Gedichte als Anker

Gedichte als Anker

Narrative Theology #1
aus In the Shelter” Pádraig Ó Tuama

And I said to him 
Are there answers to all of this? 
And he said 
The answer is in a story 
and the story is being told. 

And I said to him 
But there is so much pain 
And she answered, plainly, 
Pain will happen. 

Then I said 
Will I ever find meaning? 
And they said 
You will find meaning 
Where you give meaning. 

The answer is in the story 
And the story isn’t finished. 

Julias Übertragung ins Deutsche von Narrative Theology #1

Und ich fragte ihn
Gibt es Antworten auf all das?
Und er sagte
Die Antwort ist in der Geschichte
und die Geschichte wird erzählt.

Und ich fragte ihn
Aber es gibt so viel Schmerz
Und sie antwortete, schlicht, 
Schmerzen geschehen. 

Dann fragte ich
Werde ich jemals den Sinn finden?
Und sie sagten
Du wirst dort Sinn finden,
wo du Sinn gibst. 

Die Antwort ist in der Geschichte
und die Geschichte ist noch nicht vorbei. 

 

Pádraig Ó Tuama ist Theologe, Schriftsteller und Praktiker der Konflikttransformation. Er ist Mitglied und ehemaliger Leiter der Corrymeela-Gemeinschaft in Nordirland. Zu seinen Büchern gehören, In the Shelter: Finding a Home in the World; Poetry Unbound: 50 Poems to Open Your World; Daily Prayer with the Corrymeela Community; Sorry For Your Troubles; sowie ein gemeinsam mit Glenn Jordan verfasstes Buch über Theologie und Politik, Borders & Belonging. Er moderiert den Podcast Poetry Unbound von On Being Studios. 

Autorin Julia Hoffmann

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Fragen für 2024

Fragen für 2024

Fragen sind ein wesentliches Element unserer Arbeit. 
Zum Check-in in Meetings stellen wir sie; bei der Erkundung von Systemen; im Coaching; für die (Selbst-)Reflexion; für’s Journaling… 

Zum Start ins neue Jahr haben wir 12 Fragen für Euch. 

Ob Du sie alleine für dich benutzt, mit in dein Team nimmst, oder im Coaching verwendest, sei dir überlassen. 

Das Schönste ist es gibt keine falschen Antworten. 

Autor*innen

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Socius change essentials

Entdecke praxisnahe Tipps für selbstorganisiertes Arbeiten in unserem gratis Onlinekurs, den SOCIUS change essentials. Mit über 30 Videos bietet der Kurs hilfreiche Selbstorganisations-Tools wie Konsentmoderation und Rollenboard-Tutorial.

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SOCIUS bei Sociocracy for all

SOCIUS bei Sociocracy for all

Am 13. Oktober 2022 waren Nicola Kriesel, Lysan Escher und Andreas Knoth bei der „Every voice matters“ online Konferenz von Sociocracy For All und haben über unseren eigenen Transformationsprozess gesprochen:

Wie wir uns in einer anhaltenden Entwicklung von einem heroisch geführten Unternehmen mit großem Herz und dem Willen zur Arbeit im Team über eine post-heroische Phase, in der wir auch viel Unsicherheit erlebt haben und Entscheidungen die im ganzen Team getroffen wurden die scheinbar besten, auf jeden Fall sichersten waren, hin zu einem pan-heroischen Team, in dem wir alle glänzen dürfen und vertrauen in die Fähigkeiten der anderen gute Entscheidungen für alle zu treffen.
Um die Fähigkeit zu vertrauen ging es dann auch in dem anschließenden Gespräch und wie wir hörten, scheint das ein Thema gewesen zu sein, dass sich durch die gesamte Konferenz zog.

Wenn wir Soziokratie als eine Praxis von Selbstorganisation verstehen, dann können KonsenTentscheidungen einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau von Vertrauen in der Organisation leisten. Nicht nur ihr ritueller Ablauf, der eine verabredete Vorhersehbarkeit mit sich bringt, sondern auch die Sicherheit auf jeden Fall gehört zu werden mit der eigenen Meinung und sich darauf verlassen zu können, dass es keine Ausgrenzungserfahrungen gibt, wenn ein schwerwiegender Einwand mit Hinblick auf das gemeinsame Ziel vorgebracht wird, trägt zur Vertrauensbildung bei.
Gleichwohl ist es unserer Erfahrung nach nicht damit getan im Kreis zu sprechen (obwohl das auf jeden Fall ein guter Anfang ist!), sondern auch den Mut zu haben für sich, die eigene Meinung, die eigene Erfahrung und die eigenen Argumente einzustehen und sich dem Team damit zu zeigen. Oft klingt das leichter als es in Wirklichkeit ist.
Und auch wenn wir bei SOCIUS seit letztem Jahr die KonsenTentscheidung gemeinsam mit der beratenen Entscheidung in unserer Satzung manifestiert haben, gibt es immer wieder Situationen in den wir uns aktiv gegenseitig an unsere Vereinbarungen erinnern müssen, um sie lebendig zu halten.
Das machen wir dann gerne und in großem Vertrauen auf die verabredeten Vorgehensweisen.

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Warum jetzt aufzurüsten ein Fehler ist – Fritz Glasl zur Eskalation des Ukraine Krieges

Warum jetzt aufzurüsten ein Fehler ist – Fritz Glasl zur Eskalation des Ukraine Krieges

Die Dynamik der Zerstörung – oder was wir über die Eskalation des Ukraine Krieges nicht hören wollen.

Fritz Glasls Webinar zur Konflikteskalation und sein „Aufruf an verantwortungsbewusste Menschen in Politik und Zivilgesellschaft zum Beenden des Ukraine-Kriegs“

Wer seinen Blick auf die Entstehung des Krieges in der Ukraine weiten will und eine differenzierte Analyse sucht, wird sich über dieses Webinar freuen. Fritz Glasl gilt als einer der renommiertesten Friedens- und Konfliktforscher. In diesem Webinar durchbricht er das mediale Einerlei, indem er differenziert die Eskalation des Ukraine Krieges anhand seines bekannten Konflikteskalationsmodells nachzeichnet.

Die aktuell vorherrschende Narration zeichnet Putin als einen skrupellosen Kriegsverbrecher, der vor wenig zurückschreckt, wenn es um die Erreichung militärischer Ziele geht. Und vor allem als Geheimdienstler alter Schule, der eigentlich schon immer auf militärische Aggression aus war und nur die Sprache der Härte versteht.

Während Glasl die Grauen des Krieges in der Ukraine nicht in Zweifel zieht, lässt seine Darstellung Zweifel an der Einschätzung aufkommen, die militärisch expansive Politik Russlands sei unter einem Putin unvermeidlich und die Auswirkungen der Eskalation vorhersehbar und von Russland schon immer so geplant gewesen.

Vielmehr zeigt Glasl auf, wie sich auch dieser Krieg die neun Stufen des Eskalationsmodells hochhangelt (wobei aktuell die letzten Stufen noch nicht erklommen sind). Und wie bei anderen Konflikten zeichnen sich auch hier alle Parteien dafür verantwortlich, dass Grenzen zur jeweils nächsten Konfliktstufe überschritten, anstatt Wege zur Deeskalation beschritten werden. Dabei ist beinahe schon erschreckend, wie präzise die Marker der jeweiligen Konfliktstufe nachgezeichnet werden können, etwa die mediale Etikettierung Putins als bösen Menschen inklusive des notorischen Vergleiches mit Adolf Hitler. Und wie damit Chancen auf Deeskalation verspielt werden.

Natürlich sind solche affektgeleiteten Reflexe angesichts der Bilder aus der Ukraine verständlich. Nur – sie helfen nicht. Die empirische Konfliktforschung spricht hier eine deutliche Sprache: erfolgversprechend ist nur, Grenzen zu wahren, ohne dabei den Übergang zur nächsten Eskalationsstufe zu vollziehen. Und zur Eskalation zählen Maßnahmen wie massive Aufrüstung, die Stationierung von Truppen oder die Beendigung des Dialogs – alles Dinge, die im aktuellen Diskurs allgegenwärtig sind.

Glasl zeigt hierzu Alternativen auf, etwa die direkte Kommunikation niemals zu verlassen, Zugänge zu russischen Entscheidern offen zu halten und vorhandene Institutionen wie die OSZE aktiver zu nutzen. Wer Glasls Einschätzung folgt, muss vielleicht einige seiner liebgewonnenen Gewissheiten, wie z. B. die Bewertung des Handelns von Gerhard Schröder aufweichen. Den vollständigen Aufruf Glasls findet Ihr hier. Wie weit diese teils selbstverständlich anmutenden Maßnahmen von der aktuellen Realität entfernt sind, erschließt sich einem vielleicht jedoch erst, wenn man die zwei sehr lohnenswerten Stunden in das Webinar investiert. Wer darauf neugierig ist, findet hier den Link hier.

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Inside Out

Inside Out

Wirkungsfelder persönlicher Entwicklung im Projektmanagement

von Gudrun Zipper und Andreas Knoth

Projekte bestehen nicht nur aus Konzepten, Plänen und Häkchen hinter Meilensteinen: jede Zielformulierung gründet auf eine Balanceakt zwischen eigenen und äußeren Ansprüchen; jeder Plan beinhaltet den atemberaubenden Sprung ins Nicht-Planbare; im Untergrund jeder verantwortlichen Rolle lauern Fantasien von Versagen und Heldentum.
In dem Maße, wie Projekte persönlich werden, haben sie das Potential, Spielfeld persönlicher Entwicklung zu sein.

Dieses im Sommer erschienene Buch beleuchtet die Schnittstelle von persönlicher und professioneller Entwicklung im Projektmanagement aus der Perspektive der Begleitung im Training und Coaching. Grundlage dafür bildet die langjährige Tätigkeit von Gudrun Zipper und Andreas Knoth im Lektorenprogramm der Robert Bosch Stiftung.

Die 125 seitige Publikation kann als Hardcopy über den Verlag von MitOst bezogen werden und ist auch im Download verfügbar: https://www.mitost.org/publications/

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Umfrage: Welche Themen für das SOCIUS labor und die SOCIUS Seminare wünscht Ihr euch?

Umfrage: Welche Themen für das SOCIUS labor und die SOCIUS Seminare wünscht Ihr euch?

SOCIUS bietet seit langer Zeit Fortbildungen, Seminare, Werkstattzyklen, Trainings an – von Fundraising über Projektmanagement, Monitoring & Evaluation hinzu Organisationsentwicklung war in den letzten Jahren alles dabei. Für Führungskräfte und Mitarbeitende von NGOs, genauso wie für Kolleg*innen, die beraten wollen oder alle anderen. die an dem ein oder anderen Thema interessiert sind. Das kontinuierlichste Angebot ist dabei „gOe! – gemeinnützige Organisationen entwickeln“: ein Werkstattzyklus, den es jetzt ca. 18 Jahre lang gibt und den wir seit einigen Jahren sogar zwei Mal im Jahr anbieten, einmal in Berlin mit Joana Ebbinghaus und Christian Baier (nächster Start im März 2021) und einmal in Stolzenhagen (an der Oder) mit Nicola Kriesel und Andreas Knoth (nächster Start im April 2021). Ursprünglich waren es drei mal drei Tage, die Einblicke in die Veränderung von Organisationen gewährten. Über die Jahre kam auch auf Grund von Rückmeldungen durch Teilnehmende ein zehnter Tag dazu, so dass die nötige Integration des Gelernten auch Platz in der Werkstatt finden konnte. Nun haben wir dieses Jahr noch mal erhöht, auf insgesamt 12 Tage Werkstattzyklus. In Berlin wird ein viertes Modul sowie die Integration eines Praxisprojektes hinzukommen. In Stolzenhagen wird die Dichte der Inhalte etwas aufgelöst und neue Aspekte in die Arbeit hinzugefügt.

Seit 2015 bieten wir das SOCIUS labor mit anschließender lounge an –  bereits über 40 mal hat das SOCIUS labor an einem Donnerstagnachmittag seine Türen geöffnet und wir haben gemeinsam mit Gästen und Teilnehmenden vier Stunden lang an den Rändern der Organisationsentwicklung experimentiert und geforscht. Seit Mitte 2019 haben wir uns angewöhnt SOCIUS labor Berichte auf unserem Blog zu veröffentlichen. Die SOCIUS labore für das erste Quartal 2021 sind bereits geplant und finden alle definitiv online statt. Für die Zeit danach sind wir offen für Anregungen und Wünsche Eurerseits.

  • Erinnert Ihr Euch an ein SOCIUS labor, das Ihr gerne noch einmal besuchen würdet?
  • Oder an eins das Ihr verpasst habt, und Euch deswegen eine Wiederholung wünscht?
  • Habt Ihr Ideen, mit denen Ihr vielleicht selbst mal im SOCIUS labor experimentieren wollt?
  • Oder interessiert Ihr Euch für ein Thema von dem Ihr Euch wünscht, dass wir es mal aufgreifen?

Dazu haben wir diese Umfrage erstellt. Wir freuen uns wenn Ihr uns Feedback gebt.

Und nicht nur einmal ist aus dem Experimentieren im SOCIUS labor ein SOCIUS Seminar oder auch ein ganzer Werkstattzyklus geworden. Und auch hier hätten wir gerne Eure Meinung und Rückmeldung

  • von was wünscht Ihr Euch eine Wiederauflage?
  • Welches Thema fehlt Eurer Ansicht nach in unserem Portfolio?

SOCIUS Seminare (zwischen einem und vier Tagen lang), dienen vorrangig der Wissensvermittlung, Themen in den letzten 3 Jahren waren unter anderem:

Wir würden uns freuen, wenn Ihr mit uns in Austausch kommt zu unserem Angebot und das was Euch besonders anspricht.

Wir haben hier einen kleine Umfrage vorbereitet, die nur 3 Minuten Eurer Zeit braucht, uns aber sehr weiterhilft!

Wir danken Euch sehr für Euer Mittun.

Euer SOCIUS Team – Christian Baier, Joana Ebbinghaus, Kerstin Engelhardt, Julia Hoffmann, Simon Mohn, Andreas Knoth, Nicola Kriesel, Denise Nörenberg, Ralph Piotrowski und Rudi Piwko

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Strategy Pocket Lab

Strategy Pocket Lab

Strategische Schachzüge in unsicheren Zeiten

Die VUCA Realität ist nicht erst gestern in die Welt gekommen, das Grenzfeld von Komplexität und Chaos im Corona Universum macht sie aber gerade sehr greifbar. Die Erfahrung dieses Feldes löst widersprüchliche Reaktionen aus – auf der einen Seite Kontrollwahn auf der anderen Schicksalsergebenheit. Beides scheint in der aktuellen Situation nicht sonderlich hilfreich: Wir müssen offen nach vorne blicken, aber zugleich leidenschaftlich die Zukunft gestalten.

Das Strategy Pocket Lab stellt ein kompaktes Strategie-Format vor, das Elemente der Liberating Structures, des Transformative Scenario Planning und der Chancenorientierten Entwicklung vereint. In einem halbtägigen Workshop erfolgt eine Einschätzung des Entwicklungsbedarfs, die Untersuchung relevanter Umweltszenarien und die Ableitung des nächsten strategischen „Moves“. Das Lab ist dabei bewusst nicht als einmalige Entwicklung einer „Grand Strategy“ sondern als regelmäßige Übung im „Strategizing“ angelegt. Es kann als Präsenzworkshop, oder – unterstützt durch Miro Templates – online durchgeführt werden.

Im Rahmen des IAC / Bosch Alumni Netzwerks, das die Entwicklung des Pocket Labs als Kooperationsprojekt von MitOst und SOCIUS finanziert hat, findet am 5.10.2020 von 15-18h eine Einführung für Moderator*innen, Coaches und zivilgesellschaftliche Akteure statt. Bei Interesse freuen wir uns über eine Nachricht an knoth@socius.de

 

 

OE-Topien – das war der oe-tag 2020 live in Berlin

OE-Topien – das war der oe-tag 2020 live in Berlin

Der zweite Teil unseres oe-tags 2020 ist mit viel inspirierter Energie und Veränderungsanregungen zu einem sehr schönen Ende gekommen.

Info: Dieser Artikel wurde kollektiv, Absatz für Absatz von unterschiedlichen Mitgliedern des SOCIUS-Teams geschrieben.

Wie wird in der Zukunft mit Geschlechtern im Arbeitskontext umgegangen? Was ist das höchste und konstruktivste Potential von Geld? Wird es in der Zukunft noch Gemeinnützigkeit geben? Und was macht die Organisationsentwicklung überhaupt in 10 Jahren? Nachdem wir im März den live oe-tag von Juni auf September verschieben mussten, schien es uns in dieser Zeit voller Unklarheit und offenen Möglichkeiten geboten, uns mit starken Utopien und positiven Gesellschaftsvisionen anzureichern und aufzuladen. Mit vielen Fragen an die Zukunft machten wir uns am oe-tag auf eine Reise hin zu progressiven Ansätzen, der Erforschung gesellschaftlicher Fragen und Verantwortung und dem Erkunden von Nischen und unentdeckten Lösungen. 

 

Utopisch aufgeladen

Du betrittst den Saal des Refugio – dem Sharehouse Projekt der Stadtmission im nördlichen Neukölln. Du hast keine Ahnung, was genau Dich erwartet. 50 Stühle stehen wie ein pandemisches Archipel im Raum verstreut: Everyone is an Island – ist das die Zukunft? Es wird schnell klar, dass dies keine Konsum-Konferenz wird, kein Berieselungsbuffet. Du bist gefragt: Wovon träumst Du? Woran glaubst Du? Was ist deine Rolle auf dem Weg zu dieser Utopie? Diese Denkrichtung ist nicht sofort vertraut, hier und da verhakt sich noch etwas. Vielleicht kein Zufall, dass der überwältigende Teil der Social Fiction Filme unserer Zeit dystopisch ist – sind Utopien gar ein Artefakt aus der Vergangenheit? Lino Zeddies, Autor von Utopia 2048, der als Besucher aus der goldenen Zukunft berichtet, lehrt uns anderes – eine sozial und ökologisch gesunde Welt ist vorstellbar. Du spürst in Dir eine Mischung aus Dankbarkeit und naiver Freude aufwallen. Du bist ready, aufgeladen vom Utopian Charge…

 

Utopian Charge? Diese Wortschöpfung beschreibt die Fähigkeit sich in einen anderen Bewusstseinszustand zu begeben, um sich mit utopischen Ideen zu verbinden und zu beginnen diese selbst zu leben und zu verkörpern. Das bedeutet, die Welt so zu akzeptieren, wie sie momentan ist. Angesichts aller gesellschaftlichen Missstände scheint dies nicht leicht. Dennoch geht es darum die Gegenwart aus sich selbst heraus neu und utopisch zu denken. Es geht auch darum, sich selbst zu akzeptieren, denn aus einem “Die Welt ist nicht okay und ich bin es auch nicht”-Gefühl heraus, kann kein utopischer Bewusstseinszustand entstehen. Uns war es wichtig, am oe-tag ein Gefühl dieses Utopian Charges zu vermitteln und wir haben dies verwoben mit den unterschiedlichen Ebenen, auf denen Veränderung stattfinden soll: Der individuellen und Beziehungsebene, auf der Organisations-und Arbeitsebene und der politisch-gesellschaftlichen.

 

Wofür denn eigentlich Utopie?

“Ich bekomme hier mehr Utopie als ich wollte,” bemerkt eine Teilnehmerin energetisiert während eines der acht Workshops. Denn Utopie heißt Hoffnung, Utopie ist die Fähigkeit, sich eine Zukunft auszumalen, die noch besser ist als die Gegenwart. Dies zu üben tut gut. Denn wir tun es viel zu selten. “Wer kennt einen Film, der ein positives Bild von der Zukunft zeichnet?” fragt Andreas Knoth von SOCIUS in seiner Keynote zu “Die Zukunft der OE – welche gesellschaftliche Verantwortung.” Keiner meldet sich. Doch – eine Stimme. Ein Jugendlicher. “Die Thundermans.” Alle anderen schauen sich an und zucken die Schultern. Nie gehört. (Eine nachgelagerte Recherche ergab, dass es sich hier zwar um eine Superheld*innenfamilie mit utopischen Fähigkeiten handelt, die Welt aber durchaus von Superschurken geprägt und weniger utopisch ist.)

Wir sind viel Fahrstuhl gefahren an diesem Tag. Immer wieder war die Frage im Raum, wie sich meine Utopie mit dem gesellschaftlichen Zusammenleben in 2048 verbindet. Zwischen vermeintlich unterschiedlichen Workshops wie dem Umgang mit Geld in der Zukunft und unserem zukünftigen Bild vom Zusammenleben und -wirken der Geschlechter konnten Verknüpfungen gestaltet werden. So entstand auf großer gesellschaftlicher Ebene ein bewegendes utopisches Mosaik während individuell Energie und Ideen gesammelt werden konnten, dieses Mosaik täglich mit Freude anzureichern. Und so war es auch ein Verweben zwischen Menschen und eine Begegnung der ganz besonderen Art.

 

Wir danken allen, die sich mit uns auf diese Reise gemacht haben und dazu beigetragen haben, dass das Konzept des Tages so schön aufgegangen ist und seine Magie entfalten konnte. “Allem Anfang wohnt ein Zauber inne” – diesen Zauber zu systematisieren und als Referenzrahmen für die verschiedenen Workshops und Inputs der ganzen Konferenz zu nutzen, war ein gewagtes Experiment. Wir freuen uns sehr, dass es erfolgreich war.

Weitere Bilder und Infos zum oe-tag finden sich hier.

oe-tag 2020 online — Drei Eindrücke eines erstmaligen Experimentes

oe-tag 2020 online — Drei Eindrücke eines erstmaligen Experimentes

Wie viele anderen Veranstaltungen mussten wir den oe-tag 2020 verschieben. Als neuer Termin ist der 4. September 2020 vorgesehen. Was aber tun mit dem 11.6.? Die Bandbreite an Reaktionen war so groß wie die verschiedenen Eindrücke aus den ersten Online-Sitzungen, als Zoom noch ein Fremdwort war: von kritischer Zurückhaltung gegen online-Veranstaltungen (erst recht an so einem schönen Sommertag) bis zu Spielfreude und Experimentierlust auf genau dieses Format. So entschieden wir uns, nachmittags online einen oe-tag durchzuführen.

Virtueller Treffpunkt auf dem Whiteboard

Richtig Schwung bekamen die weiteren Überlegungen, als unser Kollege Yi-Cong Lu (www.be-able.info) uns die Möglichkeiten des Miro-Boards, eines digitalen Whiteboards zur Unterstützung und Visualisierung des oe-tags vorschlug. Hier begannen wir erstmals richtig „Feuer zu fangen“ und es entstand zunehmend das Gefühl, die online-Veranstaltung kann mehr sein als nur ein Ersatz für einen ausgefallenen Tag. Auch am Tag selbst war das Miro-Board zentral für eine insgesamt gelungene Veranstaltung. Einerseits bot es Möglichkeiten zur Visualisierung und Dokumentation der einzelnen Workshops. Vor allem aber war es eine eindrückliche Landschaft für Austausch und gemeinsames Lernen. Eine der ersten Äußerungen im Chat um kurz nach 15:00 Uhr war: „Wow, was für ein schön gebautes Board.“ – es wurde deutlich, wie diese virtuelle Landschaft den Austausch aber auch das Gefühl von Bindung und „gemeinsamen Ort“ für virtuelle Veranstaltungen deutlich beeinflussen kann.

Breite Themenpalette

„Wirkung zeigen“ auf individueller, Team-, Organisations- und gesellschaftlicher Ebene war – neben den Herausforderungen, die virtuelle und distanzierte Zusammenarbeit – zentrale Fragestellung dieses online oe-tages. Klar, in 75 Minuten Workshopdauer kann nicht viel mehr als eine Einführung oder ein Einblick vermittelt werden, das virtuelle Format reduziert – trotz aller Hilfsmittel – die emotionale oder Beziehungsebene, die häufige oe-tage charakterisiert. Gleichzeitig gab es – wenn auch rudimentär – Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens von Modellen (zu Strategie, agiles Projektmanagement in NGOs, Rollen und Verantwortlichkeiten und verschiedene Blickweisen auf Komplexität und Ambivalenz) oder offenerem Austausch (Beratung und Berater*in sein in der herausforderungsvollen Gegenwart; Integration von analogen und digitalen Zugängen; Embodiment in virtueller Zusammenarbeit). Etablierte Themen standen neben sehr frischen und innovativen Zugängen, offenes Gespräch neben strukturierter Vermittlung. Beides wurde in den Rückmeldungen geschätzt. Das Interesse an gemeinsam kreierten Lernmomenten, offenen Fragestellungen und Entwicklung eigener Handlungsfähigkeit ist ungebrochen bzw. in dieser besonderen Situation eher höher als vorher.

 

Experimentierfreude und Fehlertoleranz

Den oe-tag online durchzuführen war eine neue Erfahrung und ein Feld, in dem SOCIUS noch keine großen Erfahrungen sammeln konnte. Zwei Momente haben zu einem erfolgreichen Tag beigetragen: zum einen waren es die Moderator*innen und Referent*innen, die den Tag mit vorbereitet und durchgeführt haben in den Workshops, im gemeinsamen Sensemaking zu Anfang und Ende und in Konzept und Gestaltung. Viele Kolleg*innen waren bereit, in diesen offenen und für viele unbekannten Rahmen mit einzusteigen und zu füllen. Diese breit verteilte Zusammenarbeit gab uns Zuversicht. Das gleiche galt für den Kreis der Teilnehmer*innen, darunter viele Bekannte und befreundete Kolleg*innen. Das ermutigte uns dazu, mehr auszuprobieren und vielleicht auch mehr Fehler machen zu dürfen als bei etablierteren Formaten. Das Gefühl bestätigte sich auch während des Tages selbst. Der Unmöglichkeit, wurde von Teilnehmer*innen unterschiedliche Bedeutung beigemessen. Für andere war das Setting online überhaupt eine Möglichkeit, trotz der hohen Entfernung teilzunehmen. Andere fanden genau das Experiment, Nähe trotz einem Medium, das zumindest gegenwärtig noch eher distanzierend wahrgenommen wird, zu entwickeln und andere Formen des Kontaktes zu suchen. Über technische oder andere Schwierigkeiten wurde großzügig hinweg gesehen.

Link zur Dokumentation: https://drive.google.com/drive/folders/1CV0FwO0lY8DVkBRdQrFLw0_BkVZLpC4q

Am 4.9. ist der oe-tag als Präsenzveranstaltung in Berlin geplant. Die Organisation und Teilnahme richtet sich nach den Bedingungen und Möglichkeiten der gegebenen Pandemie und kann sich vor diesen Umständen auch noch kurzfristig ändern. Informationen zum oe-tag gibt es hier: https://oe-tag.de/berlin/

Einblicke in das SOCIUS Seminar Feministisch Führen

Einblicke in das SOCIUS Seminar Feministisch Führen

Am Freitag den 8.11.2019 fand bei Socius das Seminar „Feministisch führen“ mit meiner Kollegin Nicola Kriesel statt. Als ich morgens auf dem Fahrrad auf dem Weg zum Seminar war, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich wahrscheinlich den ganzen Tag nur mit Frauen* verbringen würde. Als ich dann ein wenig gehetzt in den Seminarraum kam, nahm ich aus dem Augenwinkel eine der Personen im Raum als Mann wahr. Meine allererste innerliche Reaktion war „komisch, warum will er denn an so einem Seminar teilnehmen?“ Hier stelle ich mir selbst die Frage, warum ich davon ausgehe, bei solch einem Seminar ausschließlich auf Frauen zu treffen? Stelle ich damit in Frage, ob ein Mann überhaupt feministisch sein kann?

Zum Glück herrschte eine offene Stimmung in der Gruppe und ich habe diese Gedanken in einer Kennenlernrunde teilen können. Nach dem Kennenlernen haben wir uns darüber ausgetauscht, was Feminismus zum einen und Führung zum anderen für uns bedeutet. Ich selbst habe mich in den letzten Jahren immer ein wenig davor gescheut, mich als Feministin zu bezeichnen. Zwar habe ich mich mit feministischen Vorbildern auseinandergesetzt, wie beispielsweise der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo und der us-amerikanischen Philosophin Judith Butler oder habe mit Freund*innen intensiv über die Thematik gesprochen, jedoch bin ich immer ein wenig vor dem Label zurückgeschreckt.

Nach diesem Tag nun allerdings nicht mehr! Mir ist in diesem Rahmen klar geworden, dass die Aussage „das Private ist politisch“ überaus wichtig ist und das dies für mich als eine Person, die sich als eine Frau versteht und fühlt, einen Stellenwert haben muss. Darüber hinaus ist dies jedoch längst kein Thema nur für Frauen, sondern ein Thema für alle – egal welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen. Was bedeutet nun feministisch Führen? Wir machten eine Sammlung von Assoziationen und Überzeugungen die wir zum Thema Feminismus haben und kamen zu dem Ergebnis, dass es beim Feminismus in der Hauptsache um Gleichberechtigung geht und den gerechten Zugang zu Ressourcen. Darüber hinaus fanden wir raus, dass es auch explizit zum die Förderung von Frauen geht, insbesondere wenn es um Führungs-Postionen geht. 
Im Anschluss befassten wir uns mit Erwartungen an Führung(skräfte) und stellten fest, dass das doch ziemlich viel ist.

In der Zusammenfassung einigten wir uns darauf – nach dem wir unsere Erkenntnisse mit unseren eigenen Lebensweg und seine Meilensteine in Sachen Führung und Feminismus abgeglichen hatten, dass feministisch Führen eine verantwortungsbewusste Haltung oder gar eine Fähigkeit ist, den Rahmen zu schaffen und zu halten, in dem Menschen gleichberechtigt arbeiten können. Es ist ein Zutrauen in Eigenverantwortung und das Zutrauen in andere. Dies beinhaltet beispielsweise ein Gespür für die Interessen und Bedürfnisse der diversen Mitglieder eines Teams, sowie Offenheit, Reflektionsfähigkeit und eine gelebte Fehlerfreundlichkeit unter Berücksichtigung gender*diverser Blickwinkel. Meiner Meinung nach divergiert dies kaum von einem grundsätzlichen zeitgemäßen Verständnis von Führung, der Zusatz feministisch führt lediglich vor Augen wie wichtig es ist, die Dinge beim Namen zu nennen und dass es uns alle etwas angeht.

Das Wesen der Zeit in der VUCA Welt

Das Wesen der Zeit in der VUCA Welt

Das Monatshoroskop für September konstatiert, dass der September für viele Menschen ein Wendepunkt darstellt und von daher einhergeht mit Gefühlen von Unsicherheit, Nervosität bis hin zu Demotivation. Statt mit dem Kopf durch die Wand oder mit großem Kraftaufwand sich vorarbeiten zu wollen, rät das Horoskop, sich darauf zu konzentrieren, das Unmittelbare in Ordnung zu bringen, unsere Beziehungen zu pflegen und uns eher auf das zu konzentrieren, was uns Spaß macht und Entspannung bringt. Diese akzeptierende Zurückhaltung wird uns in unserer VUCA Welt (VUCA steht für volatility, uncertainty, complexity und ambuity) immer fremder. Das Rad dreht sich einfach zu schnell und wir versuchen zumeist, so gut es geht, Schritt zu halten.

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Gehaltene Räume & Facilitation (1/2)

Gehaltene Räume & Facilitation (1/2)

Wie entstehen Settings für kreative Öffnung und Transformation?

In der Begleitung von Gruppenprozessen ist es etabliert, in den Entwicklungsprozessen von Organisationen gewinnt es zunehmend an Bedeutung – das Konzept der „Gehaltenen Räume“. Ein gehaltener Raum ist schwer fassbar, ihn macht eine unsichtbare Qualität aus, vorstellbar als sozial konstruierte Blase, die Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeiten eröffnen und begehbar machen kann. Das Verständnis darüber, was einen gehaltenen Raum ausmacht, ist ebenso breit gefächert, wie die Vielfalt seiner Erscheinungsformen, die mit dem Zweck variieren: Der Raum für einen Kreativprozess im Team mag sich von dem einer Konfliktklärung stark unterscheiden, der Raum für gemeinsame Lernprozesse fühlt sich wieder ganz anders an. (mehr …)

SOCIUS Ausblick 2019

SOCIUS Ausblick 2019

Viele sagen ja, dass gute Vorsätze für das neue Jahr nicht wirklich hilfreich sind, weil sie ohnehin nicht lange halten und selten wirklich umgesetzt werden. Andere sagen, sie machen sich andauernd neue Vorsätze, völlig unabhängig vom Datum und wieder andere betrachten den Beginn des neuen Jahres mit Magie und glauben an die transformatorischen Kräfte der Zeit „zwischen den Jahren“.

Hier bei SOCIUS gibt es von allem etwas und nach dem das Jahr 2018 der internen organisationalen Transformation galt, wird die Energie die das freigesetzt hat 2019 nach außen geleitet in unser Fortbildungsangebot.

Unter anderem deswegen sind wir auch gleich nach dem oe-tag im November 2018 mit großer Lust in die Planung des neuen Jahres gegangen.

Unsere Vorsätze für 2019 sind:

  • 10 SOCIUS briefe
  • 10 SOCIUS labor & lounge
  • 1 oe-tag
  • 2 mal gOe!
  • die SOCIUS Führungsakademie
  • empathy@work
  • SOCIUS Seminare

Wir sortieren unser Angebot in verschiedene Kategorien, wobei wir uns gewahr darüber sind, dass dies (noch) ein Experiment ist.

Unser Anliegen ist es Angebote zur Wissensvermittlung zu machen: Die SOCIUS Seminare. Darüber hinaus arbeiten wir alle prozessorientiert und persönlich, hier machen wir Angebote, die über einen längeren Zeitraum Rahmen für Entwicklungsprozesse geben: Die SOCIUS Werkstattzyklen, die SOCIUS Führungsakademie und empathy@work. Nicht zuletzt ist uns wichtig niedrigschwellige Angebote zum Kennenlernen und zur Vernetzung zu haben: Die SOCIUS labore & lounge, die SOCIUS Kaminfeuergespräche und den oe-tag.

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Tools for Citizens – Greece / Werkzeuge für die Zivilgesellschaft

Tools for Citizens – Greece / Werkzeuge für die Zivilgesellschaft

Zusammen mit unseren Partnern MitOst e.V. (Berlin), COMM’ON (Athen) und Art of Hosting (Athen) sind wir 2018 in ein Projekt gestartet, das zivilgesellschaftliche Akteure in Griechenland durch Open Access Instrumente zur Organisationsentwicklung und Kooperation stärkt. Das Projekt verbindet den Capacity Building Ansatz (Methoden als tools) mit intensiver Vernetzung zur gegenseitigen Unterstützung der Akteure (Beziehungen als tools). Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Herausforderungen und Potentialen von krisenhaften und dynamischen Umwelten.  (mehr …)

Kontroverse Geschichte(n). Pädagogik an Lernorten zu SBZ und DDR – Fachtagung in Berlin präsentierte Projektergebnisse

Kontroverse Geschichte(n). Pädagogik an Lernorten zu SBZ und DDR – Fachtagung in Berlin präsentierte Projektergebnisse

Die Geschichte von SBZ und DDR sind mehr als 25 Jahre nach der Vereinigung in vielfältiger Weise Teil historischer-politischer Bildungsarbeit, doch eine Diskussion der damit verbundenen Gedenkstättenpädagogik findet bislang nur wenig übergreifend statt – die Professionalisierung der Gedenkstättenarbeit an den DDR-Erinnerungs- und Bildungsorten steht noch in den Anfängen und bedarf einer Grundlegung und steten Weiterentwicklung.
In diese Lücke sowohl in der pädagogischen Praxis als auch in der Fachdiskussion stieß das Projekt »Bildungsauftrag versus Kontroversität«, das die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Bundeszentrale für politische Bildung sowie Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) förderten. Zusammen mit der Projektträgerin SOCIUS Organisationsberatung gGmbH und dem Kooperationspartner LakD ging es darum, die Auseinandersetzung mit der Geschichte von SBZ und DDR in Schule und außerschulischer Bildung durch die Nutzung von Gedenkstätten als Lernorte zu stärken, die pädagogische Praxis von Gedenkstättenbesuchen mit Jugendlichen zu qualifizieren und für die Heterogenität von Gruppen zu sensibilisieren. (mehr …)

SOCIUS als Projektpartner bei STAR E – Standing together against Racism in Europe

SOCIUS als Projektpartner bei STAR E – Standing together against Racism in Europe

Seit 2017 ist SOCIUS Organisationsberatung einer der Projektpartner bei STAR E – Standing together against Racism in Europe. STAR E ist ein durch die Leitaktion 2 des EU Programms Erasmus+ gefördertes europäisches Partnerschaftsprojekt zur „Entwicklung von Innovation“.

STAR E wurde durch ICJA Freiwilligenaustausch weltweit im Auftrag eines Konsortiums von insgesamt 8 Partnerorganisationen aus 8 EU-Ländern initiiert. Die Umsetzung erfolgt von August 2017 bis Juli 2020.

Die glaubwürdige, ganzheitliche Bekämpfung von Rassismus auf allen Ebenen der Arbeit im Partnerverbund ist zentrales Leitmotiv dieses Projekts. Das gewaltfreie Engagement für Gerechtigkeit und Frieden in einer gemeinsamen Welt ist Kernanliegen. Alle Partner sind angetreten, um rassismuskritische Einstellung in Europa zu unterstützen.
Das Projekt soll durch mehrere europäische Workshops die Möglichkeit bieten, gemeinsam darauf zu schauen, wie sich rassistische Diskriminierung in Programmen und Strukturen zeigt und was getan werden kann, um Rassismus in unseren Haltungen und Handlungen zu erkennen und anzugehen. Beabsichtigte Ergebnisse dieses Prozesses sind zum einen Methoden und Konzepte für die rassismuskritische und –sensible Jugendarbeit, die gemeinsam erarbeitet und in der jeweiligen Arbeitspraxis erprobt werden sollen. Zum anderen soll die rassismuskritische Organisationsentwicklung der teilnehmenden Jugend- und Freiwilligendienstorganisationen ermöglicht und angeregt werden.

Für jeden dieser beiden Schwerpunkte entsteht im Lauf der 3 Jahre eine Publikation mit Methoden, Tools und Materialien, die gegen Ende der Projektlaufzeit anderen Organisationen und Netzwerken in den teilnehmenden Ländern sowie auf europäischer Ebene zur Verfügung gestellt werden.

Folgende europäische Partner sind beteiligt:

  • Dansk ICYE, Dänemark
  • SOCIUS, Deutschland
  • Maailmanvaihto, Finnland
  • Jeunesse et Reconstruction, Frankreich
  • AUS, Island
  • UNITED for Intercultural Action, European Network against nationalism, racism, fascism and in support of migrants and refugees / FSV, Ungarn
  • ICYE UK, Vereinigtes Königreich
  • KERIC, Slowakische Republik

Für SOCIUS sind Nicola Kriesel, Joana Ebbinghaus und Christian Baier für das Projekt verantwortlich. SOCIUS tritt mit der spezifischen Aufgabe an, Wissen und Expertise um die Themenfelder Veränderungsprozesse, Organisationsentwicklung und Inklusion in das Projekt zu bringen. Ziel ist an der Stelle eine höhere Sensibilität zu dem Thema bei allen Projektpartnern und Handlungskompetenzen sichtbar zu machen, wie daraus resultierende Fragen oder Prozesse besprechbar und gestaltbar gemacht werden können.

Vom 11.-13. April 2108 findet das nächste Treffen in Helsinki statt, weitere Treffen sind für 2019 und 2020 geplant. Wir freuen uns auf die gemeinsame Entwicklung von Ideen zur Unterstützung von Veränderungsprozessen in Freiwilligenorganisationen.

Über aktuelle Entwicklungen im Projekt können Sie sich direkt auf der STAR E Website informieren.

Buch der Zukunftsgestaltung – eine Inspiration

Buch der Zukunftsgestaltung – eine Inspiration

„Zukunft gestalten in postheroischen Zeiten.“

– das war der Titel des oe-tages 2013.

Wir starteten ein Experiment. Wir wollten für einen Tag erlebbar machen, wie sich die postheroische Zukunft anfühlt und gaben schwarmintelligenten Momenten einen Raum. Und wir gestalteten ein Buch zusammen. Wir waren zusammen über 80 Menschen im ehemaligen Moabiter Güterbahnhof, dem Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZKU). Der Organisationsentwicklungs Tag (oe-tag) ist die jährliche Veranstaltung, die socius als Eigenveranstaltung seit 2008 organisiert. Eine Zusammenstellung der bisherigen oe tage findet sich unter oe-tag.de

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Rahmen basteln oder wie interkulturelle Teilhabe gelingt

Kathrin Schrader (Citizen Journalist, Berlin) spricht mit Christian Baier über das erfolgreiche Überwinden von engen Kästchen.

Als ich mich mit Christian Baier für das Interview verabredete, fragte er mich, über welches seiner Arbeitsthemen wir reden möchten. Er begann aufzuzählen. Meine Notizen nach diesem Telefonat füllten ein Blatt in meinem Notizbuch. Da ging es um Stadtteilentwicklung, eine Zukunftswerkstatt, das Quartiersmanagement in Schöneberg, in dem Socius ab 2014 einen Prozess begleiten wird, um Organisationsentwicklung und um Entwicklungszusammenarbeit, das Jahr in Mali als Entwicklungsstipendiat des Deutschen Entwicklungsdienstes, nicht zuletzt auch um die Musik, den Chor. Ich fand das alles spannend und konnte mich nicht entscheiden. Christian ging es genauso.

Meine erste Frage, als wir uns dann trafen, war, wie ein Mensch diese vielen Themen in eine Vita bringt.

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Psychodrama und Organisationsburnout

Die Journalistin Kathrin Schrader trifft Kerstin Engelhardt:

Wie Coach und Organisationsberaterin Kerstin Engelhardt Teamcoaching definiert, den Burnout-Faktor bestimmt und wieso sie gerade den 1. Berliner Fachtag für Coaching und Supervision in
Nonprofit-Organisationen vorbereitet, lest ihr in diesem Interview. Und wer lernen möchte, wie man gute Artikel schreibt und schriftlich kommuniziert, kann dies bei Kathrin Schrader im Seminar citizen-journalist Mitte September tun.

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