ausgebucht: SOCIUS Seminar: Lead the future – Zivilgesellschaft die gestaltet
Aufruf
Die Veränderungen unserer Gesellschaft überstürzen sich, starke Umbrüche sind überall spürbar. Den meisten ist klar: nichts bleibt so, wie es noch vor kurzem war. Wie gestaltet die institutionalisierte Zivilgesellschaft diese sich so schnell verändernde Gesellschaft mit? Tut sie das ausreichend? Mehr denn je brauchen wir als Gesellschaft momentan die Führung unserer “institutionalisierten Menschlichkeit”. Wir brauchen eine Zivilgesellschaft, die Orientierung gibt und mutig voranschreitet um zu gestalten.
Dieser Workshop ist ein Aufruf und Einladung an die etablierten Organisationen, eine starke Gestaltungsrolle einzunehmen und der Gesellschaft mit Integrität und sozialer Innovation zur Seite zu stehen. Wie das geht? Dafür werfen wir einen Blick in den Kern der jeweils vertretenen Organisationen und finden es individuell heraus.
Worum geht es genau?
Der Workshop richtet sich an Menschen aller Ebenen in Organisationen und Institutionen, die die Wirkkraft, Sinnhaftigkeit und den Gestaltungsspielraum ihrer Institution und ihrer Rolle stärken wollen.
Im Workshop wird es um folgende entscheidende Fragen gehen:
- Für welche positive Gesellschaftsvision stehen wir als Organisation konkret und sind wir persönlich und emotional damit verbunden? Erreicht das die entscheidenden Menschen?
 - Werden wir unseren eigenen Wünschen an Gesellschaft auch innerhalb unserer Organisation gerecht?
 - Was ist unsere Form von Leadership und wie können wir kraftvoll die Zukunft mitgestalten? Damit auch persönlich gefragt: Wie möchte ich später auf mein gestalterisches Wirken zurückblicken?
 
Methodisches Vorgehen
Wir orientieren uns methodisch an den von Reinventing Society entwickelten Konzepten für Zukunftsgestaltung. Dies verbindet Übungen zur Erfassung wünschenswerter Zukünfte über verschiedene Wahrnehmungsebenen hinweg mit Selbstreflexion, Tiefe und vertrauter Atmosphäre. Gleichzeitig werden weitere Elemente aus unterschiedlichen Richtungen der Transformationsarbeit zusammengeführt, um ein stimmiges Workshopkonzept im Sinne des Themas und der Fokussierung auf zivilgesellschaftliche Organisationen zu bilden.
Der folgende Bogen wird über die zwei Tage gespannt, vorbehaltlich möglicher Änderungen, sollte sich im Workshop eine eigene Dynamik entwickeln, in eine andere Richtung zu gehen oder in bestimmte Themen tiefer einzutauchen:
- Herausarbeiten der Besonderheiten der eigenen Organisation
 - Konkretes Beschreiben der Gesellschaftsvision der eigenen Organisation
 - Bestimmung der Rolle der Organisation für eine entsprechende Zukunft
 - Bestimmung der eigenen Rolle
 - Verständnis von Leadership erarbeiten – wie inspirieren wir Menschen auf kongruente Weise, sich unserer Mission anzuschließen?
 - Inspirieren mit positiven Zukunftsvisionen: Möglichkeiten der wirkungsvollen und zielgerichteten Kommunikation erarbeiten
 
Simon Mohn

Einmal nach Utopia, mit Rückfahrt bitte
Nach einer mehrjährigen Phase als Organisationsentwickler, zusammen mit den SOCIUS-Kolleg:innen, habe ich mich zuletzt dem Aufbau von Reinventing Society gewidmet, einem social enterprise, das durch die Kraft positiver Gesellschaftsvisionen zu Gestaltung und gemeinsamer Verantwortungsübernahme animiert. Nun trage ich diese gesammelten Erfahrungen und neues Wissen zurück in den non-profit Bereich und möchte es zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Verfügung stellen.
Vor einer Anmeldung überdenken
Wir haben ein Verständnis von Veränderung, in dem die persönliche Ebene mit der organisationalen und gesellschaftlichen Ebene Hand in Hand geht. Deshalb sehen wir größtmögliche Wirkung darin, alle drei Ebenen anzusprechen. Das kann manchmal zu Irritationen führen, wenn das eigene Verhalten oder das Verhalten der Organisation in Frage gestellt werden. Doch darin steckt zugleich großes Potenzial, sich die entscheidenden Fragen zu stellen, mit denen schlussendlich zur Entwicklung einer starken Führungsrolle beigetragen werden kann.
Es ist möglich und eingeladen, dass ihr selbst während des Workshops berührt werdet und persönliche Transformationen erlebt. Meldet euch an, wenn das etwas ist, wovor ihr nicht zurückschreckt und ihr bereit seid, euch vor anderen auch verletzlich zu zeigen. Natürlich werden wir dafür passende Vereinbarungen treffen, um den entsprechenden Rahmen zu schaffen.
Ort und Zeit
Das Seminar findet live in Berlin statt:
27./28. April 2023
jeweils 9:30-17:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Coopspace
Glogauer Str. 21
10999 Berlin 
Beitrag
Nach Selbsteinschätzung:
450€ bis 650€
Bitte berücksichtige beim Festlegen deines Teilnahmebeitrags, ob du selbst oder dein Arbeitgeber zahlt und was sich stimmig anfühlt.
Anmeldung
Max. TN: 12 Personen
Anmeldung per Mail an fortbildung@socius.de
Bitte gib bei der Anmeldung an, wie hoch dein selbstgewählter Teilnahmebetrag ist und vergiss nicht uns die Rechnungsanschrift mitzuteilen.
Für inhaltliche Fragen, wende dich per Mail an simon.mohn@realutopien.de

							
Das 
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwarf Thomas Morus, englischer Staatsbürger und Lordkanzler 


							
							
Ähnlich wie eine Organisation hat eine Gesellschaft viele Teil- und Subsysteme (nur weitaus komplexer). Dies können Organisationen sein, aber genauso der Wohnblock um die Ecke, ein Familiensystem, eine Metropole, einzelne Menschen, Bündnisnetzwerke oder ganze Staaten. Gesellschaftsentwickler*innen hätten die Möglichkeit, auf ganz unterschiedlichen Ebenen bzw. in unterschiedlichen Systemen anzusetzen und konzertierte Entwicklungsprozesse darin zu begleiten. 
Um solchen Lösungen in die Welt zu helfen und weitere zu entwickeln, braucht es Gesellschaftsentwickler*innen, die neben Prozessbegleitung verheißungsvolle Impulse in die Gesellschaft bringen. Der systemische Blick und Einblick in ausstehende Entwicklungsschritte der Gesellschaft ermöglichen es, hier passende Impulse zu setzen. Beispiele für bisherige konzeptionelle Impulse sind etwa Bürger*innenräte, Reinventing Organizations, das bedingungslose Grundeinkommen, die Gemeinwohlökonomie oder (auf niedrigerer Flughöhe) die beiden eben genannten Publikationen. In unserer Zeit reicht es nicht aus, nur auf das, was sich entwickeln will zu warten. Wir brauchen Impulse, die aktiv in eine schönere Welt einladen. Diese zu setzen wäre ebenso eine genuine Aufgabe von Gesellschaftsentwickler*innen. Mit solch einer Verantwortung geht allerdings genauso ein Bedarf an Kompetenzen einher, wozu ich im nächsten Abschnitt einige Vorschläge vorstelle.
							
Drei Monate nach dem oe-tag haben wir bei denen, die dabei waren, nachgefragt, was sich aus den Inspirationen für sie weiter ergeben hat. Es ist selten, dass wir als Veranstalter*innen erfahren, was genau denn tatsächlich einen nachhaltigen Effekt hatte. Umso mehr freuen wir uns, dass Inspirationen hängen geblieben sind und wir ein paar Eindrücke davon hier teilen können. 
„Ich fand  es toll, dass eher die „jüngere Generation von Socius“ (sorry, wenn ich das mal so betitele) den OEtag gestaltet hat und präsent war – das fand ich schön und erfrischend.“
„was mir ist am stärksten in Erinnerung geblieben ist: Dass ich in einem Workshop zur Selbstorganisation selbst erleben konnte, wie das mit improvisierten Musikinstrumenten funktionierte und sich nach kurzer Zeit autopoietisch ein gemeinsamer Rhythmus einstellte, obwohl es keinerlei Vorgaben und Anleitung dazu gab. Das war wirklich beeindruckend, obwohl ich durchaus vorher schon gut funktionierende Selbstorganisation erlebt habe. Aber dass sich diese Erfahrung so einfach in einem Workshop vermitteln ließ, hätte ich mir nicht vorstellen können.“
„Das Buch Utopia 2048 von Lino habe ich schon fast durchgelesen und finde es sehr empfehlenswert!“
Wir danken allen noch einmal ganz herzlich, die zum Gelingen des oe-tags beigetragen haben. Auch uns hat das Thema über das Jahr hinweg und über den oe-tag hinaus beschäftigt (hier spricht nun vor allem das Kern-Orga-Team – Jana Hornberger, Lino Zeddies und Simon Mohn). Drei konkrete Fortsätze wollen wir hier teilen:
							

							
