SOCIUS change essentials – Neue Wege der Organisationsentwicklung

SOCIUS change essentials – Neue Wege der Organisationsentwicklung

We proudly present:  Die SOCIUS change essentials – Neue Wege der Organisationsentwicklung gehen online.  Zum 1. Juli 2022 könnt Ihr Euch auf Memberspot anmelden.  

„Wie haltet Ihr es mit der strategischen Entwicklung Eures Vereins?“ „Warum eigentlich sollen wir immer wieder über Führung nachdenken?“ „Wie bleiben wir handlungsfähig und was macht uns als Team resilient gegen die Krisen, die immer häufiger anbranden?“ “Wie geht das mit den Rollen in Organisationen?” 

SOCIUS wird 2023 seinen 25. Geburtstag feiern und wir haben schon jetzt ein erstes Geburtstagsgeschenk: die SOCIUS change essentials .

Die change essentials sind ein Onlinekurs in sieben Modulen. Darin behandeln wir, was wir, zum Thema Organisationsentwicklung essentiell finden. Wir haben die Perspektiven von acht Berater:innen einfließen lassen und so bilden die change essentials auch einen Pool unserer  gesammelten Erfahrungen. Sie bilden ab was uns besonders  wesentlich ist, wenn wir Veränderungsprozesse in Organisationen begleiten, unterstützen und moderieren. Jedes Modul kann selbständig und einzeln durchwandert werden.  Im „Spielleitungsmodul“ kann Euch eine kleine Analyse helfen, herauszufinden welche Themen obenauf liegen, so dass  sie in Eurer Organisation, in Eurem Team oder für Dich als Führungskraft individuell mal intensiver bearbeitet werden sollten. Wenn Ihr selbst bereits wisst, was Euch ganz besonders interessiert oder wo Euch der Schuh drückt, dann seid Ihr natürlich herzlich eingeladen, selbst durch das Flussdelta zu mäandern und die Euch passenden Themen auswählen. 

Inhaltlich haben wir unseren Fokus auf folgende Themen gelegt, die je ein Modul mit drei bis fünf Videos zu den verschiedenen Aspekten, beinhalten: 

  • Führung – aus den vier Perspektiven von Ich, ich & du, Wir und Umwelt
  • Rollen und Aufgaben – das Rollenboard für Selbstorganisation
  • Entscheidungen – Alltag in Organisationen
  • Resilienz – Widerstandskraft für Teams
  • Strategie – Möglichkeiten erkennen und nutzen
  • Kollaboration – Kooperation statt Konkurrenz

 

In jedem Modul gibt einführende und vertiefende Videos und ergänzendes Material mit praktischen Methoden, Checklisten und manchmal auch einen ergänzenden Artikel. 

Die Arbeit an den SOCIUS change essentials war intensiv und hat uns Spaß gemacht, die Filmaufnahmen waren aufregend und die ganze post production auch eine neue Erfahrung und gewisse Anstrengung. Aber nun sind wir nicht nur froh, sondern auch stolz, dass wir es geschafft haben und merken wie erst jetzt die echte Aufregung kommt, wenn wir die change essentials live schalten und Ihr sie sehen und damit arbeiten könnt. Wir sind so gespannt auf Eure Reaktionen.. 

Unser besonderer Dank gilt hier der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die mit einer Förderung die Entstehung dieses Kurses möglich gemacht hat – so konnten wir uns nicht nur die professionelle Unterstützung beim Dreh durch Filming For Change erlauben, sondern hatten auch Zeit für konzeptionellen Austausch, die Entwicklung von Inhalten und die Erstellung des neuen Logos durch unsere Kolleg:innen bei wigwam. Herzlichen Dank!
…und dabei soll nicht bleiben. Denn wir sind auf den Geschmack gekommen und mögen die Kamera auch ein bißchen: Über den Herbst wollen wir aus diesem Selbstlern-Angebotsbuffet begleitete Kurse entwickeln, die zielgerichtet einzelne Aspekte des Gesamten aufgreifen. Wir sind sehr neugierig darauf, wie sich unsere und Eure Erfahrungen in Präsenzworkshops nun noch stärker in online-basierten Workshops umsetzen lassen.
Wenn du auf dem Laufenden bleiben willst, dann abonniere am besten den SOCIUS brief und folge uns auf dem Social Media Kanal deiner Wahl: wir spielen regelmäßig auf Facebook, LinkedIn und Instagram. Und etwas seltener auf Xing, Twitter und Youtube.  Wir freuen uns sehr über das was wir geschafft haben und Euch schenken können , hoffen dass es von großem Nutzen für dich und dein Engagement (ob haupt- oder ehrenamtlich) ist und sind natürlich sehr gespannt auf Feedback. 

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Sneak Preview: Change Essentials – Neue Wege der Organisationsentwicklung

Sneak Preview: Change Essentials – Neue Wege der Organisationsentwicklung

Der Vorhang wird vorsichtig angehoben

Zu sehen ist eine Bordküche, in der ordentlich geschnippelt, gebrutzelt und gerührt wird. Wie schon im vorletzten SOCIUS brief angekündigt, haben wir uns auf ein multimediales Abenteuer begeben. Hiermit wollen wir den Leser:innen ein wenig Appetit machen auf das, was auf euch wartet. Das fertige Gericht wird dann im Juni serviert. 

 

 

Soviel können wir schon verraten. Es gibt: 

* Eine Kanutour, erfahrene Reiseleitungen und einiges an praktischen Ausrüstungsgegenständen und Navigationsinstrumenten für eure Organisationen

* Eine Menge Holz und zündende Ideen

* 6 inhaltliche Module und 1 Spielleitungsmodul

* Viele Gedanken und Anregungen zum Thema Führung. Rollen und Aufgaben. Entscheidungen. Resilienz. Strategie. Kollaboration

* 42 Filme (sic!) – um den Antworten auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest so nahe wie möglich zu kommen!

* Mindestens 30 Arbeitsblätter zum Download

* Unterschiedlichstes Terrain, aber immer sehr nass

* Fast alle Gesichter von SOCIUS in Nahaufnahme. 

Und stellt euch vor, das alles ist gratis für euch Dank der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Aber mehr verraten wir wirklich noch nicht. Wir wünschen euch und uns weiterhin viel Vorfreude!

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Warum jetzt aufzurüsten ein Fehler ist – Fritz Glasl zur Eskalation des Ukraine Krieges

Warum jetzt aufzurüsten ein Fehler ist – Fritz Glasl zur Eskalation des Ukraine Krieges

Die Dynamik der Zerstörung – oder was wir über die Eskalation des Ukraine Krieges nicht hören wollen.

Fritz Glasls Webinar zur Konflikteskalation und sein „Aufruf an verantwortungsbewusste Menschen in Politik und Zivilgesellschaft zum Beenden des Ukraine-Kriegs“

Wer seinen Blick auf die Entstehung des Krieges in der Ukraine weiten will und eine differenzierte Analyse sucht, wird sich über dieses Webinar freuen. Fritz Glasl gilt als einer der renommiertesten Friedens- und Konfliktforscher. In diesem Webinar durchbricht er das mediale Einerlei, indem er differenziert die Eskalation des Ukraine Krieges anhand seines bekannten Konflikteskalationsmodells nachzeichnet.

Die aktuell vorherrschende Narration zeichnet Putin als einen skrupellosen Kriegsverbrecher, der vor wenig zurückschreckt, wenn es um die Erreichung militärischer Ziele geht. Und vor allem als Geheimdienstler alter Schule, der eigentlich schon immer auf militärische Aggression aus war und nur die Sprache der Härte versteht.

Während Glasl die Grauen des Krieges in der Ukraine nicht in Zweifel zieht, lässt seine Darstellung Zweifel an der Einschätzung aufkommen, die militärisch expansive Politik Russlands sei unter einem Putin unvermeidlich und die Auswirkungen der Eskalation vorhersehbar und von Russland schon immer so geplant gewesen.

Vielmehr zeigt Glasl auf, wie sich auch dieser Krieg die neun Stufen des Eskalationsmodells hochhangelt (wobei aktuell die letzten Stufen noch nicht erklommen sind). Und wie bei anderen Konflikten zeichnen sich auch hier alle Parteien dafür verantwortlich, dass Grenzen zur jeweils nächsten Konfliktstufe überschritten, anstatt Wege zur Deeskalation beschritten werden. Dabei ist beinahe schon erschreckend, wie präzise die Marker der jeweiligen Konfliktstufe nachgezeichnet werden können, etwa die mediale Etikettierung Putins als bösen Menschen inklusive des notorischen Vergleiches mit Adolf Hitler. Und wie damit Chancen auf Deeskalation verspielt werden.

Natürlich sind solche affektgeleiteten Reflexe angesichts der Bilder aus der Ukraine verständlich. Nur – sie helfen nicht. Die empirische Konfliktforschung spricht hier eine deutliche Sprache: erfolgversprechend ist nur, Grenzen zu wahren, ohne dabei den Übergang zur nächsten Eskalationsstufe zu vollziehen. Und zur Eskalation zählen Maßnahmen wie massive Aufrüstung, die Stationierung von Truppen oder die Beendigung des Dialogs – alles Dinge, die im aktuellen Diskurs allgegenwärtig sind.

Glasl zeigt hierzu Alternativen auf, etwa die direkte Kommunikation niemals zu verlassen, Zugänge zu russischen Entscheidern offen zu halten und vorhandene Institutionen wie die OSZE aktiver zu nutzen. Wer Glasls Einschätzung folgt, muss vielleicht einige seiner liebgewonnenen Gewissheiten, wie z. B. die Bewertung des Handelns von Gerhard Schröder aufweichen. Den vollständigen Aufruf Glasls findet Ihr hier. Wie weit diese teils selbstverständlich anmutenden Maßnahmen von der aktuellen Realität entfernt sind, erschließt sich einem vielleicht jedoch erst, wenn man die zwei sehr lohnenswerten Stunden in das Webinar investiert. Wer darauf neugierig ist, findet hier den Link hier.

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SOCIUS startet in ein multimediales Abenteuer

SOCIUS startet in ein multimediales Abenteuer

Drei Monate bevor unser Onlinekurs für Euch zur Verfügung stehen wird, fangen wir an Euch ein paar Einblicke hinter die Kulissen zu geben… Für uns waren die Dreharbeiten aufregend und die Erstellung der Inhalte ein großer Spaß.

The making of…. 

… es werden Euch erwarten: 6 Lernpfade mit je 4 bis 5 Videos und weiteren Materialien rund um die Themen: Führung, Rollen und Aufgaben, gemeinsam Entscheidungen treffen, Resilienz in Teams, kollaborative Entwicklung und Strategie. Sowie eine „Spielanleitung“ zur Nutzung des Kurses. 

 

 

Auf die Plätze….
…fertig….. loooooos
Joana testet den Telepromter – das sieht schon gut aus 
Unseren Seminarraum haben wir kurzerhand in ein Filmstudio verwandelt 
Unser Videomeister Stefan Marks von Filming for change setzt uns gut in Szene 
Der technische Workflow ist noch etwas neu und manchmal überwältigend
Und wir wussten vorher nicht, dass ein iPad auch ein Teleprompter sein kann
Wir freuen uns darauf, bald unsere Videos mit Euch zu teilen
Unser Video-Team Hannes und Stefan sind einfach toll 
Erste Woche geschafft! 

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Regenerative Cultures – Ein Umriss

Regenerative Cultures – Ein Umriss

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile 

“We’re in a new spiral of fundamental change. It needs to happen because we have unsustainable ways of living. We need to learn new perceptions of life and to see life differently.”  Maria Scordialos 

„The major problems in the world are the result of the difference between how nature works and the way people think. There are times when I catch myself believing there is something which is separate from something else.“  Gregory Bateson 

Im SOCIUS-Team brodelt der Austausch zum Thema regenerativer Kulturen. Dieser Umriss skizziert die drei Begriffe “Living Systems”, “regenerative Kulturen” und “Regenerative Leadership”, die Diskurs und Praxis prägen. Dabei beschäftigt uns die Frage, welche Qualitäten wir in Systemen entwickeln wollen, inkl. unserem eigenen, ebenso wie diese Ansätze das Denken und Handeln in Ökosystemen und Communities prägen.  

Living Systems 

Das Paradigma lebender Systeme (“living systems”) ist grundlegend für eine Entwicklung hin zu regenerativen Arten des Seins und Wirkens mit uns selbst, miteinander, und in unseren Organisationen, Gemeinschaften und Projekten. Mit den Augen lebender System verstehen wir das Leben an sich als verbundenes System. Wir blicken auf Beziehungen, Muster, Kontext und mit Blick auf das große Ganze wenn wir uns Herausforderungen und Problemen stellen, die uns begegnen. Netzwerke sind die grundlegende Organisationsstruktur in diesem Paradigma. 

Ältere Paradigmen sind davon geprägt, das Leben vornehmlich in seinen einzelnen Elementen wahrzunehmen. Lange haben solch trennende Haltungen unsere Welt geprägt. Sie sind oft tief verankert in der Art und Weise, in der gesellschaftliche Systeme, z.B. Bildung-, Gesundheitssysteme oder Wirtschaftssysteme und auch unsere Organisationen kreiert wurden. 

Im Gegensatz dazu ist die Ganzheitlichkeit des Lebens (“Wholeness”) elementar in der Perspektive lebender Systeme. 

Es gibt mehr Beispiele und Forschung, die die Ganzheitlichkeit des Lebens als fundamental und grundsätzlich beschreiben. Als Menschen sind wir Teil des großen Ganzen, Teil der Natur und verbunden mit allen anderen lebenden Wesen – Fische, Bäume, Berge, Ozeane …. Mehr und mehr belegt auch die Forschung, dass der von Darwin geprägte Gedanke “der Stärkere setzt sich durch” nicht ausschließlich ist – und Evolution viel von Kollaboration geprägt ist. So belegte z.B. die Forstökologin Suzanne Simard in den letzten Jahrzehnten, dass Wälder kollaborative Ökosysteme sind und sich Bäume gegenseitig und mit anderen Spezien in ihrer Entwicklung unterstützen – und nicht wie über Jahrzehnte angenommen, dass die Bäume im Wettbewerb um das meiste Tageslicht stehen. Solche Formen von Kollaboration gehen einher mit Widerständen und kreativer Reibung durch die Neues entsteht. 

Dieses Paradigma bildet u.a. die Grundlage der Praxis des “Art of Hostings”. 

 

Regenerative Cultures 

Living Systems are regenerative systems. 

Fritjof Capra & Daniel Wahl (2020) 

Das Konzept regenerativer Kulturen  (“Regenerative Cultures”) beschreibt  Haltungen und Praktiken, die nicht nur nachhaltig sind, sondern darüber hinaus ihre jeweiligen Umwelten in eine positive Richtung transformieren. Geleitet von einer inneren Haltung der Fülle, geht es darum jetzt und dringlichst neue Fragen zu stellen, die systemisch auf die Rolle von Design, Technologie und Planung schauen – und deren Wirkung auf die planetare Gesundheit: 

„We need to design for human, ecosystems and planetary health. […] Let us ask ourselves: How do we create design, technology, planning and policy decisions that positively support human, community and environmental health?
[…] 
If we meet the challenge of decreasing demand and consumption globally while replenishing resources through regenerative design and technology, we have a chance of making it through the eye of the needle and creating a regenerative human civilization. This shift will entail a transformation of the material resource basis of our civilization, away from fossil resources and towards renewably regenerated biological resources, along with a radical increase in resource productivity and recycling.“
Daniel Wahl (2017): Sustainability is not enough – we need regenerative cultures. Medium.com 

Wie Wahl weiter schreibt, umfasst dies mehr als technische, ökonomische, ökologische oder soziale Shifts – die innere Haltung und das Verständnis, das wir von uns selbst und voneinander als Menschen und Natur haben, sind prägend für diese Veränderungen. 

An dieser Stelle lohnt sich ein Blick in den Begriff Regenerative Leadership. 

Regenerative Leadership

Laura Storm und Giles Hutchins beschreiben Regenerative Leadership in ihrem gleichnamigen Buch als gleichbedeutendem Dreiklang aus daraus, sich 1) selbst als “Living Systems Being” zu verstehen, 2) das Wissen von anderen lebenden Kulturen wie Permakultur, Soziologie oder Deep Ecology zu transferieren und zu integrieren (“Living Systems Culture”) und 3) unsere Interaktionen, Organisationen, Projekte, Communities usw.. auf Basis lebender Systeme zu gestalten (“Living System Design”).   

Storm und Hutchins betonen, dass die eigene innere Entwicklung, sich selbst als Living Systems Being zu verstehen, der zentrale Punkt und Beginn der gesellschaftlichen Transformation ist. Darunter verstehen sie Qualitäten wie im Rhythmus mit den Jahreszeiten zu leben, mit einer inneren Haltung von Fülle (“Abundance”) auf die Welt zu schauen und uns selbst als Boden für Entwicklung (“Deep Nutrient Soil”) zu verstehen, der gut und in Tiefe genährt sein will.  

Wir freuen uns auf weitere Erkundungen zu den vorgestellten Thematiken und Begriffen. Wer neugierig geworden ist, kann hier tiefer eintauchen:   

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Fortsätze des oe-tags Berlin 2020

Fortsätze des oe-tags Berlin 2020

Der oe-tag 2020 Berlin “oe-topia: Organisationsentwicklung für gesellschaftliche Veränderung” stand im Zeichen von Aufbruch und Ausprobieren ungewöhnlicher Gedanken zur Gestaltung unserer Zukunft. In Zeiten des zweiten Corona-Lockdowns wirkt es erstaunlich, dass wir uns im September 2020 mit fast 50 Personen an einem Ort getroffen haben. Wenn auch mit Maske und 1,5 Metern Abstand zwischen den Stühlen.

Drei Monate nach dem oe-tag haben wir bei denen, die dabei waren, nachgefragt, was sich aus den Inspirationen für sie weiter ergeben hat. Es ist selten, dass wir als Veranstalter*innen erfahren, was genau denn tatsächlich einen nachhaltigen Effekt hatte. Umso mehr freuen wir uns, dass Inspirationen hängen geblieben sind und wir ein paar Eindrücke davon hier teilen können. 

„Ich fand  es toll, dass eher die „jüngere Generation von Socius“ (sorry, wenn ich das mal so betitele) den OEtag gestaltet hat und präsent war – das fand ich schön und erfrischend.“

„der Satz „Was wäre das höchste Potential von …“ ist in meinem Alltag sehr präsent. DANKE, eine echte Bereicherung gerade in diesen verrückten Zeiten.“

„für mich war der Workshop von Tobi Rosswog inspirierend, auch wenn ich das Thema nicht weiter verfolgt habe.“

 

„also bei mir hängt noch: natürlich der Utopian Charge. Der klingt weiter und ich denke oft daran und denke oft darüber nach, wie man ihn einbauen kann in Prozesse und Rück- und Ausblicke und und und. Sehr simpel und sehr überzeugend.“ 

 

„was mir ist am stärksten in Erinnerung geblieben ist: Dass ich in einem Workshop zur Selbstorganisation selbst erleben konnte, wie das mit improvisierten Musikinstrumenten funktionierte und sich nach kurzer Zeit autopoietisch ein gemeinsamer Rhythmus einstellte, obwohl es keinerlei Vorgaben und Anleitung dazu gab. Das war wirklich beeindruckend, obwohl ich durchaus vorher schon gut funktionierende Selbstorganisation erlebt habe. Aber dass sich diese Erfahrung so einfach in einem Workshop vermitteln ließ, hätte ich mir nicht vorstellen können.“

„ich finde die Bilder, die entstanden sind, wirklich toll – tolle Fotografin! :)“

„ich habe mir auf Inspiration von Carolin Gebel die Karten für Erfolgsmuster in Gruppen www.groupworksdeck.org bestellt. Jetzt bin ich schon sehr gespannt, sie bald in der Praxis erproben zu können.“

 

 

„Das Buch Utopia 2048 von Lino habe ich schon fast durchgelesen und finde es sehr empfehlenswert!“

„Mir bleibt auch hängen, dass das alles Corona zum trotz ganz live und in Farbe stattgefunden hat. Wenn man will, geht so einiges… und eure schöne Energie, nicht zuletzt am Vorabend im Blue Nile.“

„Insgesamt bin ich sehr froh und dankbar, dass Ihr diesen Austausch unter den doch schwierigen Bedingungen ermöglicht habt und bin schon gespannt auf nächstes Jahr!“

Organisationsentwicklung in der Zukunft

Wir danken allen noch einmal ganz herzlich, die zum Gelingen des oe-tags beigetragen haben. Auch uns hat das Thema über das Jahr hinweg und über den oe-tag hinaus beschäftigt (hier spricht nun vor allem das Kern-Orga-Team – Jana Hornberger, Lino Zeddies und Simon Mohn). Drei konkrete Fortsätze wollen wir hier teilen:

  1. Utopian Charge – es ist mittlerweile eine vielfach verwendete Methode für unsere Vorhaben und Projekte geworden, diese mit einer utopischen Aufladung zu versehen. Der Frage “was ist das höchste Potential von…” methodisch nachzugehen hat etwas Magisches und bewährt sich auch in Kund*innenprojekten.

     

  2. OE und GE – die Disziplin der Organisationsentwicklung wird sich weiterentwickeln und auch wir stellen uns regelmäßig die Frage, in welche Richtung das geht. Ein möglicher Weg wurde am oe-tag ständig mitdiskutiert, wenn auch nicht so explizit ausgedrückt. Wie wäre es, wenn wir Gesellschaftsentwicklung zur Disziplin erheben? In diesem Artikel gibt es dazu weitere Gedanken.

3. Gründung Institut – dass persönliche, organisationale und gesellschaftliche Entwicklung einen harmonischen und vor allem wirkungsvollen Akkord beschreiben, ist kein Geheimnis mehr. Dennoch wird das selten konsequent zusammengedacht. Zwei von uns (Simon und Lino) gründen derzeit mit ein paar weiteren Menschen ein Institut, dass sich utopischen Gesellschaftsvisionen und dem Weg dahin in diesem Sinne annehmen wird. Stay tuned.

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Intervention: Werkstudent

Intervention: Werkstudent

Raphael Wankelmuth ist seit Sommer Werkstudent in einer größeren Entwicklungsbegleitung bei socius. Er genießt als Politologe sein Praxissemester noch bis Ende Januar und wird anschließend in Heidelberg sein Studium beenden. Neben seinem Studium absolviert er gegenwärtig eine Weiterbildung für systemische Therapie und Beratung.

SOCIUS ist sein erster praktischer Einblick in das tägliche Brot der Organisationsentwicklung. Sein Eindruck: “unter OE habe ich mir immer einzelne Berater*innen vorgestellt, die am Reißbrett die perfekte Lösung für alle Probleme entwerfen, die Organisationen so haben und dann der Geschäftsführung zuschieben. Hier bei Socius und im Projekt begegne ich aber tatsächlich… Menschen.“

SOCIUS genießt den Einfluss der nächsten Generation – siehe auch den Blog Beitrag zum Online Tools Labor. Wir freuen uns, dass Raphael den Aufwand des Umzugs zwischen Heidelberg und Berlin für diese überschaubare Zeit auf sich genommen hat und sind dankbar für sein Mitdenken und -tun im Team und Projekten. Ab Januar wird der Kontakt wieder entfernter: Raphael zieht wieder nach Heidelberg, um sich wieder stärker auf das Studium konzentrieren zu können. Der Kontakt bleibt online erhalten und wir freuen uns, wenn es auch über das Studium hinaus Berührungspunkte geben wird.

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Die Renaissance der Kollegialen Beratung

Die Renaissance der Kollegialen Beratung

Zugegeben: wirklich gestorben war sie nicht, die Methode der Kollegialen Beratung, die sowohl Teams als auch so genannte stranger labs so bereichern kann.
Dennoch: ein bisschen still geworden war es um sie in den letzten Jahren schon.

Im SOCIUS Team haben wir Kollegiale Beratungen untereinander immer sehr geschätzt, manchmal auch im Super-Schnell-Format von fünfzehn Minuten zu Dritt, aber längst haben wir sie nicht so häufig und ausgiebig genutzt wie wir es gewollt und uns vorgenommen haben.

Bereits 2018 hat es vom IAC (International Alumni Center) verschiedene Anfragen zur Einführung der Methode in unterschiedliche Alumnigruppen gegeben. Kollegiale Beratung für Frauen. Kollegiale Beratung für Männer. Und dann ein ganzes Projekt: „Auslandserfahrung bringt’s!“ – ein Kollegiales Beratungsprojekt für Personen, die in Entsendeorganisationen für Freiwilligendienste im Ausland, zuständig sind für die Alumniarbeit.

Die Ausgangsthese für das Projekt war: Kollegiale Beratung hat eine Tiefenwirkung auf die Qualität der Arbeit und erhöht die Kollaborationsfähigkeit, weil sie Vertrauen schafft.

Was ist Kollegiale Beratung?

Kollegiale Fallberatung ist eine Methode aus der systemischen Beratung, in der es darum geht, in einem Gruppenkontext die eigenen Anliegen einzubringen und Lösungen für Herausforderungen im Berufsalltag zu entwickeln. Dabei werden von den Beteiligten Lösungsmöglichkeiten für ein konkretes Problem, den so genannten „Fall“/„Case“ gesucht. Die Fallgeber*in erläutert den Berater*innen die Situation und wird von diesen anschließend einer bestimmten Choreografie folgend beraten.

Kollegiale Fallberatung ist deshalb eine wirksame Methode, weil sie zum einen einem effektiven und klaren Zeitplan folgt und zum anderen eine Fülle an neuen Lösungsmöglichkeiten  und Perspektiven bereitstellt, in dem sie das Expert*innenwissen der Gruppe anzapft und so die so genannte Schwarmintelligenz nutzt. . Dadurch findet gegenseitige Unterstützung sowie gemeinsames Lernen statt. Es ist wichtig zu betonen, dass kollegiale Fallberatung keine Methode ist, um Konflikte zwischen Beteiligten zu lösen.

Der Ablauf der kollegialen Beratung ist wie folgt:

  • Ankommen, Einchecken, Smalltalk, was geschah seit dem letzten Mal (15min)
  • Rollenklärung: Fallgebende, Moderation, Doku/Zeitwächter*in
  • Fallbeschreibung (10min)
  • Beratende reden über den Fall und ihre Wahrnehmung der fallgebenden Personen. Sie teilen Eindrücke, Assoziationen, Gefühle –   (10min)
  • Fallgebende Personen ergänzen (5min)
  • Beratende überlegen erste Schritte (5min)
  • Alle gemeinsam suchen nach Lösungen für das Anliegen (15min)
  • Fallgebende resümieren: Was nehme ich mit? (5min)
  • Alle anderen resümieren (5min)
  • Feedback: Gruppe – Moderation – Methode (5min)

Überprüfung der Hypothese & Ausblick

Auch wenn die meisten Beteiligten in dem Projekt „Auslandserfahrung bringt’s!“ die Methode der kollegialen Beratung in anderen Settings noch nicht angewandt haben, ist das Angebot auf große Resonanz gestoßen. Insbesondere die kollegiale Stimmung über die Organisationsgrenzen hinweg hat den Teilnehmer*innen gut gefallen. Die klare Zeitstruktur der Methode war zwar ungewohnt und wurde manchmal als ein bisschen störend empfunden, diente aber im Großen und Ganzen, genau wie die klare Rollenteilung einer guten Orientierung.

In einer kleinen Befragung zum Ende des ersten Jahres waren sich die Teilnehmenden einig, dass die Kollegiale Beratung motivierend für die eigene Arbeit war, nicht nur wenn man eigene Anliegen einbrachte. Die Vorbereitung und Weiterarbeit an den Fragestellungen wurde als interne Klausur für die eigene Arbeit angesehen und lud immer wieder zur Reflexion ein. Die regelmäßige Vernetzung mit Kolleg*innen anderer Entsendeorganisationen erwies sich als ausgesprochen positiv. Die Zeit und der Raum zum gemeinsamen Denken und der Abgleich der eigenen mit den Herangehensweisen der anderen an die aufgeworfenen  Fragen hat – nach Einschätzung der Beteiligten – die Qualität ihrer Arbeit erhöht. Insbesondere der lösungsorientierte Charakter der Methode führte dazu, dass sich konkrete und neue Handlungen abzeichneten.

Aus Sicht aller Beteiligten hat sich die Hypothese – Kollegiale Beratung hat eine Tiefenwirkung auf die Qualität der Arbeit und erhöht die Kollaborationsleistung in der Alumniarbeit von Freiwilligendiensten, weil sie Vertrauen schafft – bestätigt. Die Anwendung der Methode hat sich nachhaltig auf die Qualität der Arbeit ausgewirkt und die Kollaborationsleistung in der Alumniarbeit erhört, da sie unter den Teilnehmer*innen Offenheit und Vertrauen geschaffen hat.

 

Über den Tellerrand

Aber nicht nur das IAC hat seinen Teilnehmenden die Kollegiale Beratung als Methode zur Verfügung gestellt. Auch in drei Durchgängen einer internen Fortbildung bei der Diakonie Mitteldeutschland zum Thema „Arbeiten 4.0.“, die wir mit Gaby Schambach und Kolleg*innen von der swapwork uG, vierfältig und der reinblau eG begleitet haben, gab es intensive Einführung und Erprobung in die Methode, genauso wie ich im Rahmen meiner Vorstandsarbeit beim Bundesverband der Freien Alternativschulen (BFAS) Kollegiale Beratung für die Mitarbeitenden der Freien Schulen in Berlin und Brandenburg anbot.

In allen Runden der Kollegialen Beratung waren die Kolleg*innen begeistert über die Ergebnisse und Impulse die innerhalb von einer Stunde auf dem Tisch waren und mit denen die Fallgebenden jeweils weiterarbeiten konnten.

Insofern war es naheliegend, dass wir mit dem SOCIUS NextWerk im Frühjahr 2020 – im sogenannten ersten Lockdown – recht zügig ein Angebot für Kollegialen Austausch im Internet entwickelten und zum „pay-what-feels-right“ Tarif für alle anboten, die Interesse an Austausch und Impulsen von anderen haben. Dieses Angebot wollen wir in 2021 wieder beleben und hoffen auf reges Interesse. Die Methode ist deshalb so gut in den online Space zu übertragen, weil sie ohnehin einer stabilen Choreografie folgt.

In unserer eigenen Beratungspraxis nutzen wir die Methode sowohl zur internen Reflexion eigener Beratungsprozesse als auch als Methode, die wir in Teams und Organisationen einführen.

Im oben erwähnten 15-Minuten-Format bittet die Person mit dem Reflexionsanliegen zwei Kolleg*innen um 15 Minuten ihrer Zeit, sodann hat sie 5 Minuten Zeit ihr Anliegen/ihren Fall zu schildern und die beiden anderen haben im Anschluss 10 Minuten Zeit sich über die Person und ihr Anliegen auszutauschen, während diese zuhört. Aller meistens ergibt ist daraus ein Impuls zum weitermachen. Hilfreich ist hier sicherlich, wenn die Beteiligten sich kennen.

Probiert es mal aus!

 

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Socius change essentials

Entdeckt praxisnahe Tipps für selbstorganisiertes Arbeiten in unserem gratis Onlinekurs, den SOCIUS change essentials. Mit über 30 Videos bietet der Kurs hilfreiche Selbstorganisations-Tools wie Konsentmoderation und Rollenboard-Tutorial.

Meldet euch an und erhaltet zusätzlich den SOCIUS brief, unseren Newsletter mit spannenden Themen und Veranstaltungen.

Book-release und Leseprobe: „Utopia 2048“ von Lino Zeddies

Book-release und Leseprobe: „Utopia 2048“ von Lino Zeddies

Wie würde eine Welt aussehen, in der die sozial-ökologische Wende gelungen ist und sich viele Herausforderungen unserer Zeit zum Positiven entwickelt haben? In einer Zeit vor Corona, genau genommen im Sommer 2019, machte sich ein befreundeter Beraterkollege daran, ein Buch darüber zu schreiben. Lino Zeddies, studierter Ökonom, Organisationsentwickler, Coach, Speaker, Heilpraktiker, Aktivist für eine schönere Welt und zuletzt auch Autor, geht in seiner Erzählung auf eine Vielfalt gesellschaftlicher Bereiche und Fragen ein und orchestriert diese in einem anregenden Werk zu einer gesellschaftlichen Utopie.

Vor etwa einem Monat wurde das Buch punktgenau zur Corona-Krise fertig und dient nun als inspirierendes Narrativ über Möglichkeiten, wie sie in ihren Ansätzen alle schon existieren. Es ist ihm sogar gelungen, die letzten Entwicklungen um Corona noch in die Erzählung einzubetten.

Wir als SOCIUS unterstützen das Projekt, etwa mit der Erstellung eines Videos und hatten Lino zuletzt auch als Facilitator in einem Labor zur Zukunft von Arbeit und Organisationen, dessen Ergebnisse hier nachgelesen werden können.

Einige Inhalte und Eindrücke vom Buch werden in dem vierminütigen Promo-Video deutlich:

Informationen zum Buch

  • Das Buch umfasst 312 Seiten und ist im April 2020 bei Books on Demand erschienen.
  • Die Entstehungsgeschichte, Infos zum Autor, sowie weitere Links zu progressiven Ansätzen sind auf Lino Zeddies‘ Website nachlesbar.
  • Bestellbar ist das Buch bei Books on Demand für € 11,99 gedruckt oder derzeit noch € 4,99 (später € 7,49) als E-Book. Alternativ ist es auch bei den üblichen Buchhändlern online erhältlich.

Leseprobe

Lino hat uns eine exklusive Leseprobe für unsere Leser*innenschaft zur Verfügung gestellt:

Setting der Szene: Lena ist nach einem fast 30-jährigen Komaschlaf im Jahr 2048 aufgewacht und unterhält sich mit dem Ehepaar Helge und Sally über den großen Wandel.

»Lena hat mich eben gefragt, wie wir damals den großen Wandel geschafft haben. Was meinst du? Wodurch wurden all die Veränderungen möglich?«, fragte Helge.
Sally legte sich nachdenklich die Hand ans Kinn und dachte einen Moment nach. Dann schaute sie auf. »Erstmal denke ich, dass der Einsatz für die Veränderungen im Außen nicht von den Veränderungen im Inneren zu trennen ist. Das war früher in der Regel viel zu separiert.«
»Meinst du mit Veränderungen im Inneren Psychotherapie und sowas?«, fragte Lena.
»Zum Beispiel. Wer die Welt verändern will, muss bei sich anfangen. Die innere Heilung und die Auseinandersetzung mit eigenen Verletzungen und Schatten ist daher enorm wichtig. Dabei kann Psychotherapie hilfreich sein oder auch Seminare, Selbsthilfegruppen, Meditations-Retreats oder Wandercoachings.«
Lena lächelte. »Viele Wege führen nach Rom.«
»Genau. Andererseits gab es früher in dem Kontext auch viele Menschen, die immerzu nur um ihre Probleme und Prozesse gekreist sind.« Sally nahm einen großen Schluck Apfelsaft. »Ich hatte mal so eine Freundin, die jede Woche zu ihrem Coach gerannt ist und die Lösung aller Probleme der Welt in der Aussöhnung mit dem inneren Kind gesehen hat. Sie meinte dann, erst alles in sich heilen zu müssen, damit sich die Welt verändert.«
»Aber ist da nicht was dran?«
»Klar ist da was dran. Aber es ein Kampf gegen Windmühlen, in einer verrückten Welt, die kontinuierlich die Menschen krank macht, nur am Individuum anzusetzen und zu versuchen, die Menschen einzeln zu heilen. Innere Heilung ist wichtig, aber es braucht auch unbedingt die damit einhergehenden Veränderungen im Außen.«
Lena nickte. »Die Geflüchteten, mit denen ich früher gearbeitet habe, waren fast alle traumatisiert. Ich habe manchmal gedacht, wenn man das ganze Geld und die Energie, die in die Geflüchtetenhilfe geflossen ist, ein paar Jahre vorher in Friedensarbeit und internationale Reformen gesteckt hätte, hätte man vielleicht manche der Kriege und damit dieses ganze Leid verhindern können.«
Sally nickte. »Genau das meine ich. Gleichzeitig gab es natürlich auch einen Haufen unreflektierter Aktivisten, denen ein bisschen Coaching und Selbstreflexion über ihr inneres Kind sehr gut getan hätte. Dann hätten sie mit ihren inneren Konflikten nicht ihre Projektgruppen und Organisationen belasten müssen.«
»Oh ja«, Lena verzog das Gesicht. »Diese Kandidaten kenne ich auch. Du meinst also, es braucht die Arbeit im Außen und im Innen?«
»Ganz genau. Sowohl als auch. Aber früher wurde alles getrennt und aufgespalten. Da wurde fröhlich der Umweltschutz gegen Soziales ausgespielt, Arm gegen Reich, Männer gegen Frauen, Norden gegen Süden und Alt gegen Jung.«
Lena blickte zu Boden. »Verdammt! Ja, das war schon sehr frustrierend.« Dann schaute sie wieder auf. »Und was führte dann zu dieser Wende? Es scheint ja, dass sich die Bewegungen doch irgendwann vereint haben. Wie kam es dazu, dass immer mehr den Bewusstseinssprung geschafft haben?«
»Vielleicht kann man es als eine Evolution des menschlichen Bewusstseins bezeichnen, dass die Zeit eines Tages reif war für das Integrieren der vermeintlichen Gegensätze. Irgendwann ging in dieser Hinsicht auf jeden Fall ein Ruck durch die Aktivisten. Gleichzeitig verbreiteten sich einige wirkmächtige soziale Technologien wie die Soziokratie, Dragon Dreaming, Theory U, Circling, Art of Hosting, gewaltfreie Kommunikation und so weiter. Das hat vieles in der Zusammenarbeit leichter gemacht.«
Lena zog die Augenbrauen zusammen. »Das meiste davon sagt mir kaum etwas.«
Helge ergriff das Wort: »Genau das war das Problem. Den meisten Aktivisten früher fehlte das grundlegende Handwerkszeug. Das sind alles Methoden für effektive, harmonische und sinnstiftende Zusammenarbeit. Soweit ich mich erinnere, kam das meiste davon erst nach der Jahrtausendwende auf. Außerdem dauert es natürlich, bis sich solche Methoden verbreiten. Diese neuen Ansätze waren jedenfalls extrem hilfreich dabei, ein vertrauensvolleres Miteinander zu schaffen. In den sozialen Bewegungen und NGOs flutschte das Zusammenwirken damit einfach viel besser.«
»Klingt vielversprechend.« Lena dachte eine Weile darüber nach und schob sich noch eine Kirsche in den Mund. »Angenommen, ich könnte in der Zeit wieder zurückreisen. Welche Erkenntnisse hättet ihr mir als Aktivistin vor dreißig Jahren mitgegeben?«
Sally ergriff das Wort. »Nicht gegen das alte System zu kämpfen, sondern für eine schönere Welt. Die Welt braucht stattdessen inspirierende Visionen und überzeugende Beispiele des Wandels. Früher war der Aktivismus meist zu negativ.«
Helge nickte bestätigend. »Das stimmt. Kampf und Widerstand sind die Methoden des alten Paradigmas. Was es für positive Veränderung braucht, sind Mitgefühl, Verständnis und Verbundenheit. Das war eine sehr wichtige Lektion für mich. Wenn man nur das Alte bekämpft, bleibt man stehen und reibt seine Ideale auf. Wie die vielen Freiheitskämpfer, die irgendwelche Diktatoren gestürzt haben und dann selbst zu Despoten wurden.«
»Aber wenn man das Falsche nicht bekämpft, wird es doch noch stärker«, sagte Lena irritiert.
»Natürlich gibt es auch eine Zeit des Kampfes und des Widerstands«, sagte Helge. »Aber meistens erfordert positive Veränderung andere Methoden.«
Sally ergänzte: »Zudem hatten die Mächtigen des alten Systems die Waffen, das Geld, den Überwachungsstaat, die Polizei und die Medien. Einen Kampf in Form eines Kräftemessens konnten wir gar nicht gewinnen.«
»Und was sollte man dann tun statt zu kämpfen?«, fragte Lena.
Helge erhob einen Zeigefinger. »Als Erstes sollte man dafür sorgen, dass es einem selber gut geht. Wenn man sich selber ausbeutet und kaputt macht, ist keinem geholfen. Man muss sich auch Zeit nehmen für die schönen Dinge. Sonst vergisst man, warum man tut, was man tut.«
Sally machte eine bedeutungsvolle Geste. »In der Hoffnung, den Mond zu erreichen, vergisst der Mensch, auf die Blumen zu schauen, die zu seinen Füße blühen. Albert Schweitzer.«
Lena blickte etwas niedergeschlagen. »Puh. Das berührt mich sehr und gleichzeitig fühle ich mich schuldig. Wenn ich ehrlich bin, war ich total drin im alten Trott der Selbstausbeutungsmühle. Da war nix mit Blumen und Leichtigkeit.« Sie nahm sich vom Tisch einen Keks und schob ihn sich in den Mund. »Habt ihr noch mehr guten Rat auf Lager?«
Helge nickte kräftig. »Die Revolution muss Spaß machen!«

Sinnvoll zusammen wirken

Sinnvoll zusammenwirken in Krisenzeiten

Sinnvoll zusammenwirken in Krisenzeiten

Unsere Werkstattzyklen „gOe! – gemeinnützige Organisationen entwickeln“, „Bewegte Beratung – Embodiment Skills in der Beratung“ und „Macht. Führung. Sinn. – Eine Lernreise für Frauen*“ wollen wir trotz Corona nicht einfach ausfallen lassen oder nur verschieben, sondern haben schnell angefangen uns regelmäßig einmal in der Woche mit den Teilnehmenden für 1,5 Stunden online zu treffen, statt uns alle 4 bis 8 Wochen live für einige Tage zu sehen.

Alle  genießen die Treffen, weil in dieser Situation in der die VUCA Welt uns so ganz besonders reale neue Herausforderungen von Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität vor die Tür stellt, es wichtig ist, Routinen zu entwickeln, die Orientierung bieten; sich neuen Aufgaben zunächst in einem vertrauten Kreis zu stellen, der ohnehin eine gemeinsame Lernverabredung hat. Auch der Draufblick aus der Metaebene scheint hilfreich zu sein.

In unseren Treffen versuchen wir einander zu stärken, Tipps zu geben, die das Arbeiten und isolierte Leben zu Hause angenehm machen und erleichtern, oder die aus dem social distancing das machen was eigentlich wichtig ist: physikalische Distanz halten.
Sozial dürfen wir gerne näher zusammenrücken.

Unser Austausch geht von Tipps zur Gestaltung von online Meetings über Empfehlungen von online Kursen, hin zu intellektueller Nahrung und lustigen Challenges für die Zeiten in den eigenen vier Wänden.

Wir sammeln was hilft um sinnvoll zusammen zu wirken, auch wenn wir nicht an einem Ort sein können:

Eine Kollegin von MitOst e.V. berichtete wie sie mit 45 Menschen einen Teamtag online gemacht haben, und wie das Vorbereitungsteam sich vor allem darum gekümmert hat, dass es möglich werden würde, emotionale Entlastung in diesem Stress zu bekommen im Kreise der Kolleg*innen, statt per business as usual Ergebnisse zu produzieren. Im Zoom Meeting haben sie verschiedene breakout-Sessions ermöglicht, in einer davon erfuhren mehrere Kolleg*innen voneinander, dass sie Ukulele spielen und ließen es sich nicht nehmen gemeinsam zu musizieren.

Im morgendlichen Check-in wird nicht nur gefragt: Wie geht es dir heute? Sondern Fragen, die im Arbeitskontext oft eher nicht gestellt werden, finden ihren Weg in den Raum: Was bedeutet Schönheit für dich? Welche Superkraft hättest du gerne?

​122 inspirierende Fragen gibt es bei unseren Kolleg*innen von VIERfältig aus Halle unter „Aktuelles“.

Andere Teams nutzen zum Teambuilding die Einblicke, die das online arbeiten in die privaten Gemächer bietet und stellen sich gegenseitig Gegenstände aus ihren Wohnung vor. Manchmal auch Partner*innen, Kinder und andere Mitbewohner*innen.

Auch das abendliche Check-in, insbesondere für Menschen die alleine leben, kann eine schöne Routine werden: wie war dein Tag?

 

Zivilgesellschaftliches und politisches Engagement geht auch online: unsere Kollegin Claudia Meimberg hatte für dieses Wochenende an der Organisation zu einem Konvent zum Bedingungslosen Grundeinkommen mitgearbeitet. Vor zwei Wochen hat sich die Gruppe kurzerhand entschlossen die Veranstaltung von Weimar ins Internet zu verlegen. Die Lernkurve für alle Beteiligten ist immens. Und die Reichweite wird natürlich auch größer: www.grundauskommen.de

Hannah Kalhorn aus Hamburg berichtete, dass sie einen Mini-Sketchnote-Kurs online gemacht hat: 5 Tage jeden Morgen für 30 Minuten visualisieren üben. Dieser ist nun leider vorbei. Im April gibt es einen vierwöchigen Kurs, der allerdings nicht mehr kostenlos ist: https://www.vizworks.de/sn4c-onlinekurs/

Online Spiele verbinden die meisten mit Zocken, EgoShootern, Ballerspielen und eher jungen Menschen die stunden- und nächtelang vor dem Bildschirm hängen, sich mit Energydrinks wachhalten und sich in virtuellen Welten gegenseitig abschießen. Das muss nicht sein. Der gute alte Spieleabend kann aller Isolation zum Trotz auch online stattfinden, dazu gibt es reichlich Webseiten und Apps, die mit dem Handy auf Videochat ein fast ganz echtes Gefühl für’s gemeinsame Spiel machen.  Ein paar erprobte Empfehlungen aus unserem Umfeld:

Intellektuelles Futter – eine Auswahl:

Was Menschen noch machen, um die Lebensgeister bei Laune zu halten:

  • Eine Challenge: Jeden Tag etwas anziehen, was man schon lange nicht mehr getragen hat und schauen was das macht.
  • rausgehen, sich bewegen, grün sehen
  • Da Spazieren gehen wo man wohnt, und nach Neuem Ausschau halten
  • 12 Sonnengrüße und 15 Minuten Tanzen
  • Meditieren

Sinnvoll zusammen wirken

Homeoffice und online-meetings – 4 Punkte, die uns wichtig erscheinen

Homeoffice und online-meetings – 4 Punkte, die uns wichtig erscheinen

Seit 2 Wochen findet die allermeiste Arbeit plötzlich online statt. Menschen bleiben zu Hause, klappen morgens ihren Laptop auf und fangen an zu arbeiten. Auch all jene, die sonst Gruppen moderieren, Schüler*innen oder Student*innen unterrichten, supervidieren, coachen oder andere Formen von Kontakt mit Klient*innen oder Kolleg*innen haben.

Pause machen

Uns bei SOCIUS geht es da nicht anders und wir tauschen uns sowohl untereinander als auch mit Kolleg*innen und Klient*innen darüber aus, was bei Online-Meetings besonders zu beachten ist:

  • Wir haben festgestellt dass Videomeetings nach spätestens 90 Minuten eine Pause brauchen. Im Entwurf zu diesem Artikel wollte ich schreiben, dass diese Pause mindestens 15 Minuten sein sollte. Die Autokorrektur oder mein Unterbewusstsein hat 115 Minuten geschrieben. Ich frage mich seit dem ob das vielleicht viel richtiger ist? Aber bleiben wir mal bei der Empfehlung: nach 90 Minuten mindestens 15 Minuten Pause – besser 20 bis 30 Minuten.
  • In dieser Pause gilt die dringende Empfehlung aufzustehen. Bewegt Euch! Macht nicht was anderes am Rechner (Mails checken/Facebook/Instragram) Steht auf! Reckt Euch, streckt euch. Trinkt was. Geht auf die Toilette. Ich hab letztens diese 20 Minuten genutzt um das Badezimmer zu putzen. Ihr könnt auch Blumen giessen. Irgendwie sowas.
  • Wenn du ein online meeting leitest/moderierst, dann kannst du die Teilnehmenden auch währenddessen aktiv einladen sich zu recken und zu strecken. Mit stummgeschalteten Mikros kann man auch gähnen und grummeln oder andere Töne von sich geben.
  • Außerdem ist es wie sonst auch hilfreich den Ablauf des Meetings zu visualisieren. Das kann man mit shared docs machen und der Möglichkeit Bildschirme freizugeben für die Teilnehmenden. Das bietet Orientierung.
  • Für Teams die gewohnt sind im Kreis zu sprechen, hat sich als hilfreich erwiesen dem Alphabet der Namen zu folgen, um eine vorhersehbare Kreisstruktur zu entwickeln.
  • In Check-in-Runden kann es schön sein, wenn die jeweils nächste Person von der die gerade gesprochen hat, gefragt wird: wie geht es dir? wie fühlst du dich? was beschäftigt dich?
  • Chat-Funktionen bei Videokonferenzen können genutzt werden zur Dokumentation der Ergebnisse. Oder es werden shared docs genutzt.
Arbeit definieren

Was uns auch hilfreich erscheint ist die folgenden Fragen zu klären:

  • was definieren wir als Arbeit?
  • Ist es nur Arbeit wenn ich am Rechner sitze und was schreibe oder mit Kolleg*innen/Kund*innen in Austausch bin?
  • Oder ist es auch Arbeit wenn ich auf dem Balkon stehe, die Blumen giesse und dabei über die neue Strategie für xy nachdenke?
  • Muss ich 8 Stunden am Tag erreichbar sein für meine Kolleg*innen?
  • Oder darf ich Stillarbeitszeit haben?
  • Müssen die 8 Stunden zwischen 8 und 17h sein?
  • Oder kann ich meine Arbeitszeit mit meinen heimischen Bedingungen anpassen?

 

 

Verbindung halten und Neues ausprobieren

Was wir bei SOCIUS sofort eingerichtet haben ist eine Daily Stand up Meeting. Wir treffen uns jeden Morgen für 30 Minuten zum Check-in. Dabei sind die die können. Es sind mindestens immer 5 Leute da. Wir sind alle mit Kaffee oder Tee ausgerüstet. Erzählen kurz reihum wie‘s geht, schauen ob es was organisatorisches für SOCIUS zu klären gibt, berichten von Tages-Vorhaben oder stellen zu klärende Fragen und wünschen uns einen guten Tag.
Das ist ermutigend, verbindend und bringt Struktur in Tagesanfang. Ich glaube Verbindung ist das wichtigste was wir gerade halten können.

Führungskräfte sind aktuell gefragt, emotionale Herausforderungen ihrer Mitarbeiter*innen zu begleiten.
Viele Kolleg*innen haben große Sorgen, dass sie ihre Wochenarbeitsstunden nicht voll bekommen mit der online-Konzept-Bildschirmarbeit und der Kinderbetreuung zu Hause. Sie wollen auch keine Minusstunden machen. Führungskräfte können hier für Entspannung sorgen, indem sie z.B. erlauben oder gar auffordern großzügig zu sein mit der Dokumentation von Arbeitsstunden,

Strukturhilfe

Im Homeoffice ist es wichtig für Bewegung zu sorgen. Ich nutze  z.B. einen Fokus-Timer, d.h. ich sortiere meine Tagesaufgaben morgens in 5-Minuten-Aufgaben und andere. Dann priorisiere ich die anderen und fange an zu arbeiten. 25 Minuten. Dann mache ich 5 Minuten Pause. Stehe auf. Geh auf die Toilette. Koche Tee. Tanze. Wasauchimmer. Dann wieder 25 Minuten. 5 Minuten Pause. Das Ganze noch 2 Mal. Dann 15 – 20 Minuten Pause. Wenn ich in einem 25 Minuten Turnus mit einer Aufgabe fertig werde, aber keine Lust/Zeit habe eine andere größere Aufgabe anzufangen, erledige ich eine der identifizierten 5-minuten Aufgaben.
Dieses Vorgehen hilft mir sehr.

Sicher gibt es noch sehr viel mehr Tipps und Empfehlungen für die Arbeit in diesen Zeiten. Diese Aufzählung hat selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ist als erste Sammlung von Eindrücken aus den ersten zwei Wochen Homeoffice für alle gedacht.

Weitere werden folgen.

Sinnvoll zusammen wirken

Die Avatare, die da sind, sind die richtigen!

Die Avatare, die da sind, sind die richtigen!

Erfahrungen einer Online Akademie mit Virtuellem Open Space

Als Second Life Anfang der 2000er Jahre online ging, traf die Online Plattform den Nerv der aufkommenden Web 2.0 Welle und wuchs in kaum 10 Jahren auf 36 Millionen User an. Vom social strolling über Kultur- und Konsumangebote bis hin zur virtuellen FDP Zentrale gab es hier schnell alles, was eine Nebenwelt so braucht und nicht braucht. Ökonomisch florierten vor allem e-Grundstücksgeschäfte, aber auch Online Casinos und andere Adult Entertainment Angebote. Schließlich endeckten Universitäten und HR Abteilungen Second Life und eröffneten Class- und Boardrooms, um e-learning Seminare und virtuelle Meetings durchzuführen. Für uns Trainer- und Berater*innen damals zumindest eine angehobene Augenbraue wert.

Mit dem Corona-Shut Down erleben virtuelle Welten eine neue Konjunktur. Für uns etwa im Rahmen der Suche nach einer Durchführungs-Alternative für die Frühjahrsakademie im Lektorenprogramm der Bosch Stiftung. Geplant war, Lektor*innen von 19 Unis in China, Thailand, Vietnam und Indonesien in Bangkok zu einer Woche Open Space, Projektwerkstatt und Seminaren zusammenzubringen. Wegen der eskalierenden Ein- und Ausreisebeschränkungen wird kurz vor der Akademie klar, dass eine Präsenzveranstaltung in Thailand nicht in Frage kommt. Was tun? Fünf Tage mit Skype oder Zoom sind ganz schön heftig. Außerdem: Wie macht man einen Open Space im virtuellen Raum?

Die Erinnerung an die hochgezogene Augenbraue kommt hoch – wir aktivieren unsere verstaubten Avatare und schauen uns um im Second Life Universum von 2020. Der erste Eindruck: trotz verbesserter Grafik ist das irgendwie trashig. Der Niedergang der letzten zehn Jahren ist deutlich sichtbar: Wer sich heute einloggt, bewegt sich in einer Geisterwelt. Ab und an huscht mal ein skurril dekoriertes Wesen mit koreanischem Label vorbei, vor allem aber stehen viele leblose Avatare in der Gegend herum. Die User Zahlen haben sich auf unter eine Million zurückentwickelt, Gamer haben mittlerweile interessantere Ufer entdeckt, mit der Bildungswelt hat‘s auch irgendwie nicht gefunkt – die SL Entwickler von Linden Lab haben irgendeinen Zug verpasst. So geht das also leider nicht. Dann fällt uns eine feine Alternative ins Auge: der 3D Learnspace des Online Bildungsanbieters WBS Akademie.

Der Learnspace ist ein virtuelles Akademiegebäude mit Auditorium, Konferenzräumen, Lounge und einer großzügigen Dachterrasse. Die Teilnehmer*innen können sich als Avatare selbständig durchs Haus bewegen und sich in Vorträge, Arbeitsgruppen und spontane Gespräche einklinken – oder sich auch mal mit jemandem in ihr persönliches Büro zurückziehen. In jedem Raum gibt es Medienwände, auf die Präsentationen, Filme oder andere Dokumente gebeamt werden können. Die Verbindung ist primär akustisch (Personen im selben Raum hören sich gegenseitig), zugleich erzeugt die Bewegung der Avatare und die rudimentäre Steuerung von Mimik und Gestik ein Gefühl von echter Begegnung im Raum. Der Zauber dieser Erfahrung nennt sich „Immersion“ – das Eintauchen in ein Medium, bei dem die Virtualität so weit in den Hintergrund tritt, dass eine physische und soziale Präsenz erlebt wird.

Nach ein paar Software-Installations-Hürden und leichtem Murren der Teilnehmenden, eine so ungewohnte Arbeitsform gewählt zu haben, stehen wir am Montag-Morgen vor der „Gruppe“. Das Moderieren im virtuellen Raum ist zunächst herausfordernd: Es fehlt an Resonanz. Wenn die Avatare schweigen, schweigen sie wirklich. Mit der Einladung, anders als bei Konferenzschaltungen üblich, die menschlichen Nebengeräusche des aktiven Zuhörens und emotionalen Verarbeitens (Zustimmung, Lachen, Zwischenrufe…) nicht zu „muten“ sondern bewusst in den Raum zu bringen, wirkt hier Wunder. Der spontane Rückkanal ergänzt die Dimension, die sonst so oft fehlt im virtuellen Arbeiten.

Der Open Space funktioniert dann weitgehend selbstorganisiert: Die Gruppe sammelt Themen auf einer virtuellen Pinnwand, diskutiert in Arbeitsgruppenräumen und teilt die Ergebnisse wie im realen Raum. Was bei Zoom und Skype sonst kaum zu machen ist, ist hier einfach: die Teilnehmenden navigieren durch die Themenlandschaft, stehen auf, wenn sie in der Gruppe nichts mehr mitnehmen oder beizutragen haben und wechseln in eine andere Gruppe oder auf die Terrasse zum Schmetterlingsgespräch.

Die neue Umgebung hat einen Zauber, der alle trotz der schwierigen Umstände 5 Stunden am Tag 5 Tage lang im Bann hält. Die Moderation in der Akademie muss trotzdem aktiver, strukturierender sein: Bei Runden alle mit Namen ansprechen; nachfragen, ob jeder hören, sehen und verstehen kann; Arbeitsaufträge zweimal sagen und dann noch schriftlich auf eine Medienwand beamen; auf Zeitdisziplin achten – nicht einfach prozessorientiert drauflosarbeiten (wenn sich jemand ausklinkt oder wegen technischer Probleme aus dem System fliegt, muss er/sie Orientierung und Anschluss finden). Aber man gewöhnt sich daran und mit der Zeit werden wir sicherer und experimentieren mit der Methodik – Aufstellungen, Rollenspiele, Fishbowls – all das geht tatsächlich auch im virtuellen Raum.

Am erstaunlichsten ist das schwindende Bedürfnis nach „echtem“ Bild: Im Learnspace lässt sich ein Webcam-Stream neben dem Namensschild überm Avatar einrichten. Am Anfang ist das für uns noch wichtig, um uns miteinander zu orientieren. Bei Vorträgen projizieren wir uns zudem lebensgroß auf die Videowalls im virtuellen Raum. Ab Tag 3 ist kaum noch eine Kamera in Betrieb und keiner vermisst das Live Bild. Es ist, als würde die Immersions-Erfahrung sogar besser funktionieren, wenn nicht dauernd die andere Realität der „echten“ Personen daneben gestellt wird.

Nach einer Woche ist der Spaß vorbei und wir tauchen auf aus der Avatar Welt. In der Abschlussrunde wird deutlich: Es war fordernd aber kurzweilig und spannend. Klar wäre es schöner gewesen, sich zu sehen. Aber unter den Umständen war dies ein ziemlich guter Ersatz. Vielleicht sind solche immersiven Formate ja nicht nur in Zeiten von Corona eine sinnvolle Alternative zum Konferenz Jet Set. Wir jedenfalls haben Lust auf mehr davon bekommen.

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Lernräume entdecken: Reflektionen aus der Lernwerkstatt gOe!

Lernräume entdecken: Reflektionen aus der Lernwerkstatt gOe!

gOe! steht für „gemeinnützige Organisationen entwickeln!“ und versteht sich als Lernwerkstatt für interne Entwickler*innen und externe Prozessbegleiter*innen in gemeinnützigen Organisationen. Die Fortbildung besteht aus drei Modulen, die unter den Aspekten Kultur, Struktur und Strategie Veränderungsprozesse betrachten. Hier reflektieren Yi-Cong Lu, Projektleiter bei be able und Design Thinking Coach am Hasso Plattner Institut, und Julia Hoffmann, Programmleiterin bei MitOst, über ihre Teilnahme an dem SOCIUS Werkstattzyklus. 

Julia

Mein Weg zu gOe!

In den letzten zehn Jahren habe ich in verschiedensten Organisationen in Europa gewirkt, die Gutes in die Welt bringen wollen. Nach der Arbeit an Projekten und Initiativen treibt es mich um, tiefer zu verstehen, wie ich als Begleiterin gemeinnützige Organisationen so unterstützen kann, dass sie ihre Vision umsetzen, dabei lebendig bleiben und nachhaltig wirken.

Auf diesem Weg wende ich Ansätze, Praktiken und Modelle an, die gemeinnützige Organisationen und „ihre“ Menschen unterstützen können, um langfristig und erfolgreich ihre Ziele zu erreichen. So kam ich zu gOe!: Um weiter zu lernen, aus Erfahrungen zu schöpfen und um zu reflektieren.

Eintauchen in das Abenteuer Kultur

Was ist Kultur? Welche Rolle spielt sie für die Entwicklung von Organisationen? Mit welchen Ansätzen, Instrumenten und Haltungen kann man ihr begegnen; als Mitglied einer Organisation oder als Beraterin von außen? Welche innere Haltung unterstützt mich dabei mit der Kultur einer Organisation in Kontakt zu treten? Das sind die Fragen, die im ersten Fortbildungsmodul auf der Agenda stehen.

Für mich kann „Kultur“ vieles bedeuten.  Es ist ein Wort, das wie ein Sammelbecken erscheint – jede und jeder kann einmal darin fischen und für sich eine Bedeutung herausgreifen, was für sie oder ihn gemeint ist. Ursprünglich vom Lateinischen “colere” stammend, was so viel wie “bebauen”, “pflegen”, “urbar machen” und “ausbilden“ bedeutete, bezeichnet Kultur im weitesten Sinne alles was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt. So zumindest steht es auf Wikipedia.  

Wie Ringe in einem Baumstamm – die Kultur von Organisationen wahrnehmen

Im engeren Sinne versteht die Organisationsentwicklung nach Edgar Schein (1985) unter Kultur geteilte Muster des Denkens, Fühlens und Handelns in Organisationen. Wie „Ringe in einem Baumstamm“ kann ich mich als Beraterin der Organisationskultur nähern, erklärt Joana Ebbinghaus :

Die Ebene der Artefakte bildet die äußersten Ringe des Baumstamms: Wie ist der physische Raum einer Organisation gestaltet? Wie wirken die Büros auf mich? Wie sind die Wände gestaltet? Sind die Türen der Büros offen oder geschlossen? Ist es laut, leise, gemischt oder wild chaotisch? Wenn das Bürogebäude der Organisation eine Seele hätten, was würde es über sie erzählen? Erste Eindrücke, die mir Hinweise darüber geben können, worauf in der Organisation wert gelegt wird, was wichtig oder unwichtig ist.  

Die bekundeten Werte der Organisation bilden die mittleren Ringe im Baumstamm-Modell und beziehen sich auf die Mission, der sich die Organisation verschrieben hat: Wie hat sie sich seit Gründung verändert? Was ist das Leitbild, das die Organisation trägt und antreibt? Was erfahre ich durch die Selbstdarstellung der Organisation über ihr Handeln, Denken und Fühlen?

Ganz im Inneren des Baumstamms finden sich die tief verwurzelten Glaubenssätze und Grundannahmen der Organisation. Selten auf den ersten Blick erkennbar, verstecken sich hier Prämissen auf deren Grundlage Menschen in einer Organisation arbeiten: Welche dieser Paradigmen sind bewusst? Welche sind unbewusst? Wie prägen sie die das Wirken der Organisation?

Das Modell ist eindringlich und klar und zeigt einen Weg auf, auf dem ich mich als Beraterin einer Organisationen und ihrer Kultur nähern kann. Die Fortbildung belässt es nicht allein beim Denken: An einem praktischen Fallbeispiel mit einer Stiftung und einem Verein  üben wir am zweiten Fortbildungstag den Erstbesuch bei einer Organisation samt Kulturanalyse. In zwei Gruppen traben wir los, fahren zu Besuch und Gespräch. Beobachten und Bestaunen die beiden besuchten Organisationen und „ihre“ Menschen. Zurück im Seminarraum folgt die Fallbesprechung samt Auswertung und Analyse. Theorie und erfahrungsbasiertes Lernen greifen hier  immer wieder ineinander.

Im Hier und Jetzt etwas entstehen lassen

Der folgende Tag ist ein grauer Berliner Novembernachmittag. Zu zwölft sitzen wir im Kreuzberger Seminarraum und tauchen weiter in Ansätze und Methoden ein, um die Kultur von Organisationen zu erfassen, zu erspüren. Währenddessen rattert die U-Bahn auf ihrer Hochbahn am Fenster vorbei. Fasziniert und auch verwundert tauchen wir in erste Grundlagen der Gestalt-Philosophie ein: Nach diesem Ansatz versteht sich die Beraterin und der Berater als Instrument und Resonanzkörper der Gruppe und beziehen neben dem Denken auch ihre Körperwahrnehmung in Beratungsprozesse mit ein. Der Gestalt-Ansatz basiert auf einem durchweg positiven Menschenbild, das davon ausgeht, dass wir alles, was wir zu einem erfüllten Leben brauchen, bereits in uns tragen. Vertrauen in die individuellen Selbstheilungskräfte von Menschen bildet eine der Grundannahmen des Ansatzes, der sich darauf fokussiert, im Hier und Jetzt Menschen in wahrhaftige Begegnung und Kontakt zu bringen.

Resonanz.

Körper.

Ich denke an ein Cello mit seinen wohligen Tönen und großen hölzern-geschwungenen Rundungen. Aber auch an ein Saxophon, welches ganz andere Töne hervorbringt. Oder ein Schlagzeug, das sich ausschließlich auf den Rhythmus fokussiert. Wie klingen sie, wenn sie gemeinsam spielen? Wie kann ich als Beraterin meinen Resonanzkörper kennenlernen, vertiefen und ihn für die Arbeit kultivieren?

Mit Zitaten zeichnen Christian und Joana dann die Eingangstür in das Wirkungsverständnis von Gestalt in unsere Mitte:

Der Mensch wird am Du zum Ich”  Martin Buber

„Kontakt findet immer an der Grenze statt.“ Gestalt-Grundsatz 

“Alles was ist, darf sein. Und was sein darf, kann sich verändern.”  Arnold Beisser

Neue Welten warten hinter der Tür, die einen handfesten Spalt geöffnet ist.

Neue Landkarten 

“Ist das eine Landkarte zu einem Land, in das ich hinein möchte?” fragt sich ein Teilnehmer in der abschließenden Reflektionsrunde. Im Stillen antworte ich mir selbst mit einem klaren Ja. Sowohl das Land als auch die Landkarten faszinieren mich. Der Blick auf Organisationen wie wir ihn an diesem Wochenende kennengelernt haben, macht mich neugierig und zeugt von dem Potential, das in Begleitungs- und Beratungsprozessen stecken kann. 

Drin in “Kultur” sind wir alle, die wir  zu Organisationen, Gruppen, Gesellschaften gehören. Ob wir es auch wollen, die Perspektive der Organisationsentwicklung einzunehmen, aus diesem Blick zu schauen, und aktiv in der Rolle als Begleiterin oder Begleiter unsere Organisationen zu gestalten, ist eine Entscheidung und Aufgabe. Inmitten der Vielzahl von Rollen und Vorhaben beim Ringen um eine gute Welt, ist das Begleiten von Organisationen eine unter vielen, die nicht besser oder wichtiger ist als andere. Sie ist eine spezifische, die das Lernen und Entwickeln von Organisationen in den Vordergrund stellt. Eine, die mich neugierig macht und ein neues berufliches Abenteuer ankündigt.

“Ich lerne, wie ich anders gucken kann” ist eine der Aussagen, die mir ebenso im Kopf bleibt. Mit welcher Klarheit diese gOe-Haltung in der Abschlussrunde im Raum steht, spricht für unsere Lernerfahrung an diesem Wochenende.  “gOe!” ist ein Lernraum, eine Erfahrung, ein Kennenlernen von mir im Kontakt mit der Welt, den Menschen und den Organisationen da draußen.

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Verweise

Schein, Edgar H. (1985): Organizational Culture and Leadership. San Francisco: Jossey-Bass Publishers.

Wikipedia (2019): Kultur. Zugriff am 29.12.2019: https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur

Wikipedia (2020): VUCA. Zugriff am 02.01.2020: https://de.wikipedia.org/wiki/VUCA

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Einladung

SOCIUS Infoabend zu gOe! – gemeinnützige Organisationen entwickeln!

2. März 2020, 17 – 19 Uhr

 

Sinnvoll zusammen wirken

SOCIUS labor Bericht: Digital Storytelling – Persona-Entwicklung

SOCIUS labor Bericht: Digital Storytelling – Persona-Entwicklung

Storytelling ist in aller Munde. Im vergangenen Jahr haben wir unseren Jubiläums oe-tag dem Thema gewidmet und dort u.a. auch Olaf Bryan Wielk erleben dürfen, der die Software hinter der Plattform BeemGee entwickelt hat, mit der Menschen, die Interesse daran haben Geschichten zu schreiben sowohl Persona als auch Storyboard entwickeln können.

Nach dem oe-tag 2018 waren wir neugierig auf ein Experiment: Würde sich Beemgee auch dafür eignen Organisationsgeschichten zu erzählen? Und könnte die Plattform hilfreich sein bei der Entwicklung von Persona für die Arbeit in Organisationen? Kann Entwicklung anhand des Narrativ gesehen werden? Oder vielleicht sogar die Richtung in der die Organisation sich entwickeln will?

Olaf war genauso neugierig wie wir und so luden wir ihn in unsere Expermentierstübchen „SOCIUS labor“ ein.

Am 15. August 2019 waren wir neun Teilnehmende im SOCIUS labor und Olaf führte uns mit faszinierendem Detailwissen über den Aufbau von Geschichten in die Grundideen der Persona-Entwicklung und des Storytellings ein.

Immer wieder zeigte er uns anhand von Beispielen aus allseits bekannten Filmen und Büchern wie Harry Potter, Indiana Jones und ähnlichen die Konstruktion hinter der Geschichte. Immer geht es um Konflikte – um Protagonist*innen und Antagonist*innen. Und wir wollten uns um die  so genannte Outline der Story kümmern. Ein Satz der sich mir eingeprägt hat, war: „Stories are structures in words“, um augenöffnend zu erkennen, dass die Geschichte immer fragt. „Was erzählst du?“ (Struktur) und „Wie erzählst du?“ (Text).

Für die Entwicklung von Personae (oder Figuren) ist es wesentlich, ihre Motivation zu kennen, d.h. was unterscheidet sie voneinander und was treibt sie an, wie können wir sie verstehen. Dafür ist es sinnvoll den Kontext zu kennen in der die Figur sich bewegt.

Eine Story sieht in ihrer Struktur so aus:

Für die Entwicklung von Persona in einer Organisationsgeschichte legten wir den Fokus auf die Figuren und ihre Beziehungen.

In einer Kleingruppenübung beschäftigen wir uns zunächst mit Motivationskarten, die es in 4 Felder zu sortieren galt:

  • das Notwendige für die Person, was ihre innere Transformation sichtbar macht
  • das Notwendige für die Handlung – den Plot
  • so genannte Optionale Plottreiber und
  • so genannter Ballast, der für die Story interessant sein kann, aber dramaturgisch nicht relevant ist.

Schließlich stellte uns Olaf die Möglichkeiten von BeemGee vor und wir untersuchten anhand eines Falles aus unserer Mitte die Möglichkeiten der Software für die gemeinsame Entwicklung eines Organisationsnarrativs.

Hier wurde recht deutlich, dass diese gemeinsame Arbeit an einer Geschichte, die nur eine Person erzählt auch mit Hilfe der Software nicht zu einem spannenden Gruppenprozess wird. BeemGee stellt hier viele Möglichkeiten zur Verfügung und stellt viele Fragen zur Entwicklung der Figuren und ihrem Zusammenspiel. Ich kann mir den Einsatz gut für bestehende Teams vorstellen, die ihre Firmengeschichte aufschreiben wollen, mit einem Fokus auf die Menschen, die daran beteiligt waren und ihr jeweiliges Zusammenspiel.

In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass die Teilnehmenden noch mehr Möglichkeiten sehen, sich mit Hilfe der Software an diese Form des digitalen Storytellings heran zu wagen: In New Work Settings zum Beispiel könnten als Figuren keine Menschen sondern Rollen und Funktionen genutzt werden, um diese genau zu beschreiben. Außerdem könnte die Software genutzt werden um nach Befragung der Beteiligten in der Organisation eine Geschichte für die Zukunft zu schreiben.

Nachdenklich stimmte uns die Frage, wessen Geschichte eigentlich erzählt würde, wenn man die Software gemeinsam als Team nutzt und ob es wirklich immer einen Konflikt oder einen critical incident braucht, um eine spannende Geschichte zu erzählen.

Im Raum waren drei Teilnehmende, die aktuell an Büchern schreiben und alle zurückmeldeten, dass sie im SOCIUS labor wertvolle Anregung für ihre weitere Arbeit erhalten haben.

Als Fazit kann man wohl sagen: BeemGee eignet sich gut zum StoryWriting und hilft Autor*innen mit konstruktiven weiterführenden Fragen. Fürs Storytelling in der Gruppe allerdings eignet sich das Tool nicht so sehr. Darin waren sich alle einig.

Das traditionelle Süppchen von Denise Nörenberg gezaubert, genossen im Anschluss in der SOCIUS lounge dann alle zusammen.

SOCIUS labor Bericht: Design Thinking – Mit den Händen denken

SOCIUS labor Bericht: Design Thinking – Mit den Händen denken

Design Thinking als Herangehensweise, kreative und innovative Produkte und Prozesse zu entwickeln, war Mittelpunkt des Labors mit Yi-Cong Lu von be able. Cong hat diesen Arbeitsansatz mit Kolleg*innen u.a. in Arbeitsfeldern mit Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen oder Personen im Strafvollzug angewendet. Ungefähr 12 Teilnehmer*innen waren bei dem sehr anregenden Labor dabei. (mehr …)

SOCIUS labor Bericht: Schutzkonzepte – Lebendige Strukturen für respektvolle Grenzsetzung

SOCIUS labor Bericht: Schutzkonzepte – Lebendige Strukturen für respektvolle Grenzsetzung

Mit 10 Teilnehmenden war unser Labor am 9.5. gut besucht. Marek Spitczok von Brisinski war bereits das dritte mal als Laborleitung für die Experimente in diesem monatlichen Raum dabei. Diesmal ging es um Schutzkonzepte für Organisationen in denen es strukturelle Machtungleichgewichte gibt – also fast alle. Marek ist Dipl.-Soziologe, Diverstiy Trainer, Mediator, Traumafachberater und Organisationsentwickler. Er ist seit 2014 Beauftragter zu Fragen von sexualisierter Gewalt im Jesuitenorden. (mehr …)

STAR E: Change Training für mehr Diversität in Organisationen

STAR E: Change Training für mehr Diversität in Organisationen

„Jetzt ist mir deutlich klarer, wie wir Veränderungsprozesse wirklich gestalten können. Das letzte Mal hatte ich eine Draufschau; jetzt verstehe ich es wirklich“, so einer der Teilnehmer des ICJA-Trainings vergangene Woche. 5 Tage kamen etwa 15 Kolleg*innen aus ganz Europa zum Training in der Begleitung von Veränderungsprozessen zusammen, hin zu einer rassismuskritischen und diversitätssensiblen Organisation. Angeleitet wurde das Training von Joana Ebbinghaus und Simon Mohn.

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Zum Umgang mit Rechtspopulismus – Resolution der 7. Bundesweiten Gedenkstättenkonferenz am 13.12.2018

Zum Umgang mit Rechtspopulismus – Resolution der 7. Bundesweiten Gedenkstättenkonferenz am 13.12.2018

Bildnachweis: Gedenkstätte Dachau, Pixabay, Nutzung lizenzfrei möglich

Die Bundesweite Konferenz von Gedenkstätten zur Erinnerung an die NS-Verbrechen in Deutschland befasste sich bei ihrem Treffen Mitte Dezember mehrere Tage intensiv mit dem Phänomen des Rechtspopulismus und seinem Ziel der Unterminierung und Abschaffung grundlegender demokratischer Rechte und Werte. Den Ausgangspunkt bildeten die jeweiligen konkreten Erfahrungen der Gedenkstätten mit rechtsextremen und rechtspopulistischen Besucher*innen bzw. Besuchergruppen. In unterschiedlichen Foren und Arbeitsgruppen wurde das Thema analysiert und wurden Schlussfolgerungen sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Ich selber moderierte gemeinsam mit Gottfried Kößler vom Pädagogischen Zentrum FFM. Fritz Bauer Institut & Jüdisches Museum Frankfurt den Workshop „Bildungsangebote in Gedenkstätten und die AfD – Ein Austausch“.

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SOCIUS Ausblick 2019

SOCIUS Ausblick 2019

Viele sagen ja, dass gute Vorsätze für das neue Jahr nicht wirklich hilfreich sind, weil sie ohnehin nicht lange halten und selten wirklich umgesetzt werden. Andere sagen, sie machen sich andauernd neue Vorsätze, völlig unabhängig vom Datum und wieder andere betrachten den Beginn des neuen Jahres mit Magie und glauben an die transformatorischen Kräfte der Zeit „zwischen den Jahren“.

Hier bei SOCIUS gibt es von allem etwas und nach dem das Jahr 2018 der internen organisationalen Transformation galt, wird die Energie die das freigesetzt hat 2019 nach außen geleitet in unser Fortbildungsangebot.

Unter anderem deswegen sind wir auch gleich nach dem oe-tag im November 2018 mit großer Lust in die Planung des neuen Jahres gegangen.

Unsere Vorsätze für 2019 sind:

  • 10 SOCIUS briefe
  • 10 SOCIUS labor & lounge
  • 1 oe-tag
  • 2 mal gOe!
  • die SOCIUS Führungsakademie
  • empathy@work
  • SOCIUS Seminare

Wir sortieren unser Angebot in verschiedene Kategorien, wobei wir uns gewahr darüber sind, dass dies (noch) ein Experiment ist.

Unser Anliegen ist es Angebote zur Wissensvermittlung zu machen: Die SOCIUS Seminare. Darüber hinaus arbeiten wir alle prozessorientiert und persönlich, hier machen wir Angebote, die über einen längeren Zeitraum Rahmen für Entwicklungsprozesse geben: Die SOCIUS Werkstattzyklen, die SOCIUS Führungsakademie und empathy@work. Nicht zuletzt ist uns wichtig niedrigschwellige Angebote zum Kennenlernen und zur Vernetzung zu haben: Die SOCIUS labore & lounge, die SOCIUS Kaminfeuergespräche und den oe-tag.

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