIUS labor untersucht interessante Ecken der Organisationsentwicklung. In Werkstattform verwandeln wir gewöhnliche Nachmittage/Abende in lebhafte Diskussionen und setzen Impulse für neue Entwicklungen und Kontakte.

(mehr …)

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