SOCIUS salon online: Ost-West: Zuhören – Weiterdenken – Dranbleiben

SOCIUS salon online: Ost-West: Zuhören – Weiterdenken – Dranbleiben

„Noch längst nicht alles gehört.“

Zum oe-tag 2025 am 13. Juni fanden wir, es sei „Noch längst nicht alles gesagt!“. Im Laufe des Tages wurde deutlich, es ist auch „Noch längst nicht alles gehört!“
Der oe-tag war ein Ort, an dem Menschen Geschichten nebeneinander stellen konnten, ohne Streit um Deutungshoheit, keine Suche nach schnellen oder allgemein gültigen Antworten. Sondern: Zuhören. Da sein. Mit allen Perspektiven und aller Viel(ge)schichtigkeit.
Ein Raum, der viel ermöglicht hat, an Begegnung und Austausch, und zugleich wurde klar: Das ist ein Anfang und wir brauchen weiterhin Räume für Austausch und gemeinsames Forschen. Deshalb laden wir ein zum Online-Salon, der unsere Gespräche fortsetzt.

Worum geht es im SOCIUS salon?

Wir möchten mit euch weiter im Austausch sein:

  • Was hat das Erlebte in euch bewegt?
  • Wie wirken diese Erfahrungen in eure Kontexte hinein – persönlich, professionell, politisch?
  • Was bedeutet das für eure Arbeit mit Menschen und Organisationen?

Der Salon ist kein Rückblick auf den oe-tag – sondern ein Raum des gemeinsamen Weiterdenkens. Wir wollen das Gespräch öffnen, nicht schließen. Im Online-Salon wollen wir dafür eine Atmosphäre bieten, in der Stimmen gehört werden – mit Zeit, Resonanz und Raum für Ambivalenz.

Was erwartet dich?

  • Ein offener Gesprächsraum, in dem du dich über Erlebnisse, Erkenntnisse und offene Fragen mit anderen austauschen kannst, je nach dem wie viele wir werden, in Breakout-Rooms
  • Möglichkeiten, andere Perspektiven kennenzulernen, eigene Resonanzen zu teilen oder einfach nur zuzuhören
  • Ein Raum, in dem auch Emotionalität Platz haben darf – mit klaren Strukturen und sicherem Rahmen
  • Ein Raum, in dem wir gemeinsam nach Ideen suchen können, wie wir die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungshintergründe in unsere Arbeit in Organisationen einbinden können

Warum ein Online-Salon?

Weil der oe-tag nachwirkt – und viele spüren: Das war nicht alles.
Am Abend des oe-tags hörten wir Sätze wie:
„Ich brauche jetzt eigentlich noch einen zweiten Tag.“
„Ich habe Themen gehört, über die ich noch nie nachgedacht habe.“
„Ich weiß gar nicht, wie ich weitermachen soll – aber ich will es nicht einfach so verpuffen lassen.“
Der Online-Salon ist ein Versuch, dem nachzugehen – mit Leichtigkeit und Tiefe, mit Struktur und Offenheit.

Für wen ist der Salon gedacht?

  • Für alle, die beim oe-tag dabei waren – egal ob als Teilnehmende, Workshopgebende oder Unterstützende.
  • Für alle, die nachwirken lassen wollen, Fragen haben oder einfach nochmal Andocken möchten.
  • Für alle, die nicht alles „verstanden“ haben, aber berührt waren.
  • Für alle, die Lust haben, dabei zu bleiben.
  • Für alle, die beim oe-tag nicht dabei sein konnten, und Interesse am Thema haben.
=

Die Gastgeberinnen

=

Rahmenbedingungen

  • Der Salon findet digital via Zoom statt.
  • Ihr könnt aktiv mitsprechen oder einfach nur zuhören.
  • Es wird keine Aufzeichnung geben – der Raum bleibt geschützt.
  • Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.

sinnvoll zusammen wirken

SOCIUS salon online: Ost-West: Zuhören – Weiterdenken – Dranbleiben

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„Noch längst nicht alles gehört.“

Zum oe-tag 2025 am 13. Juni fanden wir, es sei „Noch längst nicht alles gesagt!“. Im Laufe des Tages wurde deutlich, es ist auch „Noch längst nicht alles gehört!“
Der oe-tag war ein Ort, an dem Menschen Geschichten nebeneinander stellen konnten, ohne Streit um Deutungshoheit, keine Suche nach schnellen oder allgemein gültigen Antworten. Sondern: Zuhören. Da sein. Mit allen Perspektiven und aller Viel(ge)schichtigkeit.
Ein Raum, der viel ermöglicht hat, an Begegnung und Austausch, und zugleich wurde klar: Das ist ein Anfang und wir brauchen weiterhin Räume für Austausch und gemeinsames Forschen. Deshalb laden wir ein zum Online-Salon, der unsere Gespräche fortsetzt.

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  • Wie wirken diese Erfahrungen in eure Kontexte hinein – persönlich, professionell, politisch?
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  • Ein Raum, in dem auch Emotionalität Platz haben darf – mit klaren Strukturen und sicherem Rahmen
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Am Abend des oe-tags hörten wir Sätze wie:
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„Ich habe Themen gehört, über die ich noch nie nachgedacht habe.“
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  • Für alle, die beim oe-tag dabei waren – egal ob als Teilnehmende, Workshopgebende oder Unterstützende.
  • Für alle, die nachwirken lassen wollen, Fragen haben oder einfach nochmal Andocken möchten.
  • Für alle, die nicht alles „verstanden“ haben, aber berührt waren.
  • Für alle, die Lust haben, dabei zu bleiben.
  • Für alle, die beim oe-tag nicht dabei sein konnten, und Interesse am Thema haben.
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  • Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.

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„Noch längst nicht alles gehört.“

Zum oe-tag 2025 am 13. Juni fanden wir, es sei „Noch längst nicht alles gesagt!“. Im Laufe des Tages wurde deutlich, es ist auch „Noch längst nicht alles gehört!“
Der oe-tag war ein Ort, an dem Menschen Geschichten nebeneinander stellen konnten, ohne Streit um Deutungshoheit, keine Suche nach schnellen oder allgemein gültigen Antworten. Sondern: Zuhören. Da sein. Mit allen Perspektiven und aller Viel(ge)schichtigkeit.
Ein Raum, der viel ermöglicht hat, an Begegnung und Austausch, und zugleich wurde klar: Das ist ein Anfang und wir brauchen weiterhin Räume für Austausch und gemeinsames Forschen. Deshalb laden wir ein zum Online-Salon, der unsere Gespräche fortsetzt.

Worum geht es im SOCIUS salon?

Wir möchten mit euch weiter im Austausch sein:

  • Was hat das Erlebte in euch bewegt?
  • Wie wirken diese Erfahrungen in eure Kontexte hinein – persönlich, professionell, politisch?
  • Was bedeutet das für eure Arbeit mit Menschen und Organisationen?

Der Salon ist kein Rückblick auf den oe-tag – sondern ein Raum des gemeinsamen Weiterdenkens. Wir wollen das Gespräch öffnen, nicht schließen. Im Online-Salon wollen wir dafür eine Atmosphäre bieten, in der Stimmen gehört werden – mit Zeit, Resonanz und Raum für Ambivalenz.

Was erwartet dich?

  • Ein offener Gesprächsraum, in dem du dich über Erlebnisse, Erkenntnisse und offene Fragen mit anderen austauschen kannst, je nach dem wie viele wir werden, in Breakout-Rooms
  • Möglichkeiten, andere Perspektiven kennenzulernen, eigene Resonanzen zu teilen oder einfach nur zuzuhören
  • Ein Raum, in dem auch Emotionalität Platz haben darf – mit klaren Strukturen und sicherem Rahmen
  • Ein Raum, in dem wir gemeinsam nach Ideen suchen können, wie wir die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungshintergründe in unsere Arbeit in Organisationen einbinden können

Warum ein Online-Salon?

Weil der oe-tag nachwirkt – und viele spüren: Das war nicht alles.
Am Abend des oe-tags hörten wir Sätze wie:
„Ich brauche jetzt eigentlich noch einen zweiten Tag.“
„Ich habe Themen gehört, über die ich noch nie nachgedacht habe.“
„Ich weiß gar nicht, wie ich weitermachen soll – aber ich will es nicht einfach so verpuffen lassen.“
Der Online-Salon ist ein Versuch, dem nachzugehen – mit Leichtigkeit und Tiefe, mit Struktur und Offenheit.

Für wen ist der Salon gedacht?

  • Für alle, die beim oe-tag dabei waren – egal ob als Teilnehmende, Workshopgebende oder Unterstützende.
  • Für alle, die nachwirken lassen wollen, Fragen haben oder einfach nochmal Andocken möchten.
  • Für alle, die nicht alles „verstanden“ haben, aber berührt waren.
  • Für alle, die Lust haben, dabei zu bleiben.
  • Für alle, die beim oe-tag nicht dabei sein konnten, und Interesse am Thema haben.
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oe-tag 2024 – Es war laut und rhythmisch

oe-tag 2024 – Es war laut und rhythmisch

Raus aus Ruhe und Abgeschiedenheit, rein in die Mitte der Großstadt. Dieses Jahr fand der oe-tag direkt neben dem Alexanderplatz im Haus der Statistik statt. Statt Weite und Sonnenschein überall war der Blick geprägt von Zweckbauten mit Waschbeton, statt drohender Ruhestörung, konkurrierten wir mit dem Verkehrslärm der Otto-Braun-Straße. 

Und trotzdem war es ein “typischer” oe-tag: 

  • es gab eine große Bandbreite sehr verschiedener Workshops, 
  • es gab viel Raum für Begegnung, Austausch und Gespräch – der auch intensiv genutzt wurde, 
  • wir haben viel gelacht. Alle zusammen schon zu Beginn (schonmal zu “Bruder Jakob” improvisiert?); irgendwo im Gespräch zwischen Wald, Bibliothek und Halle oder natürlich auch in den verschiedenen Workshops. 

“Playfulness”, das Spielerische wurde an diesem Tag gesucht; von “scheiter heiter” wurde vielfach gesprochen oder von körperlicher Resonanz auf eine kognitive Ausgangslage. “Improvisation” als das Handeln im nicht-Vorhersehbaren braucht dieses spielerische, das Aufweichen von “richtig” und “falsch” zugunsten einer gelebten Erfahrung und anschließender (wenn wir das wollen) Reflexion. Und in so vielen Momenten wird diese Fähigkeit zunehmend notwendig: in komplexen Situationen, in denen wir uns alle bewegen. Aber auch in der Selbstorganisation ist der Freiraum zum Experiment = Improvisation ein wesentlicher Moment und in kreativen Ideenentwicklungen sowieso. “Die zunehmende Spiel- und Experimentierfreude während des Workshops nehme ich als Ausdruck dafür, dass es den Teilnehmenden gefallen und zur Inspiration beigetragen hat.” So die zusammenfassende Rückmeldung eines Referenten. 

Hier steckte auch der inhaltliche Zugang zum diesjährigen oe-tag: aus kreativen Verfahren des Theaters, des Schreibens, Malens und der Musik wollten wir Anregung finden und lernen für Prozesse der Organisationsentwicklung und für offene Experimente. Und es machte Spaß! So viel gelacht wie an diesem oe-tag wurde nach meinem Eindruck noch nie. 

Seit über 15 Jahren ist der oe-tag: Tankstelle, Ort für Inspiration, Forum für Kennenlernen, Austausch und Wiedersehen. Besonders eindrücklich waren viele neue und junge Teilnehmende, die den Kreis der ca. 80 Personen bereichert hatten: “Mir ist aufgefallen dass es sehr viele junge Menschen waren und auch dadurch hatte das ganze so gar keine alte-Berater-in-Anzügen-Staubigkeit und ich habe mit Überraschung festgestellt, dass da eine ganze neue Generation da ist (und dass ich älter werde 😂)”, so eine wiederkehrende Teilnehmerin im Anschluss. Und eine weitere Rückmeldung, die die Bedeutung für die Community der sinnbezogenen Organisationsentwicklung beschreibt: “Ich war zum ersten Mal (beim oe-tag) dabei und fand es absolut großartig! Es tat gut zu sehen, dass es eine Gemeinschaft an gleichgesinnten Berater*innen gibt.”

 

Autor Christian Baier

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Strategische Improvisation  –  Der oe-tag als Spielplatz der Veränderung

Strategische Improvisation – Der oe-tag als Spielplatz der Veränderung

  • Trägt Otto Scharmer eine Clowns-Nase? Nein, aber er lädt uns ein, eine kreative oder kontemplative Praxis zu pflegen, die uns am unteren Ende des U die Tür öffnet.
  • Schreibt Karl Weick Poesie? Eher nicht, aber er lenkt den Blick auf die poetische Bedingtheit unserer Rationalität, bei der Sinn immer erst im Rückspiegel entsteht.
  • Stellt adrienne maree brown die Ästhetik der Emergenz über den Willen zur Gestaltung der Welt? Nein, aber sie weist uns darauf hin, dass strategische Wirkung nicht ohne den Respekt für die Schönheit von Eigenlogiken zu haben ist.

Organisationsentwicklung als Technik geplanter Veränderung in Systemen ist mehr oder weniger passé. Die Krise wird auch dadurch zur Krise, dass der Plan nicht mehr greift. Die Kunst der Stunde ist der kollektive Tanz mit dem Unplanbaren. Dass das nicht nur anstrengend und heavy sein muss, zeigt uns neben dem Kinderspiel nicht zuletzt die performative Praxis der Improvisation. 

Welche Tugenden der Improvisation sind für die OE unserer Zeit besonders relevant?

  • Handeln in Unsicherheit: Navigieren im Nebel, Experiment und Entdeckung.
  • Kollektive Kreativität: Co-Creation, Schöpferische Resonanz und spontane Kommunikation.
  • Minimale Strukturierung: Die Eleganz schlanker Regeln, Vertrauen in emergente Ordnungen, Loslassen, um gemeinsam handlungsfähig zu werden

 

Der oe-tag wirft das Scheinwerferlicht in diesem Jahr auf die Kunst der Improvisation: Welche Erfahrungen und Essenzen der künstlerischen und performativen Praxis können wir für die Organisationsentwicklung nutzbar machen? Welches Potential der Problemlösung und kollektiven Entwicklung steckt im Modus des Improvisierens? Welche Rahmen, Kompetenzen und Haltungen braucht es, damit Improvisation gelingt?

Dich erwarten im Haus der Statistik am 31.5.: 

  • eine Reihe kreativer Impulse und ungewöhnlicher Impro-Erfahrungen in Workshops am Vormittag. 
  • Einblicke und Austausche zum Transfer von Konzepten und Praktiken der Improvisation in die Organisationsentwicklung bei den Nachmittagsworkshops. 
  • Inspirierende Gespräche und neue Begegnungen dazwischen und zum Ausklang bei kühlen Drinks im Urban Forest.

Autor Andi Knoth

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Gastbeitrag von Jonas Friedrich: Reflexionen zum oe-tag 2023

Gastbeitrag von Jonas Friedrich: Reflexionen zum oe-tag 2023

Zuhören, Wir als Natur und demokratisch-feministisches Organisieren 

Meine Wahrnehmung schweift zu den Seiten hinaus, unter dem Sonnensegel der gesellig-leichtfüßigen Auftaktrede des oe-tag-Teams hervor; die Raben, ihre Verfolgungsjagden, der Wind in den Bäumen, vibrierende Blätter in der Morgensonne. Später frage ich mich, ob eine Art des „horizontalen Fühlens und Hörens“ nicht ein noch weiter zu entwickelnder Baustein von ‚Regenerativen Kulturen‘ und deren Organisation sein mag. Zack, und meine Aufmerksamkeit ist bei den SOCIUS Initiator*innen. Aspekte von Regenerativität, lerne ich, sind sowohl gesundes Arbeiten – konzentrieren, gestalten, wertschätzen, regenerieren, – aber auch eine ökologische Ausrichtung, die über traditionelle Verständnisse von Nachhaltigkeit hinausgehen: Natur wird nicht als getrennt vom Menschen und damit extern, als eine Ressource zu unserem Gebrauch, als anthropozentrisch (durch den anthropos [ἄνθρωπος], griechisch Mensch) kontrolliert verstanden (Gaard, 2021; Oksala, 2018). Mensch und Natur sind untrennbar verschränkt, oder wie der dänisch-französische Soziologe Nicolay Schultz formuliert: in der Klimakatastrophe besitzt die Erde uns, und nicht andersherum.

Wie organisieren wir uns also regenerativ?

„Resonanz erzeugen; Zuhören mit allen Sinnen“ war Teil einer Übung zu „schöpferischer Aufmerksamkeit“, die mir in einem ersten Workshop begegnet. Britta Heine unterstreicht: nicht reagieren, nicht bewerten, kein Ergebnisfokus – einfach 5 Minuten offen zuhören und das Gesagte durch den Körper fließen lassen. Dabei ist Feedback, ein Rat oder eine Meinung – außer es wird ausdrücklich gefragt – nicht das Ziel. Ich verstehe diese Form des generativen Zuhörens als kreativen „Safe Space“, der sich unserer kapitalistischen Logik der Instrumentalität, auf ein Ziel hinzuarbeiten, der „tyranny of success“ wie Jack Halberstram (2011) es nennt, entzieht. Zuhören wird generativ, wenn der*die Zuhörende sich Bewertungen enthält und der sprechenden Person durch aufmerksame Präsenz Räume der Selbst-Exploration ermöglicht – bewertungsarme Reflexion als Re-generation.

An diese neue Zuhör-Erfahrung schlossen sich weitere im Verlauf des oe-tags an. Meine derzeitige Forschung spinnt sich um partizipatives, demokratisches Organisieren und Selbst-Management, im Rahmen dessen Austausch, Dialog, Debatte und dabei auch Zuhören eine ganz neue Bedeutung gewinnt. Aber wie können Qualitäten des Zuhörens in neuen, egalitäreren Formen des Zusammenarbeitens, flacheren und demokratisch legitimierten Hierarchien, und Spielarten von ‚new work‘ aussehen?

Im Folgenden versuche ich, Zuhören nach Zeit bzw. Tiefe des Zuhörens und Intensität des Dialogs zu unterscheiden und eine Taxonomie zu erstellen. 

 

(-) Zeit

(+) Zeit

(-) Dialog-Fokus

Direktives Zuhören

Charakter: Zuhören als Gehorsam; die Empfangende soll etwas verstehen. Es geht nicht um Zuhören für einen Dialog, sondern zuhören als Element für Koordination. 

Beispiel: Klassische hierarchische Organisationen e.g. Extrembeispiele: Militär, Kirche, Autokratien. 

Prekaritäten: Koordination und Effizienz im besten und Machtausübung und -missbrauch im schlechtesten Fall können Teil dieser Art des Zuhörens sein. Zuhören ist eingebettet in Hierarchien und Abhängigkeiten, die mögliche Antworten oder Reaktionen (incl. Ausführung) auf das Gesagte rahmen. 

Generierendes Zuhören

Charakter: Verstehen der Zuhörenden tritt in den Hintergrund, während die Selbstexploration der Sprechenden ermöglicht wird. Das Gesagte wird nicht bewertet und nur bei expliziter Nachfrage kommentiert. 

Beispiel: Schöpferische Aufmerksamkeit, achtsames Zuhören (z.B. in der Tradition von Thich Nhat Hanh)

Prekaritäten: Das Grundprinzip des Nicht-bewertens kann schwer umzusetzen sein. Die Auswirkungen des schöpferischen Zuhörens auf die Beziehung der involvierten Personen kann herausfordernd sein, besonders wenn tiefgreifende weltanschauliche Differenzen bestehen, die danach nicht diskutiert werden. 

(+) Dialog- Fokus

Assoziatives Zuhören

Charakter: Zuhören in schnellen, assoziativen, iterativen Austauschzirkeln; Ziel ist die gemeinsame Ideengeneration und der Wissensaustausch.

Beispiel: Eingesetzt oft in kreativen, innovations- oder strategiebezogenen Kontexten z.B. Brainstormings.

Prekaritäten: Zuhören kann zum ‚downloaden‘ der eigenen Ideen verkommen; ein Nicht-zuhören. Dominante Stimmen können in diesen Formaten Überhand nehmen. 

Tiefes Zuhören

Charakter: Interesse an dem Verstehen der Inhalte des anderen, aktiven Zuhörens durch Nachfragen, nachhaken, paraphrasieren.

Beispiel: Entschleunigte Strategieformate, Supervision, tiefe Dialogformate, Mediation.

Prekaritäten: Kann starke emotionale Arbeit bedeuten, die nicht selten unbezahlt von weiblich gelesenen Personen ausgeführt wird. 

 „Direktives Zuhören“ bildet dabei die klassischste Form einer Zuhörqualität, die eher mit hierarchisch gegliederten Organisationen und klaren Arbeits-Abhängigkeiten in Verbindung steht – Überspitzt wird Zuhören zum Befehlsempfang und das akkurate Verstehen der Anweisung zur Voraussetzung, in der Organisation fortbestehen zu können. Eine Vielfalt von Spielarten des Zuhörens versteckt sich hinter dieser weitverbreiteten Kategorie, die sowohl im klassischen Verständnis von Bürokratie effizient, zweckrational und Ordnung-schaffend sein kann, als auch vielfältige Elemente der Über- und Unterordnung und Macht impliziert. Eine Chance demokratischen Organisierens ist, dass solche Hierarchien erst durch ‚alle‘ demokratisch legitimiert werden müssen, und nicht wie in vielen klassischen Unternehmen vornehmlich Kapital-getrieben sind. 

„Assoziatives Zuhören“ und „Tiefes Zuhören“ haben einen stärkeren Dialog- und Austausch-Fokus, da es um gemeinsames Verstehen, Weiterdenken, Informationsweitergabe, aber auch Lösungen finden und Verhandeln geht. 

Besonders spannend finde ich, dass „Generierendes Zuhören“ sowie „Direktives Zuhören“, wenngleich ganz anders gelagert, beides einseitig funktioniert. Dabei verkehren sich jedoch die Dominanzverhältnisse: das Generierende Zuhören wird zur Befähigung einer kreativen Selbst-Exploration im Gegensatz zur direktiven Befehlsannahme. Und dabei soll nicht gesagt sein, dass Hierarchie und direktive Anweisung in bestimmten Momenten des Organisierens nicht nur effizient, sondern auch ethisch vertretbar sein können. Beispiele sind Einsätze von Notärzt:innen oder der Feuerwehr und andere zeit- und verantwortungsintensive Kontexte. In anderen Organisationen mag einseitige Direktion wertvollen Dialog verhindern, besonders bei informationsintensiver Wissensarbeit, in welcher unterschiedliche Perspektiven Grundlage für gute Ergebnisse sind. 

Eine feministische Perspektive auf’s Zuhören

Sich als „Source“ verstehen, sich selbst zuhören, kann feministische Führung in Genossenschaften, aber auch anderen Organisationen stärken. In einem zweiten Workshop von Wera Stein und Amelie Salameh von der Kampagnenagentur und Organisationsberatung WIGWAM lerne ich: Das Betonen von Gleichheit in Eigentums-Strukturen und Gerechtigkeit in demokratischen Prozeduren bedeutet nicht, dass die Unterschiedlichkeit von Mit-Unternehmer*innen immer geachtet ist. In ihrem Workshop beschreiben sie die Gefahr des Glattbügelns vielfältiger Persönlichkeiten in (zu wenig agiler) demokratischer Führung. Damit verbunden seien träge Prozesse und nicht selten fehlende Initiative – Gleichheits-Überschuss kann in kollektiven Organisationen blockieren. Hinzufügen möchte ich gerne, ein Streben nach formaler organisationaler Gleichheit in Organisationen findet stets im Rahmen einer ungleichen Gesellschaft statt. Unsere Gesellschaft verteilt Handlungspotentiale und Macht verschieden. Analysiert man sie anhand von Aspekten wie Geschlecht, Hautfarbe, sozio-ökonomischer Schicht und anderen Merkmalen sowie ihren Schnittstellen, wird deutlich, dass einige im Durchschnitt Privilegien, andere Diskriminierungen mit sich bringen. Diese werden auch in Organisationen sichtbar; auch wenn dort formelle Gleichheit z.B. durch demokratische Strukturen angestrebt wird, vermenget sich dies mit den Ungleichheiten unserer Welt. 

Aber zurück zum feministischen Führen, für welches Wera Stein und Amelie Salameh zwei Konzepte in Dialog bringen. Anhand von Ursula K. Le Guins (2020) „Tragetaschentheorie“ wird spielerisch-poetisch die Menschheitsgeschichte aus weiblich-fürsorgender Perspektive statt über „Speer“, Kampf und Wettbewerb neu erzählt. Damit verbunden sind Forderungen zur „Entmaskulinisierung“ von Führung (Bastida et al., 2020) und dem gerechten Verteilen und Wertschätzen von Fürsorge-Arbeit (Fraser, 2016). Zudem wird das Konzept „Work with Source“ aus Peter König und Tom Nixons (2020) Arbeit vorgestellt. Es richtet die Aufmerksamkeit auf die Kraft von Initiator*innen und das Potential von Ideen. Der eigenen ‚Source‘ zuzuhören, eigene Kräfte und Impulse zu entdecken und diese mutig nach außen zu kommunizieren, kann als Moment des Selbst-Zuhörens und kraftvoll unternehmerisch zu sein, verstanden werden. Ich lerne: im Verfolgen von organisationaler Gerechtigkeit, Demokratie und Partizipation, bedarf es Empowerment und die Legitimation und Kraft, die eigene „Source“ zu ergreifen und sich einzubringen. Das ist aus feministischer Sicht besonders für Frauen und andere Personen, die durch unterschiedliche Formen von Diskriminierung ihr Potential nicht umfänglich in die Organisation einbringen können, wichtig und stärkend. 

Resümee

Nun ist der Text beinahe geschrieben und schon erwische ich mich wieder dabei, Zuhören und feministisches Führen vornehmlich als sozialen Prozess zu präsentieren. Wo sind die Raben, die Bäume, das Säuseln des Windes und das Wahrnehmen der so sehr vertrockneten Landschaften Berlins? Erschreckend schlecht bin ich, wie wohl viele von uns, dem Sozialen, auch wenn es dort um wichtige Kämpfe und Gerechtigkeitsfragen geht, den Fokus auf Natur nebenanzustellen. Dabei zeigt eine Reihe von Forschungen, dass die Arbeit an Gender-Gerechtigkeit in vielerlei Hinsicht auch eine Arbeit gegen die Klimakatastrophe ist (siehe hierzu: Gloor J. L. et al. 2022). Ich möchte daher argumentieren, regenerative Kulturen transformieren die Ungleichheiten des Sozialen, schaffen neue Räume der Ruhe, des Zuhörens und der Regeneration, aber gleichzeitig lauschen und antworten sie auf die desaströsen Veränderungen unserer Mitwelt und begegnen ihnen regenerativ. Wie funktioniert also Zuhören der Natur, oder tiefer Zuhören als Teil der Natur? Vielleicht sollten wir Workshops, Konferenzen, unsere Arbeit, oe-tage nicht im Plenum von Menschen, sondern im Parlament der Natur starten? Z.B. zehn Minuten raus zu den Raben, zu den Linden und dann erst in soziale Interaktion? Zudem, sprechend mit Bruno Latour (2004), sehe ich auch die Notwendigkeit, Natur vermittelt über Expert*innen, ihren Forschungen und Positionen zuzuhören. Unsere Ökosysteme sind größer und komplexer als das, was wir unmittelbar erspüren und erfahren können. Daher vielleicht auch eine obligatorische Pause in jeder Konferenz, jedem Workshop oder Arbeitstag, um neuesten, unterschiedlichen Forschungen zu lauschen? Ihr seht schon, nun könnte ich neu beginnen mit einer Taxonomie des Zuhörens. Vielleicht nehmen wir uns das gemeinsam vor? 

Ausgewählte Literatur Hinweise:

Bastida, M., Pinto, L. H., Olveira Blanco, A., & Cancelo, M. (2020). Female Entrepreneurship: Can Cooperatives Contribute to Overcoming the Gender Gap? A Spanish First Step to Equality. Sustainability, 12(6)

Fraser, N. (2016). Contradictions of Capital and Care. New Left Review, 100, 99–117.

Gaard, G. (2021). Queering the climate. Men, Masculinities, and Earth: Contending with the (m) Anthropocene, 515–536.

Gloor, J. L., Eugenia, B. M., Post, C., & Winfried, R. (2022). We Can’t Fight Climate Change Without Fighting for Gender Equity. Harvard Business Review; Harvard Business Publishing: Brighton, MA, USA.

Halberstam, J. (2011). The Queer Art of Failure. In The Queer Art of Failure. Duke University Press. 

Latour, B. (2004). Politics of nature. Harvard University Press.

Le Guin, U. K. (2020) Am Anfang war der Beutel. Warum uns Fortschritts-Utopien an den Rand des Abgrunds führten und wie Denken in Rundungen die Grundlage für gutes Leben schafft. Drachen Verlag

Nixon, T. (2020) Working with Source. Realize big ideas, organize for emergence and work artfully with money. 

Oksala, J. (2018). Feminism, capitalism, and ecology. Hypatia, 33(2), 216–234.

Über den Schreibenden

Jonas beschäftigt seit seiner Jugend die Frage, wie wir die Wirtschaft sozialer und ökologischer gestalten können. Er hat Ökonomik und Soziologie an der Uni Witten/Herdecke und Oxford University studiert und promoviert derzeit zu ‚Democratic Organizing Opportunities and Challenges for the Socio-Ecological Transformation‘ an der Universität St. Gallen. Darin bezieht er sich auf queer-feministische Theorien und relationale Ethiken. Praktisch begleitet er Organisationen zu kollegialer co-leadership, partizipativen und demokratischen Prozessen und gerechter ‚new work‘.

Schreibt mir gern: LinkedIn / mail@jonasfriedrich.eu

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Zwischen Schubkarre und Hängematte

Zwischen Schubkarre und Hängematte

Eindrücke vom oe-tag 2023 zu Regenerativen Kulturen auf der Floating Berlin

Nur weil wir wissen,
wie es nicht mehr sein soll,
wissen wir noch lange nicht,
wie es geht

15 Jahre oe-tag – 25 Jahre SOCIUS

2023 ist für uns ein besonderes Jahr und da sollte auch der oe-tag (mal wieder) besonders werden. Eine geschätzte Kollegin hat vor einigen Jahren gesagt: “der oe-tag ist sowas wie das SOCIUS Weihnachtsfest”; und selbst wenn wir uns von Überhöhungen zu verabschieden versuchen, bleibt der Tag energetisch und emotional aufgeladen und eben das Highlight in unserem Jahres-Kalender. Danach ist es oft auch ein bisschen wie nach Weihnachten: “Was für ein feiner Tag!” “So toll alle mal wieder zu sehen!” “Irgendwie auch anstrengend!“ “Wäre toll wenn wir jetzt eine Pause haben könnten!“ “Aber Ach – schön war’s gewesen!” Und so war es auch dieses Jahr: Mit 85 Teilnehmenden und über 30 Mitgestaltenden und Helfer:innen haben wir ein kleines Festival der Organisationsentwicklung zelebriert.

Regenerative Kulturen

Statt einer Keynote startete der Tag mit gemeinsamem Atmen und Austauschen zur Frage, was Regenerative Kulturen für uns alle ausmacht. Eine kleine inhaltliche Rahmung dazu: Für uns ist das Thema nicht nur als gegenwärtiger Trend relevant, sondern als zunehmend tiefe Notwendigkeit gemeinsamen Wirkens in Teams, Organisationen und in der Gesellschaft. Mit dem Programm des oe-tags haben wir dabei den Fokus auf die stimmige Verbindung von Innen und Außen gerichtet: das auf die Welt gerichtete regenerative Wirken und die Achtsamkeit für seine Verwirklichung im inneren Zusammenspiel gehören untrennbar zusammen. Das Bild der Schubkarre, die „hochgekrempelten Ärmel“ des Aktivismus, und das Bild der Hängematte – oder weniger belastet, die „ins Wasser gestreckten Füße“ des Ausruhens, der Reflexion und des Wieder-Kraft-Schöpfens – sind kein Widerspruch. Kaum etwas verursacht eine so schmerzhafte Spannung, wie das Erleben der Diskrepanz zwischen diesen Ebenen. Und kaum etwas macht Organisationen so wirksam und strahlend, wie wenn Kohärenz und Stimmigkeit von vielen Menschen erlebt wird. 

Wie also können wir „das Große“ im Kleinen vorwegnehmen? Was ist das Bindeglied zwischen den beiden Ebenen der Regeneration? Es könnte eine Haltung sein, in der Verantwortung für das eigene und für das übergeordnete Wohl und Gedeihen zusammenfließen.

Was uns beeindruckt hat

In zwei Workshop-Phasen am Vor- und Nachmittag haben wir uns auf die Suche begeben, wo und wie wir „Regenerative Kulturen“ im beschriebenen Sinn im Alltag wahrnehmen, ihnen mehr Raum geben können und welche Modelle, Theorien und Praktiken uns dabei unterstützen können. Die Breite der Workshops hier wiederzugeben, überfordert den Rahmen (und den Schreiber des Textes), insofern mögen interessierte Leser:innen den kompletten Überblick auf der Website www.oe-tag.de gewinnen.

Die hier genannten Eindrücke und Fragen sind eher kaleidoskopartig: 

Kleine Fragen, die große Wirkung entfalten und Tiefe in den Alltag tragen:

  • Was ist Deine Antwort auf die Sätze  „Ich sollte mich entspannen, aber…“. „Wenn ich es trotzdem tue, dann…“
  • „What is most noisy in my life?“ – “Where do I find silence?“
  •   „Wo bist Du lebendig in Deiner Organisation?“

Metaphern, Bilder und Modelle, Landkarten und Kompasse zur Ausrichtung der eigenen Haltung und Praxis

  •       Inspirationen aus der Natur – Orte, Zyklen oder das Zusammenspiel von Ökosystemen, die Prozesse von Werden und Vergehen repräsentieren (Wir sind Teil der Natur, nicht ihr Gestalter).
  •       Das Dilemma der Wirkung von Räumen zwischen Multifunktionalität (Zweck) und Beheimatung (Seele).
  •       Das körperliche Erleben von Tensegrity, als dynamische Stabilität

Neben den Workshops haben zahlreiche andere zauberhafte Momente den Tag geprägt:  Die vielen Gespräche in der langen Mittagspause oder am Abend an der Bar, mit Menschen, die wir ganz neu kennenlernen durften, ebenso wie unsere alten SOCIUS Freund:innen. Meditation, gemeinsames Atmen und wunderbare Musik mit Gitarre, Balaphon und Jembe von Paraya Diallo & friends. Ein ritueller Abschluss, Happy Birthday Wünsche, Cocktails und Tanz auf dem Rooftop in der Dämmerung. All das war auch konkrete Praxis der Regeneration.

Inspiration auf einem “hidden playground“

Neue Inspirationen und Erkenntnisse bilden die Ernte gelungener Veranstaltungen. Der Zauber kommt dabei oft von Orten, Menschen und ihrem Ineinanderwirken – eine Magie, die nicht orchestriert oder geplant werden kann.

Für uns war die Floating Berlin der Ort,  der „Regeneration“ verkörpert und – bei aller Sonne des Tages – den inhaltlichen Rahmen und die Atmosphäre entscheidend mitprägte. 

Nur – was ist der schönste Ort ohne Menschen, die sich begegnen?  So gab es Teilnehmer:innen, die regelmäßig und wiederholt zum oe-tag kommen, sich am Austausch erfreuen und gleichzeitig dazu beitragen, dass viele und unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen. Und  in diesem Jahr besonders viele Menschen, die das erste Mal gekommen sind und so  die bestehende Community anders und individuell bereichert haben. Das hat uns sehr gefreut! 

Geburtstagswünsche und gute Vorsätze  

Wie eigentlich immer kommt ein paar Tage nach dem die Erschöpfung, die die Organisation eines oe-tags auch mit sich bringt, die Begeisterung, Freude, Inspiration wieder und wir freuen uns, dass wir gemeinsam wieder mal so einen tollen Tag auf die Beine gestellt haben. Wir sind genährt von Begegnungen, neuen Ansätzen, frischen Ideen und voller Tatendrang daraus “etwas zu machen”.  Dieses Jahr ist die Idee eine Reihe in unserem aktuell entstehenden SOCIUS podcast zu machen. Außerdem würden wir gerne einige der Workshops in ein SOCIUS labor einladen und so die Möglichkeit haben, nicht nur zwei, sondern vier Stunden in regenerative Praktiken für die Organisationsentwicklung abzutauchen. 

Was hat der oe-tag bei dir hinterlassen, falls du dabei warst? 

Was würdest du noch gerne wissen, falls du nicht dabei warst. 

Wir freuen uns über Deine Kontaktaufnahme! 

Ernte 

Julia Hoffmann hat mit ihrer Poesie besondere Momente des oe-tags festgehalten: 

 

Mein -vorläufiges- Ernte-Gedicht:

Hallo Welt,
was machen wir heute?

Ich fühle
mich
dich
uns
als Teil
des großen Ganzen

– Was, wenn das
normal wäre?

… Nur weil wir wissen,
wie es nicht mehr sein soll,
wissen wir noch lange nicht,
wie es geht …

Renegeration war mal
„verschwendete Zeit“.
2023 sagt:
Es ist Verschwendung,
– Unverantwortung –
uns und diese Welt
nicht zu regenerieren.

… Nur weil wir wissen,
wie es nicht mehr sein soll,
wissen wir noch lange nicht,
wie es geht …

Die Natur: 
die erfolgreichste regenerative Unternehmung,
die je gegründet wurde –
Wie inspiriert sie dich?

„Hinter der Hängematte
neben der Badewanne,
da sind Stühle und da ist der Workshop“.

Im Alten die Geschichten des Neuen entdecken.
Berichten, mit Lust und Kultur,
was wir schon wie tun.

Zwischen Zweck und Seele –
Räume gestalten und halten,
die uns inspirieren zu regenerieren.

Laufen –
Und mich in der Bewegung finden.

Stille –
Nicht nur „nach der Arbeit“
Sondern mittendrin

Power, Macht –
Wie nutzen wir diese regenerativ?


H i e r beginnt die Transformation:

Die Wirkungen des
toxischen (nicht-regenerativen) Systems
in uns erkennen.
Mir erzählen,
dir erzählen –
Bewusst, besprechbar und veränderbar machen.


Leicht  stabil  zerbrechlich  sanft
bewegt sich ein menschliches Tensegrity-Modell
durch die Sonne

Es ist heiß, z u. heiß.
Wir haben vergessen,
Die Erde zu gießen.

tanzen
tanzen tanzen
tanzen tanzen tanzen
tanzen tanzen
tanzen

Mit Seifenblasen geht die Sonne unter,
Schwungvoll zerbrechlich munter.

Happy birthday, SOCIUS.

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Die unglaubliche Vielfalt möglicher Zugänge des Übergangs vom Ende zum Anfang

Die unglaubliche Vielfalt möglicher Zugänge des Übergangs vom Ende zum Anfang

Es ist heiß und die Sonne scheint. Nachdem wir  zwei Wochen lang mit Bangen täglich die Wettervorhersage angeschaut haben, sind wir nun froh über den Wind, selbst wenn er Pinnwände und unsere Hörstationen durcheinander pustet. Nach dem es 2021 keinen oe-tag gab, freuen wir uns ganz besonders auf diesen 15. oe-tag; auf regen Austausch in unserer Community, auf neue inspirierende Inhalte und auf das Wiedersehen mit dem einen und der anderen Freundin oder Arbeitskollegen – nach teilweise doch ganz schön langer Zeit. 

„Kreative Zerstörung und Erneuerung“ lautete der Titel dieses oe-tags – er wurde lange vor dem Ukraine-Krieg geprägt, und hat unerwartet eine ganz eigene Aktualität bekommen. Auch unabhängig davon sind überregionale und lokale Krisen ja zunehmend verdichtet; und hierzu hat die Organisationsentwicklung bisher nur wenig Handlungsbesteck ausgebreitet. Der Ecocycle, der auseinander hervorgehendes Vergehen und Entstehen betrachtet, war eine Form, diesen wiederkehrenden Kreislauf zu beschreiten und auf soziale Systeme bezogen zu bearbeiten. Hier wollen wir besonders den häufig unterbelichteten Teil des Vergehens und der „kreativen Zerstörung“ ausleuchten und ihm mehr Raum geben, als sonst üblich.

Das Workshop-Programm beleuchtete diesen Aspekt von sehr verschiedenen Perspektiven. Neben der Gestaltung des Endes und dem anschließenden Aufräumen, dem kreativen Neubeginn und der mit einem Abschluss verbundenen Trauerarbeit, war die Bearbeitung von Konflikten, die Nutzung von Tieren als archetypischen Ressourcen in der Aufstellungsarbeit oder umfassende Erfahrungen beim Presencing Theatre oder beim Kali-Yoga möglich und boten Fläche und Möglichkeit für Lernen und Austausch.

Und obwohl der Tag die unglaubliche Vielfalt möglicher Zugänge des Übergangs vom Ende zum Anfang aufzeigt, ist spürbar, dass dies ein Gesamtkunstwerk ist und sein muss. Es ist fast zwingend, sich mit den Fragen des Tages ganzheitlich zu verbinden: mit Körper, Geist und im Spirituellen, als Einzelner wie auch als Teil von Organisationen und der Gesellschaft als Ganzer.

Den Abschluss bildete ein Ritual. Statt wie sonst „Essenzen“ oder „wichtige Erkenntnisse“ noch einmal zu drehen, schickten wir – kurz vor der Sommersonnenwende – einen Impuls in die Welt mit unseren Wünschen, die so spürbar waren während dieses Tages: nach Verbindung und Miteinander; nach einer kreativen Gestaltung des Endes in menschen- und umweltfreundlichen Sinn, nach Kreativität und Zugewandtheit. So dass nach dem Ende wieder etwas Neues entstehen kann. 

Kopf, Herz und Hand – für alle Dimensionen, die Menschsein ausmachen, war es ein sättigender und befriedigender Tag.

Was bleibt vom oe-tag 2022

Der wirklich sehr inspirierende Ort der floating university, in seinem anderen Leben das Regenrückhaltebecken des Flughafens Tempelhof, das mit seinem Stegsystem ein inspirierendes Gelände mitten in Berlin bildet.

 

Die Anleitungen, den Ecocycle auch nachträglich selbst meditierend zu durchwandern mit Fragestellungen und Soundbites unter www.oe-tag.de/geniessen.

 

 

 

Ein hoher Respekt an alle Referent:innen und Teilnehmer:innen, die diesen Tag so selbstverantwortlich ergriffen und gestaltet haben.

Ein gewisser Stolz, mit jedem Jahr mehr den oe-tag als eine geteilte und gemeinsame Verantwortung zu verstehen und damit auch die Vorbereitung in machbaren Stückchen zu halten – auch wenn sie immer noch beachtlich ist.

 

 

 

Ein großer Dank allen, die jährlich aufs neue oder einmalig an dieser gemeinsamen “Sandburg Organisationsentwicklung“ mitbauen.

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save the date: oe-tag 2022 – Kreative Zerstörung und Erneuerung am 10. Juni!

save the date: oe-tag 2022 – Kreative Zerstörung und Erneuerung am 10. Juni!

+++ Wie katalysieren und begleiten wir Krisen, Exits und Übergänge? +++ Was hat Innovation mit Zerstörung zu tun? +++ Wie funktioniert Trauerarbeit in Organisationen? +++ Was kommt nach dem Ende? +++ Was genau passiert vor der weißen Leinwand?+++

Wer SOCIUS ein wenig kennt, weiss: oe tage sind für uns Weihnachten und Geburtstag in einem. Sie sind der Moment, an dem wir uns erlauben, in unbekannte Tiefen der Organisationsentwicklung  einzutauchen, an dem wir ausnahmsweise mal alle an einer gemeinsamen Sandburg bauen, und in dem wir all die feinen Leute auf einem Haufen treffen, die wir als unsere Community verstehen. Kurz gesagt: der oe-tag ist für uns fachlich wie sozial der Gipfel.

In diesem Jahr findet das  oe-tag Mini Festival an einem sonnigen 10. Juni auf der Floating University in Berlin statt. Im Fokus steht ein ebenso faszinierendes wie zeitgemäßes Phänomen: die Figur der Kreativen Zerstörung und Erneuerung – die Kehrseite des Wachstums im „Ecocycle Modell“. 

 

Das Ecocycle Modell beschreibt den natürlichen Rhythmus des Entstehens und Vergehens in lebenden Systemen. Aus der Ökologie, insbesondere der Resilienzforschung entlehnt, lässt es sich auch auf Communities, Organisationen und Gesellschaften anwenden. Während die klassische Management- und Entwicklungspraxis überwiegend auf Gründung, Wachstum und Reife (den „Front Loop“ des Ecocycles) fokussiert ist – lotet der oe-tag 2022 aus, welche Potentiale für die Organisationsentwicklung in Loslassen und Erneuerung steckt (dem „Back Loop“). 

© Victoria Tomaschko

Zum Hauptgericht des oe-tags lädt wie immer ein reichhaltiges Workshop Buffet ein. Daneben ist ein Parkours von interaktiven Installationen, Forschungsstationen und Pop Up Socials geplant. Wir freuen uns über das gemeinsame Denken in Vorbereitung und bei der Feier des oe tags am 10. Juni!

 
Anmeldung zum oe-tag

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Fortsätze des oe-tags Berlin 2020

Fortsätze des oe-tags Berlin 2020

Der oe-tag 2020 Berlin “oe-topia: Organisationsentwicklung für gesellschaftliche Veränderung” stand im Zeichen von Aufbruch und Ausprobieren ungewöhnlicher Gedanken zur Gestaltung unserer Zukunft. In Zeiten des zweiten Corona-Lockdowns wirkt es erstaunlich, dass wir uns im September 2020 mit fast 50 Personen an einem Ort getroffen haben. Wenn auch mit Maske und 1,5 Metern Abstand zwischen den Stühlen.

Drei Monate nach dem oe-tag haben wir bei denen, die dabei waren, nachgefragt, was sich aus den Inspirationen für sie weiter ergeben hat. Es ist selten, dass wir als Veranstalter*innen erfahren, was genau denn tatsächlich einen nachhaltigen Effekt hatte. Umso mehr freuen wir uns, dass Inspirationen hängen geblieben sind und wir ein paar Eindrücke davon hier teilen können. 

„Ich fand  es toll, dass eher die „jüngere Generation von Socius“ (sorry, wenn ich das mal so betitele) den OEtag gestaltet hat und präsent war – das fand ich schön und erfrischend.“

„der Satz „Was wäre das höchste Potential von …“ ist in meinem Alltag sehr präsent. DANKE, eine echte Bereicherung gerade in diesen verrückten Zeiten.“

„für mich war der Workshop von Tobi Rosswog inspirierend, auch wenn ich das Thema nicht weiter verfolgt habe.“

 

„also bei mir hängt noch: natürlich der Utopian Charge. Der klingt weiter und ich denke oft daran und denke oft darüber nach, wie man ihn einbauen kann in Prozesse und Rück- und Ausblicke und und und. Sehr simpel und sehr überzeugend.“ 

 

„was mir ist am stärksten in Erinnerung geblieben ist: Dass ich in einem Workshop zur Selbstorganisation selbst erleben konnte, wie das mit improvisierten Musikinstrumenten funktionierte und sich nach kurzer Zeit autopoietisch ein gemeinsamer Rhythmus einstellte, obwohl es keinerlei Vorgaben und Anleitung dazu gab. Das war wirklich beeindruckend, obwohl ich durchaus vorher schon gut funktionierende Selbstorganisation erlebt habe. Aber dass sich diese Erfahrung so einfach in einem Workshop vermitteln ließ, hätte ich mir nicht vorstellen können.“

„ich finde die Bilder, die entstanden sind, wirklich toll – tolle Fotografin! :)“

„ich habe mir auf Inspiration von Carolin Gebel die Karten für Erfolgsmuster in Gruppen www.groupworksdeck.org bestellt. Jetzt bin ich schon sehr gespannt, sie bald in der Praxis erproben zu können.“

 

 

„Das Buch Utopia 2048 von Lino habe ich schon fast durchgelesen und finde es sehr empfehlenswert!“

„Mir bleibt auch hängen, dass das alles Corona zum trotz ganz live und in Farbe stattgefunden hat. Wenn man will, geht so einiges… und eure schöne Energie, nicht zuletzt am Vorabend im Blue Nile.“

„Insgesamt bin ich sehr froh und dankbar, dass Ihr diesen Austausch unter den doch schwierigen Bedingungen ermöglicht habt und bin schon gespannt auf nächstes Jahr!“

Organisationsentwicklung in der Zukunft

Wir danken allen noch einmal ganz herzlich, die zum Gelingen des oe-tags beigetragen haben. Auch uns hat das Thema über das Jahr hinweg und über den oe-tag hinaus beschäftigt (hier spricht nun vor allem das Kern-Orga-Team – Jana Hornberger, Lino Zeddies und Simon Mohn). Drei konkrete Fortsätze wollen wir hier teilen:

  1. Utopian Charge – es ist mittlerweile eine vielfach verwendete Methode für unsere Vorhaben und Projekte geworden, diese mit einer utopischen Aufladung zu versehen. Der Frage “was ist das höchste Potential von…” methodisch nachzugehen hat etwas Magisches und bewährt sich auch in Kund*innenprojekten.

     

  2. OE und GE – die Disziplin der Organisationsentwicklung wird sich weiterentwickeln und auch wir stellen uns regelmäßig die Frage, in welche Richtung das geht. Ein möglicher Weg wurde am oe-tag ständig mitdiskutiert, wenn auch nicht so explizit ausgedrückt. Wie wäre es, wenn wir Gesellschaftsentwicklung zur Disziplin erheben? In diesem Artikel gibt es dazu weitere Gedanken.

3. Gründung Institut – dass persönliche, organisationale und gesellschaftliche Entwicklung einen harmonischen und vor allem wirkungsvollen Akkord beschreiben, ist kein Geheimnis mehr. Dennoch wird das selten konsequent zusammengedacht. Zwei von uns (Simon und Lino) gründen derzeit mit ein paar weiteren Menschen ein Institut, dass sich utopischen Gesellschaftsvisionen und dem Weg dahin in diesem Sinne annehmen wird. Stay tuned.

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oe-tag 2019 – Emotionale Transformation. Feelings@work

oe-tag 2019 – Emotionale Transformation. Feelings@work

Emotionen als Energie – Emotionen als Kunst – Emotionen als Klänge – Emotionen als Rhythmus und Welle – Emotionen als Geschichten, die wir uns erzählen. Der diesjährige oe-tag wählte unterschiedliche Zugriffe, um sich einem Thema zu nähern, das uns sehr nahe ist und oftmals trotzdem schwer zu fassen ist: Emotionen sind Teil unseres Seins, auch in der Arbeitswelt. Gefühle beeinflussen uns täglich und sind Teil unseres Erlebens, der uns manchmal befähigt und manchmal hemmt.  Wie können wir bewusster mit ihnen umgehen, welche erlernbaren Kompetenzen gibt es und was können wir tun um unsere Gefühle und damit uns besser verstehen?

In der traditionellen Arbeitswelt spielen Emotionen kaum eine Rolle – die Beschäftigung mit ihnen erfolgte überwiegend aus einem instrumentellen Interesse. Sei es, um Kaufentscheidungen zu beeinflussen oder Mitarbeiter*innen zu motivieren. Ansonsten sollten sie in einem rational-organisiertem Wertschöpfungsprozess so wenig wie möglich im Wege stehen. Der oe-tag 2019 beleuchtete die Rolle von Emotionen in einer neuen Arbeitswelt, in der Organisationen zu Orten werden sollen, die Menschen stärken, sich Menschen mit ihrer ganzen Persönlichkeit einbringen und dadurch im besten Falle gemeinsam besser durch die komplexen Herausforderungen unser Zeit navigieren können.

Nicola Kriesel und Christa Cocciole eröffneten den oe-tag mit Bewegung zu Musik, die es alle einlud sich im Raum zu verkörpern. Die Keynote von Ralph Piotrowski beschrieb, warum der bewusste Umgang mit Emotionen in einer neuen Arbeitswelt an Bedeutung gewinnt, wie uns unser emotionaler Rucksack in den Weg kommt und welche Ansätze bestehen, Emotionen in der Organisationsentwicklung aufzugreifen. Interaktive Mini-Lectures boten den Teilnehmer*innen kurze Einblicke in die Themen, die in zweistündigen Workshops vertieft wurden.

Andreas Knoth und Christa Cocciole führten dabei durch die Welle der 5-Rythmen und dem menschlichen Pulsieren zwischen Komfortzone und Herausforderung. Josephine Ulrich und Golnar Tabib Zadeh verwandelten mit Art-Journaling besorgte Gesichter (oh mein Gott, ich „kann nicht malen“) in eine entspannte kindliche Freude („oh wie schön! Und was hast du gemalt?“). Rudi Piwko und Annette Piwko-Löffler arbeiteten mit allen Sinnen (von Klang bis Geschmack). Sie ermöglichten Begegnungen, wiesen neue Perspektiven auf, öffneten Augen und berührten Herzen. Ralph und Anne Piotrowski griffen die in der Pause gemachten Erfahrungen auf („Wie ging es mir? War ich allein, fühlte ich mich willkommen?) und vertieften das Thema, wie wir unseren emotionalen Rucksack auf die Schliche kommen und damit umgehen können. Und Bea Schramm sensibilisierte dafür, wie uns das Thema Ost-West noch immer bewegt, in dem sie alle im Raum bewegte. Mini-Lectures ermöglichen ein tolles Gruppengefühl, indem vieles auf verschiedenen Ebenen (Körper, Geist, Intellekt …) angeklungen und gemeinsam erlebt wird.

Dieses Gruppengefühl wurde von Thomas Kriegbaum und Christiane Gebhard mit einem „TaKeTiNa-Espresso“ zu einer gemeinsamen musikalischen Erfahrung vertieft. Unterstützt von Trommeln, Gesang und gemeinsamem Rhythmus konnte jede Person, eigene Lust, Grenze und Widerstände ausloten, sich mit einem größeren Rahmen zu synchronisieren und sich mit dem eigenen gelingenden und misslingenden Taktgefühl auseinandersetzen.

Das Ganze fand in der bezaubernden Atmosphäre der Old Smithy’s Dizzle statt, das durch die liebevolle Betreuung und detailorientierte Gestaltung, ein sehr geborgener Ort ist und erlaubt in einem sicheren Setting mit den eigenen Emotionen sein zu können.

Die Ergebnisse der Konferenz und das Harvesting, von Simon Mohn und Nicola Kriesel moderiert, wurde zudem von Robin Hotz in einem großen Graphic Facilitation Bild festgehalten, das Erkenntnisse und Begebenheiten zusammenfasste. Der Frage, wie wir einen gewinnbringenden Umgang mit Emotionen in Organisationen kultivieren, welche Strukturen hilfreich sind, um die hierfür notwendigen inneren Kompetenzen zu entwickeln, wird SOCIUS auch nach der Konferenz weiter beschäftigen und vielleicht zu einem neuen Schwerpunkt unserer Arbeit werden.

Buch der Zukunftsgestaltung – eine Inspiration

Buch der Zukunftsgestaltung – eine Inspiration

„Zukunft gestalten in postheroischen Zeiten.“

– das war der Titel des oe-tages 2013.

Wir starteten ein Experiment. Wir wollten für einen Tag erlebbar machen, wie sich die postheroische Zukunft anfühlt und gaben schwarmintelligenten Momenten einen Raum. Und wir gestalteten ein Buch zusammen. Wir waren zusammen über 80 Menschen im ehemaligen Moabiter Güterbahnhof, dem Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZKU). Der Organisationsentwicklungs Tag (oe-tag) ist die jährliche Veranstaltung, die socius als Eigenveranstaltung seit 2008 organisiert. Eine Zusammenstellung der bisherigen oe tage findet sich unter oe-tag.de

(mehr …)

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